Sieg auf 5. Tour-Etappe durch die Vogesen

In Colmar hat Sagan endlich Glück und einen guten Tag

Foto zu dem Text "In Colmar hat Sagan endlich Glück und einen guten Tag "
Peter Sagan (Bora-hansgrohe) feiert den Sieg | Foto: Cor Vos PRÃœFEN

10.07.2019  |  (rsn) - Die 106. Tour de France erreichte am Mittwoch die Vogesen. Doch trotz vier kategorisierter Anstiege der 2. oder 3. Kategorie fiel die Entscheidung am Ende im Sprint eines dezimierten Hauptfeldes. Die besten Beine nach 175,5 Kilometer der 5. Etappe zwischen Saint-Dié-les-Vosges und Colmar hatte dabei Peter Sagan aus der deutschen Equipe Bora - hansgrohe. Wout Van Aert (Jumbo-Visma) und Matteo Trentin (Mitchelton-Scott) folgten auf den Plätzen. Das Gelbe Trikot verteidigte Julian Alapaphilippe (Deceuninck - Quick-Step).

Eine gewisse Erleichterung war Sagan im Ziel anzumerken. Die Saison lief bislang nicht ganz rund für den dremaligen Weltmeister und auch bei den ersten beiden Sprintentscheidungen dieser Tour blieb ihm auf Platz zwei und vier der große Coup versagt. Im Finale der heutigen Etappe spielte der 29-Jährige jedoch seine Sprintstärke aus einer rund 80-köpfigen Spitzengruppe hingegen souverän aus.

"Man muss nur geduldig sein, dann kommt auch der Sieg. Endlich hat es geklappt. Wenn ich nicht gewinne, dann fragen alle, was los sei. Man sieht heute: Nichts fehlt. Man braucht einfach etwas Glück und einen guten Tag. Das Team hat einen großartigen Job gemacht. Wir haben das Rennen den ganzen Tag über kontrolliert“, sagte Sagan im Ziel nach seinem zwölften Tour-Etappensieg.

"Ich will nicht sagen, dass wir die letzten Tage angespannt waren, aber wir haben knapp verloren, das ist nie schön. Alle arbeiten hart, dann will man natürlich beim größten Rennen der Welt gewinnen“, zeigte sich auch sein Sportlicher Leiter Enrico Poitschke gegenüber radsport-news.com erleichtert.

Sagan diesmal am richtigen Hinterrad

Auf dem letzten, kurvenreichen Kilometer hatte sich Sagan mit Europameister Trentin das richtige Hinterrad ausgesucht und 200 Meter vor dem Ziel zeitgleich mit dem Italiener seinen Sprint angezogen. Dabei konnte er allerdings deutlich  höher beschleunigen. Am Ende gewann er mit einer Radlänge vor Van Aert.

"Es war eigentlich ein ganz guter Sprint. Das Finale war eins für Peter Sagan. In solchen ist er immer sehr stark, aber ich bin zufrieden. Ich hatte mich erst ab dem letzten Anstieg gut gefühlt. Eine Sprintentscheidung war heute nicht garantiert, aber die Ausreißer sind gut kontrolliert worden“, sagte der drittplatzierte Trentin im Ziel.

Neben Bora-hansgrohe investierte mit Sunweb auch die zweite deutsche Equipe unterwegs viel für ihren bergfesten Sprinter Michael Matthews. Der Australier landete am Ende im Sprint allerdings vor Nils Politt (Katusha-Alpecin) nur auf Platz sieben.

In der Gesamtwertung rückte Van Aert durch die sechs Sekunden Zeitbonifikation als Etappenzweiter auf 14 Sekunden an Spitzenreiter Alaphilippe heran. Auf Platz drei folgt Steven Kruijswijk (Jumbo - Visma) vor seinem zeitgleichen Teamkollegen George Bennett sowie Matthews (+0:40).

So lief das Rennen:

Der Etappenstart war erwartet hart umkämpft. Die Aussichten für eine erfolgreiche Fluchtgruppe waren angesichts des hügeligen Profils nicht schlecht, so wurden die ersten 20 Kilometer mit einer Geschwindigkeit von 51 km/h zurückgelegt, ehe sich eine Spitzengruppe absetzen konnte. Viel Vorsprung gestand das Feld Tim Wellens (Lotto Soudal), Mads Würtz Schmidt (Katusha - Alpecin), Simon Clarke (EF Education First) und Toms Skujins (Trek - Segafredo) allerdings nicht zu: Der Abstand zu den vier Ausreißern stieg maximal auf 2:45 Minuten an. Im Feld hielten Bora - hansgrohe, Sunweb und Deceuninck - Quick-Step die Fäden in der Hand.

