Vorschau 81. Schweiz-Rundfahrt

Die zweite Reihe der Rundfahrer testet sich für die Tour

Von Lorenz Rombach

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Tour de Suisse 2016 | Foto: Cor Vos

09.06.2017  |  rsn - Parallel zum vorletzten Tag des Critérium du Dauphiné startet morgen in Cham die 81. Tour de Suisse, die zweite große Vorbereitungsrundfahrt auf die Tour de France. Obwohl mit Ausnahme von Ion Izagirre (Bahrain-Merida) fast alle Top-Ten-Kandidaten für die Tour derzeit in Süd-Frankreich im einsatz sind, ist auch das das Fahrerfeld in der Schweiz gespickt mit großen Namen, darunter Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe), John Degenkolb (Trek-Segafredo) oder Giro-Sieger Tom Dumoulin (Sunweb).

Die Strecke: Die neuntägige Schweiz-Rundfahrt beginnt am Samstag mit einem sechs Kilometer langen Prolog, der technisch nicht sehr anspruchsvoll ist und eine Angelegenheit für Spezialisten wie Dumoulin oder Lokalmatador Stefan Küng (BMC) sein sollte. Aber auch Sagan ist eine Spitzenpaltzierung zuzutrauen. Gleich auf der 2. Etappe über 172,7 Kilometer rund um Cham wird es bergig. Das Teilstück führt insgesamt vier Mal über den Anstieg nach Horben. Allzu schwer ist das Terrain jedoch noch nicht und deshalb könnte der Sieg an einen der hügelfeste Sprinter gehen - oder an den Schweizer Routinier Michael Albasini (Orica-Scott).

Die 3. Etappe sollte definitiv eine Angelegenheit für die Sprinter werden, da die knapp 160 Kilometer von Menziken in die Hauptstadt Bern ohne größere topographischen Schwierigkeiten auskommen. Insbesondere Giro-Shootingstar Fernandro Gaviria (Quick-Step-Floors) wird hier zu beachten sein. Am vierten Tag folgt dann der erste Schlagabtausch der Favoriten. Nach der Überquerung des Col des Mosses folgt der elf Kilometer lange Schlussanstieg nach Villars-sur-Ollon, der für eine erste Selektion sorgen sollte.

Die 5. Etappe von Bex nach Cevio über 222 Kilometer ist das längste Teilstück der Schweiz-Rundfahrt und wartet etwa zur Hälfte dem Simplonpass auf. Danach folgt jedoch nur noch ein kleinerer Anstieg, hier werden wohl bergfeste Sprinter gegen Ausreißer kämpfen.

Die beiden folgenden Tage werden dann zumindest für eine Vorentscheidung in der Gesamtwertung sorgen. Das sechste Teilstück führt über den San Bernadino und endet in 2315 Metern Höhe auf dem Albulapass. Tags darauf gibt es zwar nur einen Anstieg, der hat es jedoch in sich. Hinauf auf 2780 Meter müssen die Fahrer am Tiefenbachferner oberhalb von Sölden klettern. Dabei geht es auch durch einen 1,7 Kilometer langen Tunnel fahren.

Auch die 8. Etappe könnte noch einmal für Spannung sorgen. Acht Runden stehen auf einem Rundkurs in Schaffhausen auf dem Programm. Das Teilstück ist nur 100 Kilometer lang, enthält jedoch pro Runde einen kurzen und giftigen Anstieg hinauf nach Herblingen. Am Schlusstag bietet sich, ebenfalls in Schaffhausen, den Spezialisten im Kampf gegen die Uhr noch einmal die Chance, Zeit gutzumachen. Doch auch der 28,6 Kilometer lange Parcours ist alles andere als flach, denn im letzten Drittel wartet ein rund fünf Kilometer langer Anstieg auf die Fahrer.

Die Favoriten: Am spannendsten erwartet wird natürlich der Start von Giro-Sieger Dumoulin. Der Niederländer gehört definitiv zu den Sieg-Kandidaten, wobei die Strapazen der Corsa Rosa wohl auch ihre Spuren hinter lassen haben dürften. Ebenfalls zum Favoritenkreis zählt Izagirre, der seine Mannschaft bei der Tour de France anführen wird und im letzten Jahr in der Schweiz bereits auf Rang zwei fuhr. Auch der Sieger des Jahres 2015, der Russe Simon Spilak (Katusha-Alpecin), ist hier zu nennen, insbesondere weil er wie Izagirre als guter Zeitfahrer gilt. Und auch dem dreimaligen Tour-de-Suisse-Sieger Rui Costa (UAE Team Emirates) ist ein weiterer Coup zuzutrauen.

Dazu gesellen sich weitere starke Rundfahrer wie Titelverteidiger Miguel Angel Lopez (Astana), der jedoch erst am Donnerstag beim GP Gippingen sein Saisondebüt gab, sowie Damiano Caruso (BMC), Mathias Frank (Ag2r) und Sébastien Reichenbach (FDJ), zuletzt beim Giro d'Italia wichtiger Helfer für Thibaut Pinot.

Auch die Sprint-Abteilung ist sehr stark besetzt. Allen voran die Auftritte von Sagan, Gaviria und Degenkolb werden viel Beachtung finden. Das Trio hat zudem auch auf den hügeligen Teilstücken Chancen. Herausgefordert werden die Top-Stars von Elia Viviani (Sky), Nikias Arndt (Sunweb), Niccolo Bonifazio (Bahrain-Merida), Adam Blythe (Aqua Blue Sport) und Magnus Cort Nielsen (Orica-Scott) gemeldet.

Zur Startliste:

Die Etappen:

Samstag, 10. Juni, 1. Etappe: Cham-Cham, (EZF), 6km
Sonntag, 11,. Juni, 2. Etappe: Cham-Cham, 172,7km
Montag, 12. Juni, 3. Etappe: Menziken - Bern, 159,3km
Dienstag, 13. Juni, 4. Etappe: Bern-Villars-sur-Ollon, 143,2km
Mittwoch, 14. Juni, 5. Etappe:
Bex-Cevio, 222km
Donnerstag, 15. Juni, 6. Etappe: Locarno-La Punt, 166,7km
Freitag, 16. Juni, 7. Etappe: Zernex - Sölden, 166,3km
Samstag, 17. Juni, 8. Etappe: Schaffhausen - Schaffhausen, 100km
Sonntag, 18. Juni, 9. Etappe: Schaffhausen - Schaffhausen, (EZF), 28,6km

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