Carapaz will letzten Girotag in vollen Zügen genießen

“Es ist einzigartig, was ich in diesen Tagen erlebe“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "“Es ist einzigartig, was ich in diesen Tagen erlebe“"
Aufs Podium geschoben - Mikel Landa und Richard Carapaz (beide Movistar) | Foto: Cor Vos

02.06.2019  |  (rsn) - 20 Etappen des 102. Giro d’Italia sind Geschichte. Sie waren ein Wechselbad der Gefühle, besonders für Richard Carapaz (Movistar). Der Ecuadorianer konnte schon in der ersten Woche einen Tagesabschnitt für sich entscheiden, im Bergaufsprint von Frascati, wo er Caleb Ewan (Lotto Soudal) und Pascal Ackermann (Bora – hansgrohe) düpierte. Doch auch erlebte er Rückschläge und Zeitverluste, in beiden Zeitfahren, ehe er dann im Schatten des Mont Blanc im Aosta-Tal in das Maglia Rosa stürmte.

Je länger die Italien-Rundfahrt dauerte, desto souveräner und stärker präsentierte sich der 26-Jährige, der am Sonntag nicht nur seinen Geburtstag nachfeiern, sondern auch als erster Sportler seines Landes eine GrandTour gewinnen kann. 17 Kilometer trennen ihn noch vom Gesamtsieg und mit einem Vorsprung von 1:54 Minuten auf Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida) geht er in die finale Etappe.

"Im Moment kann ich nicht erklären, was ich alles fühle. Es ist einzigartig, was ich in diesen Tagen erlebe. Meine Familie, meine Frau und meine Kinder sind aus Ecuador angereist um das gemeinsam mit mir zu genießen. Es ist nur mehr ein kleiner Abschnitt, der uns vom Erfolg trennt", erklärte Carapaz am Samstag in der Presseaussendung seines Teams. "Ich denke nicht, dass wir morgen so viel Zeit verlieren sollten. Ich habe nur einen Wunsch für morgen: dass ich alles in vollen Zügen genießen kann", fügte der Südamerikaner an.

Carapaz und Landa ließen sich nicht abschütteln

Auch am letzten schweren Tag in den Dolomiten gab sich der Movistar-Profi keine Blöße und konterte gemeinsam mit Teamkollege Mikel Landa jede Attacke. Schon als am Passo Manghen Miguel Angel Lopez einen Vorstoß wagte, war es das Duo der spanischen Equipe es, das als einziges dem starken Kletterer von Astana folgen konnte. 

Doch im Tal taktierte das Trio, obwohl Lopez, Carapaz und Landa sogar auf ihre früh in der Etappe in die Spitzengruppe geschickten Helfer auffuhren. Die Gruppe der Favoriten schloss sich wieder zusammen, und auch in den verbleibenden Anstiegen konnte keiner der Mitfavoriten die beiden Movistar-Profis abschütteln.

Landa Gesamtdritter - vorübergehend oder endgültig?

"In der letzten Rennstunde mit dem Aufstieg zum Croce d’Aune konnten wir mehrmals eine Selektion herbeiführen. Am Ende sind Mikel und ich aus unserem Team übriggeblieben und wir haben versucht die Etappe zu gewinnen und auch ihn noch auf das Podium zu bringen. Jeder im Team hat alles für uns gegeben. Es war eine spektakuläre Tour durch Italien von der gesamten Mannschaft, hart wie immer, aber mit einer großartigen Leistung", freute sich Carapaz, der sich auf den letzten Kilometern für seinen spanischen Kollegen noch höchstpersönlich in die Tempoarbeit einspannte.

