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02.07.2022 | (rsn) - Mit großer Spannung war die 2. Etappe der 109. Tour de France erwartet, ja sogar gefürchtet worden, da die Experten Windkanten entlang der Dänischen Küste und ganz besonders auf der Brücke über den Großen Belt prophezeit hatten. Doch es kam anders. "Radsport ist manchmal ein bisschen komisch. 180 Kilometer ist es nur nervös, extrem anstrengend zu fahren. Und dann gibt es auf den letzten 15 Kilometern auf der Brücke auf einmal eine Kaffeefahrt“, wunderte sich Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) über das Finale.
Grund der unerwarteten Fahrweise war der Wind, der viel zu selten von der Seite blies - weder an der Küste noch auf der Brücke. "Auf der Brück war mehr Gegen- als Seitenwind. Die Passagen, wo er von der Seite kam, waren aber zu kurz für eine Selektion“, erklärte Felix Grossschartner gegenüber radsport-news.com, weshalb es zu keinen Windkanten-Attacken kam. Der Österreicher meinte aber auch, dass es "richtig hektisch war.“
Grund dafür war, dass die Teams alle vorne fahren wollten, falls es doch einmal zu einem Break kommen würde. Das Gedrängel nach vorne erhöhte aber die Sturzgefahr. In einen war auch Schachmann verwickelt. "Zum Glück ist niemandem etwas passiert“, freute sich der gebürtige Berliner, der wie alle anderen auch, wieder Anschluss zum Hauptfeld fand.
Der zweite große Sturz, diesmal auf der Belt-Brücke, passierte zum Glück hinter ihm. Warum die Berufskollegen fielen, konnte Schachmann sich nicht erklären: "Verstanden habe ich es nicht. Es war eigentlich ziemlich unhektisch durch den Gegenwind, da verstehe ich nicht, warum GC-Teams so reinhalten auf den letzten Kilometern. Es ist blöd gelaufen, aber es gehört dazu zur Tour.“
Van Poppel sprintet ohne Helfer auf den vierten Platz
Das passierte wohl, weil die Sprinterteams nach der "Kaffeefahrt“, als das Feld mit nur rund 30 km/h dem Ziel in Nyborg entgegen bummelte, das Finale vorbereitete, bei dem für Boras Danny van Poppel ein starker vierter Platz hinter Sieger Fabio Jakobsen (Quick-Step Alpha Vinyl) heraussprang.
"Ich war am Ende allein, aber ich mag das, von Zug zu Zug zu surfen. Ich habe einiges an Selbstvertrauen, ich ging das Finale entspannt an und habe versucht, das Beste für das Team zu holen. Groenewegen war vor mir und er ist dann etwas explodiert, aber ich hatte noch die Power nach vorne zu kommen. Ich wollte eigentlich früh antreten, aber der Gegenwind war zu stark, also bin ich am Rad der anderen Sprinter geblieben. Der vierte Platz ist nicht schlecht, ich hätte es nicht erwartet“, sagte der Niederländer, der normalerweise Sam Bennett den Sprint anzieht.
Da der Ire aber nicht den Sprung ins Tour-Aufgebot schaffte, darf der in dieser Saison überzeugende van Poppel nun auf eigene Rechnung fahren. In Nyborg gelang ihm das bereits in beeindruckender Manier.
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