Die ersten beiden Bergwertungen des Tages an der Côte de Grendelbruch (3. Kategorie) und Côte du Haut-Koenigsbourg (2. Kat.) sicherte sich Wellens und baute damit seine Führung in der Bergwertung aus. An der Côte des Trois-Épis (2. Kategorie) 37 Kilometer vor dem Ziel fiel die Gruppe schließlich auseinander: Skujins setzte sich als Solist ab, während Würtz Schmidt, Clarke und Wellens nach und nach eingeholt wurden.

Im Feld kam es an der Côte des Trois-Épis ebenfalls zur Selektion, unter dem hohen Tempo von Bora - hansgrohe und Sunweb vielen die meisten Sprinter zurück, unter anderem verloren Elia Viviani (Deceuninck - Quick-Step), Alexander Kristoff (UAE Emiratess), Dylan Groenewegen (Jumbo - Visma) und Caleb Ewan (Lotto Soudal) den Anschluss. Im letzten Anstieg hinauf zur Côte des Cinq Châteaux (3. Kat.), war auch der Solovorstoß von Skujins beendet. Die Jury zeichnete ihn anschließend zum kämpferischsten Fahrer der Etappe aus.

Nach dem Gipfel blieb unter dem Tempodiktat von Sunweb eine Gruppe von rund 80 Fahrern für die verbleiben 15 Kilometer über, aus der sieben Kilometer vor dem Ziel Rui Costa (Team UAE) noch zu einer Soloattacke ansetze. Allerdings holte das Feld den portugiesischen Ex-Weltmeister 2,2 Kilometer vor dem Ziel wieder ein. Die Entscheidung um den Tagessieg fiel somit im Sprint.

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.06.2021Madiot: “Wir hätten Pinot früher aus der Tour nehmen sollen“

(rsn) - Sein bisher letztes Rennen bestritt Thibaut Pinot (Groupama - FDJ) vor mittlerweile zwei Monaten, als er die Tour of the Alps unter ferner liefen auf Rang 60 beendete. Danach entschied der Fra

23.12.2020Bernal wieder schmerzfrei auf dem Rad

(rsn) - Egan Bernals Genesung macht offensichtlich deutliche Fortschritte. Wie der Tour-de-France-Sieger von 2019 gegenüber dem Internetportal primertiempo.co sagte, könne er wieder schmerzfrei trai

11.12.2020Dumoulin zuversichtlich: “Mir fehlt nur noch ein Prozent“

(rsn) - 2020 war für Tom Dumoulin ein Jahr mit vielen Tiefen und nur wenigen Hochs. Nach dem mit großen Hoffnungen verbundenen Wechsel von Sunweb zu Jumbo - Visma warf zunächst ein bakterieller Dar

15.11.2020Pogacar lobt Roglic als slowenischen Vorreiter

(rsn) - Tadej Pogacar (UAE - Team Emirates) hätte seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo - Visma) den Tour-de-France-Sieg gegönnt. Das sagte der 22-jährige Slowene im Gespräch mit der spanischen Sp

27.10.2020Bernals Genesung dauert länger als gedacht

(rsn) - Egan Bernals Rückenprobleme, die ihn zum Ausstieg bei der Tour de France und zum vorzeitigen Saisonende zwangen, sind offensichtlich ernsthafter als bisher angenommen. Wie der Kolumbianer geg

10.10.2020Bernal: “Ich hatte eine schwierige Zeit“

(rsn) - Der bei der Tour de France vorzeitig ausgestiegene Egan Bernal (Ineos Grenadiers) wird in diesem Jahr keine Rennen mehr bestreiten. Das kündigte der Kolumbianer auf Instagram an und bestätig

03.10.2020War der Toursieg für Roglic im Zeitfahren unmöglich?

