Huppertz erst zögerlich, dann zu früh gesprintet

Elfsteden Race: Für Lotto-Kern Haus war mehr drin als Platz acht

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Elfsteden Race: Für Lotto-Kern Haus war mehr drin als Platz acht"
Joshua Huppertz (Lotto - Kern Haus, links) | Foto: Dustin Streeck / Lotto - Kern Haus

06.03.2022  |  (rsn) - Im ersten Saisonrennen konnte sich Team Lotto - Kern Haus gleich über die erste Top-Ten-Platzierung des Jahres freuen. Beim neuen niederländischen Eintagesrennen Visit Friesland Elfsteden Race (1.2) holte Joshua Huppertz aus einer ursprünglich 21 Fahrer großen Spitzengruppe den achten Platz. Der Sieg ging an den Niederländer Elmar Reinders (Riwal), der sich im Zweiersprint gegen Mick van Dijke (Jumbo - Visma Development) durchsetzte.

"Mit dem achten Platz bin ich zunächst zufrieden. Vor allem weil die Beine sehr gut waren. Und alleine gegen die zahlenmäßige Überlegenheit war es auch eine Art Lotterie, den richtigen Attacken zu folgen", sagte Huppertz zu radsport-news.com.

Huppertz hatte es genau wie sein Teamkollege Leslie Lührs bei einer frühen Windkantenaktion in die 21 Fahrer starke Spitzengruppe geschafft, die den Sieg nach 199 Kilometern in Lieeuwarden unter sich ausmachen sollte. Allerdings fiel Lührs 50 Kilometer vor dem Ziel nach Defekt zurück, so dass Huppertz auf sich alleine gestellt war. Dagegen die niederländische Mannschaft VolkerWessels Cycling Team mit gleich sechs Mann an der Spitze vertreten gewesen, Jumbo – Visma Devo immerhin mit drei Mann.

Nachdem in einer erneuten Windkantensituation vier weitere Fahrer zurückgefallen waren, wollte die niederländische Continental-Equipe seine numerische Überlegenheit in Form von Attacken ausspielen. „Hier versuchte ich, die Attacken so gut es geht mitzugehen“, schilderte Einzelkämpfer Huppertz. Den entscheidenden Vorstoß von Reinders, van Dijke und Timo de Jong (VolkerWessels Cycling Team) knapp 15 Kilometer vor dem Ziel verpasste er allerdings. "Ich versuchte leider zu spät, nochmals zu der Gruppe vorzukommen. Sie waren dann einfach schon zu weit weg“, bedauerte Huppertz.

Allerdings bot sich im Finale doch noch eine unerwartete Chance auf den Sieg. Denn das VolkerWessels Cycling Team fuhr auf den letzten Kilometern alles von vorne in Huppertz Gruppe, obwohl sie einen Mann in der Spitzengruppe sitzen hatten. "Die hatten wohl den falschen Mann vorne und haben das zu spät realisiert“, vermutete Huppertz die merkwürdige Taktik der niederländischen Mannschaft.

Am Ende kam die Spitzengruppe aber doch durch, 14 Sekunden dahinter ging es für Huppertz noch um Platz vier. "Den Sprint bin ich zu früh losgefahren. Ich hatte keine Meter-Angaben gesehen und das Ziel schien näher als es dann tatsächlich war“, erinnerte sich Huppertz, dem nach einem 400-Meter-Sprint am Ende die Kräfte ausgingen und er dadurch als Letzter in seiner Gruppe über den Zielstrich rollte.

"Hätte Leslie nicht den Defekt gehabt, wäre für unser Team sicherlich eine bessere Platzierung herausgesprungen. Aber an sich können wir zufrieden sein. Ich denke, jeder hat seine Hausaufgaben im Winter gemacht und wir können zuversichtlich auf die nächsten Rennen blicken. Mit etwas mehr Glück geht es definitiv dann weiter nach vorne für uns", erklärte Huppertz abschließend.

Positiv wertete auch Teamchef Florian Monreal den Saisonauftakt. "Joshua ist ein starkes Rennen gefahren, leider hat er den Abgang der letzten drei verpasst. Wir sind aber insgesamt sehr zufrieden. Wir sehen, dass die Form bei den Fahrern passt und freuen uns schon auf die nächste Woche mit dem Dorpenomloop", sagte Monreal zu radsport-news.com

Direkt hinter ihm platzierte sich mit 21 Sekunden Tim Torn Teutenberg (Leoaprd) auf Platz neun. Auch der deutsche Sprinter hatte es in die Spitzengruppe geschafft, im Finale aber den Anschluss verloren.

Dauner Akkon: Junge Mannschaft verpasste Sprung in die Spitzengruppe

Das zweite deutsche Team am Start, Dauner Akkon, verpasste bei seiner Saisonpremiere eine Spitzenplatzierung. Die junge Mannschaft, die von Marco Müller Sciacca geleitet wird, hatte den Sprung in die große Spitzengruppe verpasst. So war Jan Temmen auf Rang 57 der einzige des Dauner-Quintetts, der das Ziel erreichte.

"Wir hatten zwei Fahrer dabei, die aus der U19 hochgekommen sind und ihr erstes Männerrennen bestritten haben. Für die Jungs war das eine neue Erfahrung. Mit der Leistung von Jan bin ich voll zufrieden. Auch Frederik Rasmann konnte sich bis Kilometer 160 mit Jan im Hauptfeld halten, er musste dann aber aus gesundheitlichen Gründen das Rennen vorzeitig beenden", berichtete Müller Sciacca radsport-news.com.

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