Spendenaktion für die Kinderkrebsstiftung

20 Jahre Tour-Etappensieg: Wüst plant 400km-Runde für guten Zweck

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "20 Jahre Tour-Etappensieg: Wüst plant 400km-Runde für guten Zweck"
Marcel Wüst in seinem Spezial-Trikot seines Jedermann-Teams Casa Ciclista im Bergtrikot-Look. | Foto: Privat

02.07.2020  |  (rsn) - Auf den Tag genau 20 Jahre nach dem wohl prestigeträchtigsten Sieg seiner Karriere, geht Marcel Wüst am Sonntag auf etwas andere Art eine radsportliche Spitzenleistung an: Der 52-jährige Kölner hat sich zum Jubiläum seines einzigen Tour de France-Etappensieges in Vitré, als er am 5. Juli 2000 im Bergtrikot vor Erik Zabel einen Sprintsieg feierte, eine 400-Kilometer-Ausfahrt vorgenommen.

Allerdings geht es ihm dabei nicht um die Leistung oder Grenzerfahrung an sich, sondern ums Sammeln von Spendengeldern. Denn Wüst leistet mit seiner Fahrt seinen Beitrag zur Spendenaktion Kilometer für Kinder.

"Der Burkhard Hein von Kilometer für Kinder hat mich angesprochen", erzählte Wüst radsport-news.com, dass sein Ritt Teil der von Hein initiierten 24h-Challenge zur Unterstützung der deutschen Kinderkrebsstiftung sein soll. Die Idee hinter Kilometer für Kinder ist, dass jeder sich an der Aktion beteiligende Radsportler einen Cent pro geradeltem Jahreskilometer an die Deutsche Kinderkrebsstiftung spendet - oder durch Sponsoren spenden lässt. Bei der 24h-Challenge gilt dasselbe Prinzip, nur eben mit einer Kilometerleistung innerhalb von 24 Stunden - und doppeltem oder sogar noch höherem Spendeneinsatz.

"Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es enorm zum Kilometersammeln motiviert, wenn die eigene Leistung auch von Anderen mit einer Kilometerspende belohnt wird", schrieb Hein über seine Spendenaktion auf der Website kilometer-fuer-kinder.info. Wüst gefällt die Idee, und so regt er Freunde, Fans und Interessierte dazu an, seine außergewöhnliche Runde am Sonntag zum Anlass zu nehmen, für jeden von ihm in den sonntäglichen 24 Stunden geradelten Kilometer zehn Cent zu spenden. Wer das tun möchte, der soll ihm doch eine eMail an marcelwust@aol.com senden.

"Es muss auf jeden Fall die 4 vorne stehen

"Ich bin Kölner, da ist mein Ziel natürlich, 11.111,11 Euro an Spenden zusammen zu bekommen. Und was die Kilometer betrifft, muss auf jeden Fall am Ende des Tages eine 4 vorne stehen", erklärte der Ex-Profi. Wüst plant, in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2:30 Uhr oder 3:00 Uhr zuhause loszufahren und auf einem 35-Kilometer-Rundkurs im Kölner Westen mindestens zwölf Runden zu absolvieren - gerne mehr. "Ich habe im Kopf, dass ich die ersten 100 Kilometer wahrscheinlich alleine fahre, und die ersten zwei Stunden auch noch im Dunkeln mit Lampe", so Wüst.

Ab 8 Uhr morgens werden sich dann einige Bekannte hinzugesellen, um dem 52-Jährigen zwischendurch etwas Windschatten zu spenden. "Das wird für mich schon auch eine besondere Belastung. Meine längste Distanz bisher in meinem Leben waren 312 Kilometer und 10,5 Stunden", erzählte Wüst.

Deutscher Doppelsieg mit ungewohntem Look

Am 5. Juli vor 20 Jahren fuhr Festina-Profi Wüst 202 Kilometer von Vannes nach Vitré, und auf der Zielgeraden, kurz nachdem Ausreißer Jens Voigt (Credit Agricole) vom Peloton geschluckt worden war, setzte er sich ans Hinterrad von Mapei-Profi Tom Steels, der das Grüne Trikot trug. Als der Belgier seinen Sprint eröffnete, erkannte Wüst aber, dass Erik Zabel (Team Telekom) auf der rechten Straßenseite besser beschleunigte, sprang in dessen Windschatten hinüber und zog aus diesem heraus schließlich zum Sieg durch - knapp vor seinem Landsmann.

Es war ein ungewohntes Bild: Ein Sprinter, der einen Massensprint gewinnt, dabei aber das Bergtrikot trägt. Wegen dieser Kuriosität wurde das weiße Leibchen mit den roten Punkten zum Markenzeichen des Kölners, der deshalb in diesem Jahr auch eine Sonderedition seines Casa Ciclista-Teamtrikots im Bergtrikot-Design aufgelegt hat.

Im Auftaktzeitfahren mit speziellem Coup ins Bergtrikot

Übrigens: Dass Wüst in Vitré im Bergtrikot gewann, war das Produkt eines großartigen Coups des Kölners im 16,5 Kilometer langen Auftaktzeitfahren von Futuroscope. Dort nämlich hatte Wüst zwar nur den 142. Platz belegt, doch der 32-Jährige ging mitten im Rennen für knapp einen Kilometer Vollgas: An einer kurzen Steigung hatte die ASO eine gesonderte Zeitmessung installiert, um den ersten Träger des Bergtrikots bei dieser Tour zu ermitteln.

Wüst war dort der Schnellste, und weil es an den kommenden drei Tagen keine Bergwertungen gab, trug er das Leibchen bis zu seinem Etappensieg an Tag fünf. Dort in Vitré musste er es an den Italiener Paolo Bettini (Mapei - Quick-Step) weiterreichen.

Gut einen Monat nach seinen beiden großen Auftritten bei der Frankreich-Rundfahrt, endete Wüsts Karriere leider abrupt. Beim Criterium d'Issoire stürzte er am 11. August 2000 schwer und verletzte sich am Kopf, was den Verlust seines Augenlichts am rechten Auge zur Folge hatte.

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

12.05.2024Sarnowski fehlen 100 Meter zum ersten UCI-Sieg

(rsn) – Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat beim GP de la Ville d`Oran (1.2) in Algerien sein erstes UCI-Podium in einem Eliterennen eingefahren. Der 19-Jährige, 2022 Gesamtsieger der U19-

12.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

11.05.2024Highlight-Video der 8. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Die 8. Etappe des 107. Giro d´Italia hätte eine für kletterstarke Ausreißer sein können. Entsprechend groß war der Kampf um die Plätze in der Spitzengruppe zu Beginn und entsprechend

11.05.2024Geschke und Steinhauser beeindrucken in glückloser Gruppe

(rsn) – Zwei Deutsche haben die 8. Etappe des Giro d´Italia quer durchs Apennin in Richtung Bergankunft in Prati di Tivo maßgeblich mitgeprägt: Simon Geschke (Cofidis) und Georg Steinhauser (EF E

11.05.2024Flachetappe in die Hauptstadt der Pizza-Liebhaber

(rsn / ProCycling) – Die Verbindung der Rennorganisatoren RCS mit Neapel scheint in den letzten Jahren besonders eng geworden zu sein. Zum dritten Mal in Folge schlägt der rosa Zirkus seine Zelte i

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour de Hongrie (2.Pro, HUN)
  • Boucles de l´Aulne (1.1, FRA)
  • Boucles de l´Aulne (1.1, FRA)
  • Flèche du Sud (2.2, LUX)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)