(rsn) - Radsportjournalist Thijs Zonneveld von der niederländischen Zeitung AD hat nach eigenen Angaben Einblick in die Leistungswerte des Tour-Zeitfahrens von Primoz Roglic (Jumbo – Visma) erhalte

24.09.2020Pogacar: “Die Saison ist noch lange nicht vorbei“

(rsn) - Nach seinem Tour-de-France-Triumph hat Tadej Pogacar (UEA - Team Emirates) schon die nächsten großen Ziel im Blick. "Ich muss konzentriert und fit bleiben für die Weltmeisterschaft und die

23.09.2020Viviani: Beim Giro zurück in die Erfolgsspur?

(rsn) - Im letzten Jahr gewann Elia Viviani im Trikot von Deceuninck - Quick-Step  bei der Tour de France eine Etappe und fuhr auf drei weiteren Teilstücken aufs Podium. Die 107. Austragung lief fÃ

22.09.2020UAE Emirates streicht das mit Abstand meiste Preisgeld ein

(rsn) - Kein Wunder: Durch den Gesamtsieg von Tadej Pogacar, der auch das Weiße Trikot als bester Jungprofi sowie die Bergwertung und drei Etappen gewann, sowie den Etappensieg von Alexander Kristoff

21.09.2020Phänomen Pogacar - zu schnell, um wahr zu sein?

(rsn) - Tadej Pogacar hat mit seinem Toursieg nicht nur Rekorde gebrochen, sondern damit auch Fragen aufgeworfen. Ist der Slowene einfach ein Jahrhunderttalent, für den die üblichen Maßstäbe nicht

21.09.2020Die Tour-Bubbles werden aufgelöst

(rsn) - Die Tour de France ist beendet. Die Bubbles werden aufgelöst. Neue werden errichtet, für die WM, die BinckBank Tour, den Giro d´Italia und die großen Klassiker. Primoz Roglic kann jetzt Tr

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2024Richtungsweisende Bergankunft im Apennin

(rsn / ProCycling) – In den vergangenen sieben Tagen blieb das Klettern, abgesehen von der 2. Etappe nach Oropa, bei jeder Etappe auf weniger als 2.000 Höhenmeter beschränkt. Am zweiten Samstag wi

10.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

10.05.2024Schachmann im “Schongang“ zum Spitzenergebnis

(rsn) - Schneller als Mikkel Bjerg, schneller als Antonio Tiberi oder Luke Plapp und auch schneller als Geraint Thomas – am Ende stand der fünfte Platz. Maximilian Schachmann (Bora – hangrohe) er

10.05.2024Fleche du Sud: Vorarlberg und Hrinkow bergauf bärenstark

(rsn) - Auch wenn auf der Königsetappe des Fleche du Sud (2.2) mit der 3,4 Kilometer langen und im Schnitt 7,2 Prozent steilen Bergankunft in Bourscheid kein Kraut gegen den Solosieger Pim Ronhaar (

10.05.2024Thomas: “Ich konnte es heute nicht ganz bringen“

(rsn) – Tadej Pogacar demonstrierte im ersten Zeitfahren seine herausragende Stellung bei diesem Giro d’Italia. Der Slowene holte am Schlussanstieg des Zeitfahrens zwischen Foligno und Perugia ein

10.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat mit einem weiteren grandiosen Auftritt das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia (2.UWT) für sich entschieden. Der Träger des Ros

10.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 7. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

10.05.2024Pogacar gewöhnt sich ans Rad und zündet am Berg die Rakete

(rsn) – Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat auf der 7. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt gefeiert. Im 40,6 Kilometer langen Einzelzei

10.05.2024Nys schnappt Buchmann ersten Saisonsieg vor der Nase weg

(rsn) – Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) hat auf der Königsetappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro) denkbar knapp seinen ersten Saisonsieg verpasst. Der Deutsche Meister kam nach 182,7 Kilometer

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

10.05.2024Die Startzeiten des ersten Giro-Zeitfahrens

(rsn) - Julius van den Berg (dsm-firmenich - PostNL) eröffnet um 13:10 Uhr das erste der beiden Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia. Auf dem Programm der 7. Etappe stehen 40,6 Kilometer von Fol

10.05.2024Bora-Profi Benedetti: “Bin froh, dass Cavendish gewonnen hat“

(rsn) – Sam Welsford (Bora – hansgrohe) konnte von Glück reden, dass der rabiate Körpereinsatz, mit dem sich sein Konkurrent Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) im Finale der 2. Etappe der Ungar

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)