Team Strassacker - Rennbericht - 6. Platz für Chris Mai

Tour d’Energie Göttingen: Sturzpech - und Flucht am Hohen Hagen

Von Christian Thomas

Foto zu dem Text "Tour d’Energie Göttingen: Sturzpech - und Flucht am Hohen Hagen"
| Foto: Team Strassacker/ Markus Stera

30.04.2019  |  Der Auftakt der German-Cycling-Cup-Saison in Göttingen war in den letzten Jahren stets ein gutes Pflaster für das Team Strassacker - doch in diesem Jahr überschattete ein schwerer Sturz, in den gleich vier Team-Fahrer involviert waren, den gemeinsamen Saison-Start. Chris Mai gelang am Ende trotzdem ein guter 6. Platz im Sprint einer 23 Fahrer starken Spitzengruppe.

Der Start des Rennens nach der Neutralisation lief zunächst wie gewohnt:
Unsere Fahrer in Celeste zeigten sich vorne, kontrollierten das Tempo mit den anderen großen Teams und versuchten, wenn nötig, bei Fluchtversuchen einen Fahrer dabei zu haben. Allerdings gab es keine Ausreißergruppe und vielleicht war das Rennen deshalb sehr nervös. Es gab einige Stürze, wie Chris Mai von der Anfangsphase berichtete.

Trotzdem bog ein relativ großes Fahrerfeld auf das Flachstück an der Weser ein, um sich auf den Anstieg nach Hemeln vorzubereiten. Diesen erreichten aber leider nur wenige Strassacker-Fahrer unversehrt: Die Leitplanke beendete das Rennen für Axtner, Koch und Bauer.

Chris Mai: „Ich fuhr etwa an Position 20 im Feld,
als der Fahrer vor mir plötzlich ein Ausweich-Manöver nach links machte, da die Straße aufgrund einer Erdrutschabsicherung plötzlich enger wurde. Ich konnte gerade noch ausweichen, aber Nils Kessler, der eine Position hinter mir fuhr, berührte die Wand und zog sich Abschürfungen an der Hand zu.

Dann knallte es heftig – Martin Axtner und Benni Koch konnten leider nicht mehr ausweichen und flogen ungebremst über die Leitplanke, Florian Bauer stürzte in der Folge ebenfalls, konnte aber immerhin unter Schmerzen noch weiterfahren.“

Sofort stoppten einige Team-Kollegen,
so etwa Holger Koopmann und Benjamin Albers, leisteten erste Hilfe und kümmerten sich um die gestürzten Kollegen, bis die Rettungswagen eintrafen. Beide Fahrer mussten ins Krankenhaus, wo bei Axtner sowie Koch ein Schlüsselbeinbruch festgestellt wurde. Auch Bauer musste später noch mit starken Rückenschmerzen die Nacht im Krankenhaus verbringen, mittlerweile gibt es bei ihm aber Entwarnung, dass nichts gebrochen ist.

Der nächste Sturz, in den u.a. Nils Kessler verwickelt war, passierte im Anstieg zum Bramwald. Nach der ersten Serpentine hat sich ein Fahrer vor Kessler mit dem Vorderrad an einem anderen Fahrer aufgehängt und kam direkt vor ihm zu Sturz.

„Ich hatte keine Chance auszuweichen, und flog
im hohen Bogen über den Lenker. Dabei verletzte ich mir die Hand. Tom, Thierry und Timo haben sofort angehalten und sich um mich gekümmert. Danach sind wir zusammen ins Ziel gefahren“, erzählt Nils Kessler nach dem Rennen.

Damit war das Team stark dezimiert - was dazu führte, dass nach dem Bramwald, an dem die Teams Leeze und DKS das Tempo machten, nur noch Mai und Neuzugang Johannes König in der ersten Gruppe vertreten waren. Bis zum Hohen Hagen passierte wenig, doch dann suchte Mai die Vorentscheidung: Etwa bei der Hälfte des Anstiegs trat er an und nur Christian Keuchler (BKK), Anthony Spysschaert (DKS) und Nazir Jaser (Paintrain) konnten folgen.

Am Ende des Anstiegs war die Lücke da,
und zunächst konnte die Gruppe den Vorsprung verteidigen. Doch schon kurze Zeit später begann Spysschaert mit Attacken, was den Rhythmus der Gruppe natürlich störte, sodass die Flucht rund sieben Kilometer vor dem Ziel beendet war.

Trotz der Flucht schaffte es Mai dann im Sprint noch auf einen guten sechsten Platz, Johannes König bog leider im vorletzten Kreisel noch falsch ab, sodass er nicht mehr in den Sprint eingreifen konnte und als 23. über den Zielstrich rollte.

Für Team-Chef Franco Adamo spielte heute
allerdings das Ergebnis eine untergeordnete Rolle: „Es gibt gute und schlechte Renntage. Heute war es einer der weniger guten für unser Team, aber ich freue mich natürlich trotzdem für Chris über seinen sechsten Platz!

In erster Linie bin ich aber glücklich, dass es allen gestürzten Fahrern den Umständen entsprechend gut geht und keine noch schlimmeren Verletzungen passiert sind. Zudem haben wir heute gezeigt, dass wir als Team eng zusammen halten und eigene Ambitionen nach hinten gestellt werden, um den Kollegen zu helfen. Das ist mindestens genau so viel Wert wie ein Sieg.“

Ergebnisse Tour d’Energie 2019:
1. Sascha Jakat (Leeze)
2. Daniel Westmattelmann (Leeze)
3. Hanno Rieping (Percy Mash)

6. Chris Mai
23. Johannes König
53. Lukas Klöckner
57. Alexander Bauer (Gastfahrer)
75. Timo Dahlheimer
79. Nils Kessler
82. Thierry Henz
84. Tom Walther
133. Marco Schuchert

Der Autor Christian Thomas ist Fahrer beim Team Strassacker.

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