Sprint-Altstar doch noch auf dem Weg zurück?

Cavendish erstmals nach vier Jahren wieder im Führungstrikot

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Cavendish erstmals nach vier Jahren wieder im Führungstrikot"
Mark Cavendish (Deceuninck - Quick-Step) im Trikot des Gesamtführenden bei der Settimana Coppi e Bartali | Foto: Cor Vos

23.03.2021  |  (rsn) – Fünfeinhalb Monate ist es her, dass Mark Cavendish (Deceuninck – Quick-Step) in Wevelgem in der Mixed Zone Tränen in den Augen hatte. Der ehemals beste Sprinter der Welt stand dort am 11. Oktober nach dem belgischen Klassiker und weinte, weil er das Gefühl hatte, es könnte das letzte Rennen seiner Karriere gewesen sein. 163 Tage später stand derselbe 'Cav' in Italien nun auf einem Podium – nicht als Presenter oder Experte, sondern als Gesamtführender eines Etappenrennens.

Der Mann von der Isle of Man hat das Ruder herumgerissen. Sein Wechsel zurück in seine alte Heimat, ins Team von Patrick Lefevere, hat dem Briten neuen Auftrieb gegeben. Und am Auftakt-Tag der Settimana Coppi e Bartali hat Cavendish diesen Auftrieb nun mit Hilfe seiner Teamkollegen in seinen sportlich größten Erfolg seit über drei Jahren umgemünzt.

Nach Rang zwei auf der ersten Halbetappe am Dienstagvormittag fuhr Cavendish mit seinen vier Teamkollegen – ja, Deceuninck – Quick-Step ist bei der Settimana mit einem fünfköpfigen Rumpfteam angetreten, anstatt die möglichen sieben Startplätze voll auszuschöpfen – im Mannschaftszeitfahren auf Rang drei. Nur zwei Sekunden verlor das 'Mini-Wolfpack' auf die Sieger von Israel Start-Up Nation, und Cavendish übernahm dank der Bonifikationen vom Vormittag die Gesamtführung.

"Zwei Podestplätze und das Führungstrikot, das ist nicht so schlecht", übte sich der 35-Jährige nach dem Rennen in Understatement. "Auch wenn wir die Siege knapp verpasst haben, bin ich extrem stolz auf unsere Fünf-Mann-Truppe hier. Die Jungs haben gut nach mir gesehen heute Vormittag und ich war enttäuscht, es nicht mit einem Sieg zurückzahlen zu können. Aber am Nachmittag haben wir uns dann im Teamzeitfahren allen Wahrscheinlichkeiten entgegengestellt. Ich könnte nicht glücklicher sein, als darüber, jetzt nach dem ersten Tag die Führung zu haben."

Das Ende einer langen Durststrecke

Für Cavendish bedeutet dieser Erfolg sehr viel. "Besonders, weil es das erste Mal seit vier Jahren ist, dass ich ein Etappenrennen anführe", erklärte er. Im Jahr 2017 hatte er nach seinem Sieg auf der 1. Etappe der Abu Dhabi Tour dort das Führungstrikot getragen. Ein Jahr später gelang ihm ebenfalls in den Vereinigten Arabischen Emiraten, genauer in Dubai, der bislang letzte Sieg. Seit jenem 8. Februar 2018 stand Cavendish nicht mehr als Etappensieger oder Träger eines Wertungstrikots auf dem Podium eines Profi-Radrennens.

Nun ist diese Durststrecke vorbei. Dass es dazu überhaupt noch einmal kommen würde, das hätten im Winter wohl die Wenigsten noch geglaubt – auch nach dem Wechsel zu Deceuninck – Quick-Step nicht. Es schien, als würde sich Cavendish bei seinem alten Lieblingsteam langsam in den Ruhestand verabschieden zu wollen. Am 23. März in Gatteo aber könnte nun ein neues Feuer in ihm entbrannt sein. Vielleicht sieht man den Altstar in diesem Jahr sogar doch noch einmal ein Rennen gewinnen? Und wer Sprinter kennt, der weiß, was ein einziger Sieg auslösen kann.

Dass es in dieser Woche in Italien noch mit dem ersehnten Sieg klappt, ist allerdings unwahrscheinlich. Die verbleibenden vier Etappen des fünftägigen Rennens dürften für 'Cav' allesamt zu bergig werden. "Jetzt unterstützen wir unsere Klassementfahrer", kündigte der 35-Jährige daher am Dienstag bereits an. Ab Mittwoch dürfte wohl vor allem Mauri Vansevenant bei Deceuninck - Quick-Step für die Ergebnisse verantwortlich sein. 

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