Titelverteidigerin van der Heijden dreimal gestürzt

Norbert-Riberolle fährt überlegen zum Überraschungstitel

Von Felix Mattis

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Marion Norbert-Riberolle ist U23-Weltmeisterin im Cross. | Foto: Cor Vos

02.02.2020  |  (rsn) - Schon auf der letzten künstlichen Brücke setzte sie kurz zum Jubel-Wheelie an, dann winkte sie in die Menge und rollte strahlend auf die Ziellinie herunter. Dort ergriff sie eine französische Flagge und feierte ihren Sieg mit ausgiebigem Jubel: Marion Norbert-Riberolle hat sich im schweizerischen Dübendorf mit einer frühen Attacke und einer überlegenen Vorstellung zur U23-Weltmeisterin im Cross gemacht.

Die 21-Jährige, die im Herbst bereits hinter der neuen Elite-Weltmeisterin Ceylin Del Carmen Alvarado (Niederlande) und Anna Kay (Großbritannien) EM-Dritte in der U23 geworden war, setzte sich auf dem Flugplatz in der Nähe von Zürich mit 27 Sekunden Vorsprung vor der Ungarin Kata Blanka Vas, die für die erste Cross-WM-Medaille in der Geschichte sorgte. Die EM-Zweite Kay kam mit 40 Sekunden Rückstand auf Norbert-Riberolle auf Rang drei.

"Das ist verrückt. Ich kann es nicht glauben", sagte die neue Weltmeisterin im ersten Sieger-Interview sichtbar sprachlos und wirkte auch anschließend bei der Siegerehrung noch völlig überwältigt - bis zum Erklingen der Marseillaise, die sie und ihre Familie lauthals mitgrölten.

Auf dem Weg zum Sieg profitierte Norbert-Riberolle auch von einem schlechten Tag der niederländischen Favoritinnen: Manon Bakker kam nicht über Rang fünf hinaus, während Titelverteidigerin Inge van der Heijden dreimal stürzte und am Ende enttäuscht als Sechste ins Ziel rollte.

Die Schweizer Lokalmatadorinnen Noemie Ruegg (+ 3:23), Lara Krahemann (+ 5:14) und Tina Zuger (+ 6:24) fuhren auf die Plätze zehn, 16 und 19, während Judith Krahl als einzige deutsche Starterin mit 6:58 Minuten Rückstand auf die neue Weltmeisterin 20. wurde.

So lief das Rennen:

Schon in der ersten Runde machte Norbert-Riberolle Druck und setzte sich von der Konkurrenz ab, während sich hinter ihr eine zunächst sechsköpfige Verfolgergruppe bildete. Gegen Rundenende wurden daraus zwei Trios, wobei Titelverteidigerin van der Heijden gemeinsam mit Vas und der Kanadierin Ruby West als erste Verfolgerinnen 18 Sekunden Rückstand auf die Spitzenreiterin hatten.

Im zweiten Umlauf kam dann van der Heijden zu Fall und auch hinter Norber-Riberolle kämpften nun mehr nur noch Solistinnen: Vas kam mit 35 Sekunden Rückstand auf die Französin als Zweite aus der ersten Rennhälfte heraus, Kay lag 42 Sekunden zurück auf Rang drei und alle weiteren Fahrerinnen hatten bereits mehr als eine Minute Rückstand.

Nachdem van der Heijden in der Folge noch ein zweites und drittes Mal stürzte, schien klar, dass Vas und Kay die Silber- und Bronze-Medaille unter sich ausmachen würden. Und auch wenn die Britin in der Schlussrunde den zwischenzeitlich auf 20 Sekunden agewachsenen Rückstand gegenüber der Ungarin nochmal verkürzte, so behauptete sich Vas auf dem zweiten Platz.

Ergebnis:
1. Marion Norbert-Riberolle (Frankreich) 48:31 Minuten
2. Kata Blanka Vas (Ungarn) + 0:27
3. Anna Kay (Großbritannien) + 0:40
4. Katie Clouse (USA) + 1:29
5. Manon Bakker (Niederlande) + 1:34
6. Inge van der Heijden (Niederlande) + 1:53
7. Francesca Baroni (Italien) + 2:06
8. Sara Casasola (Italien) + 2:29
9. Ruby West (Kanada) + 2:43
10. Noemi Ruegg (Schweiz) + 3:23

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