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11.08.2014 | "Moskau, Moskau, Russland ist ein schönes Land" - so sang vor 20 Jahren die Disco-Band "Dschinghis Khan". Und so gute Eindrücke Wolfgang Fasching und seine Wegbegleiter auch von Land und Leuten gewonnen haben, so schwer macht der Verkehr rund um die Hauptstadt das Leben für alle: "Nachts da ist der Teufel los/ Ha ha ha ha" - das wusste schon Dschingis Khan.
"Die Bilder erinnern an Verfolgungsjagden und Russisches Roulette",
so Fasching: "Gefährliche Überholmanöver, Vollbremsungen, Höllenlärm, Abgase..." Bei Dunkelheit musste sich der Extrem-Biker gestern durch einen fünf Kilometer langen Stau kämpfen, der sich nach einem Unfall mit Todesfolge gebildet hatte.
"Wenn ich vor dem Start gesagt habe, ich hab' keine Angst, dann hat sich das geändert", sagt Fasching. Mit mindestens zwei Fahrzeugen wird er auf seinem noch 1200 Kilometer langen Endspurt abgeschirmt. In manchen Regionen klinkt sich die Polizei in die "Faschings-Karawane" ein.
Von Wolfgang und seinen Begleitern ist im Straßenverkehr
höchste Konzentration gefordert, Tag und Nacht, rund um die Uhr. Doch Fasching bleibt zuversichtlich: "Mittlerweile haben wir es bis Kasan geschafft, und die Strecke schaut schon sehr überschaubar aus."
In 18 Tagen und 18 Stunden legte Fasching unglaubliche 8800 Kilometer zurück. Ein Blick auf die Landkarte lässt staunen: Die südlich an Russland grenzenden Länder Nordkorea, China, Mongolei und Kasachstan hat er bereits hinter sich gelassen. Was für eine einzigartige Leistung...
Heute, Montag, an seinem 47. Geburtstag,
nimmt Fasching Moskau ins Visier. Schwerverkehr und Stau sind programmiert, sodass er es schaffen möchte, in der Nacht durch die Millionen-Metropole zu jagen. Gegenwind, Regen und ein unumgänglicher offizieller Termin, inklusive staatlichem Fernsehen, der ihn knapp drei Stunden kostete, aber viele Sympathien brachte, bremsten Fasching bei diesem Plan aus.
Für eine Geburtstags-Überraschung und die Gratulationen seiner Team-Mitglieder wird heute trotzdem Zeit sein - nach einer kurzen Schlafpause. Was Wolfgang sich zum Geburtstag wünscht? "Gesundheit, und unfallfrei bleiben."
Ein verfrühtes Geschenk gab es bereits am gestrigen Sonntag. Faschings Schwager Jürgen Bruckbacher, und Vertrauensarzt Helmuth Ocenasek stießen in Kasan zum Team, als Begleitschutz für die letzten Kilometer.
Ocenasek ist glücklich mit dem Gesundheitszustand
von Fasching: "Ich habe mir erhofft, dass es so sein wird. Es ist besser, als wir hofften. Mit diesem Projekt haben wir uns auf ein Gebiet begeben, dass überhaupt nicht kalkulierbar und voraussehbar war."
Auf einer Strecke von 10 000 km gebe keine Erfahrungswerte, so Ocenasek weiter: "Das ist absolutes Neuland.? Und bis jetzt hat es Fasching sensationell gemeistert." Nach kritischen ersten Tagen mit großen Problemen (Fasching: "Ich dachte schon, wir können aufhören und heimfliegen") bleibt der einzig wunde Punkt am Körper - das Gesäß.
Ocenasek behandelte das Problem-Teil gestern mittels Laser.
Er ist zuversichtlich: "In dieser Phase ist er nicht mehr limitiert durch die Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit. Da entscheidet nur noch die Zielstrebigkeit, der Wille, die Motivation."
Und die sind beim Mental-Trainer Fascing sehr gut ausgeprägt - trotz aller unmenschlichen Begleitumstände...
Das ganze Team von Radsport-aktiv.de wünscht Wolfgang Fasching auf diesem Weg nur das Beste zum Geburtstag - und dass er auf seinen Endspurt nach St Petersburg ohne Schaden an Körper und Geist ankommt. Damit er dort mit Dschingis Khans Hit "Moskau" feiern kann: Komm, wir tanzen auf dem Tisch/ bis der Tisch zusammenbricht/ Ha ha ha ha...
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