Zwar luchste Landa ausgerechnet sein baskischer Landsmann Pello Bilbao (Astana) den Etappensieg noch ab, doch immerhin rückte der 'ewige Helfer' wie erhofft auf den dritten Gesamtrang nach vorne und verdrängte Primoz Roglic (Jumbo – Visma) noch vom Podest. Für das letzte Zeitfahren sollte allerdings der Slowene die besseren Karten haben, sich den Podestplatz zurückzuholen, auch wenn der Topfavorit des 102. Giro auf den letzten Dolomitenpässen schon sehr mitgenommen wirkte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de

Weitere Radsportnachrichten

25.04.2024Drei Bergankünfte, Sprints, Windkantengefahr & Teamzeitfahren

(rsn) – Nachdem die Spanien-Rundfahrt im vergangenen Jahr von Torrevieja an der Costa Blanca vorbei an Madrid in den Norden nach Asturien an den Atlantik und zur abschließenden Bergankunft an den L

25.04.2024Zwölf deutsche Profis auf vorläufiger Startliste des Giro d´Italia

(rsn) – Insgesamt zwölf deutsche Profis werden nach aktuellem Stand am 4. Mai den 107. Giro d’Italia in Angriff nehmen, wie aus der vom Veranstalter RCS Sport veröffentlichten vorläufigen Start

25.04.2024Lutsenko und Cattaneo in der Romandie ausgestiegen

(rsn) – Ohne Alexej Lutsenko (Astana Qazaqstan) wird am Donnerstag die  77. Tour de Romandie fortgesetzt. Wie sein Team mitteilte, ist der Kasachische Meister, der zuletzt den Giro d´Abruzzo gewan

25.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

25.04.202422 Teams am Start der 3. Tour de France Femmes

(rsn) – Mit insgesamt 22 Teams wird am 12. August im niederländischen Rotterdam die 3. Tour de France Femmes (2.WWT) gestartet. Beim Grand Départ dabei sein werden auch die beiden deutschen Frauen

24.04.2024Highlight-Video der 1. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Der Franzose Dorian Godon (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat sich die 1. Etappe der Tour de Romandie gesichert. Nach 165,7 Kilometern vom Château-d´Oex nach Fribourg, wobei sechs Bergwer

24.04.2024“Unglaublich“: Dorn fährt auf Ansage ins Bergtrikot

(rsn) – Das Team Bike Aid, allen voran Vinzent Dorn, zeigt sich bei der Tour of Turkiye (2.Pro) weiterhin von der allerbesten Seite. Dorn schaffte es auf der 4. Etappe, die über 138 Kilometer von

24.04.2024Godon und Vendrame sorgen für Decathlon-Doppelschlag

(rsn) – Synchroner Jubel auf Platz eins und zwei, dahinter kollektiver Ärger: Decathlon – AG2R La Mondiale hat durch Dorian Godon und Andrea Vendrame auf der 1. Etappe der Tour de Romandie (2.UWT

24.04.2024Uhlig bremst, Andresen gewinnt vor van Poppel

(rsn) – Tobias Lund Andresen (dsm-firmenich – PostNL) hat auf der 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen ersten Sieg als Profi gefeiert und damit auch die Gesamtführung an sich gerissen.

24.04.2024Bahn WM 2025 zum zweiten Mal nach Südamerika vergeben

(rsn) - Wie der Weltradsportverband UCI am Mittwoch bekanntgab, werden die Bahnweltmeisterschaften vom 15. bis zum 19. Oktober im Velódromo Peñalolén in Santiago de Chile stattfinden. Zunächst hat

24.04.2024Hindley und Lipowitz verlängern bei Bora - hansgrohe

(rsn) – Bora – hansgrohe hat die Verträge mit Jai Hindley und Florian Lipowitz verlängert. Wie immer machten die Raublinger keine Angaben über die Laufzeiten. Außerdem gab der deutsche WorldTo

23.04.2024Pogacar: “Ich kann noch etwas besser werden“

(rsn) – Nach seinem überragenden Auftritt bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, wo er sich mit einem 35-Kilometer-Solo zum zweiten Mal nach 2021 den Sieg sicherte, verbringt Tadej Pogacar (UAE Team Emira

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)