RSNplus21 Tour-Etappen, 21 Thesen

“Gilbert verabschiedet sich mit einem Sieg“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "“Gilbert verabschiedet sich mit einem Sieg“"
Kann Philippe Gilbert (Lotto Soudal) die Etappe in Lausanne gewinnen? | Foto: Cor Vos

09.07.2022  |  (rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz naheliegend sein. Am Tag nach der Etappe überprüfen wir, ob die These sich bewahrheitet hat.

Warum sich die These zur 7. Etappe "Teuns wird wie 2019 an der Super Planche des Belles Filles siegen“ nicht bewahrheitet hat.

___STEADY_PAYWALL___

Eigentlich standen die Chancen für einen erneuten Sieg von Dylan Teuns (Bahrain Victorious) gar nicht so schlecht. Die erste Hürde schaffte der Belgier, indem er es in die zehn Fahrer starke Spitzengruppe schaffte. Allerdings stellte sich dann die Übermacht von Bora - hansgrohe mit Maximilian Schachmann und Lennard Kämna als zu stark heraus.

Und selbst wenn Teuns mit Kämna hätte mithalten und auf die letzten Meter als Führender gegangen wäre, wäre doch noch Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) an ihm vorbeigezogen. Denn UAE hielt die prominent besetzte Ausreißergruppe immer auf Schlagdistanz, kaum mehr als drei Minuten bekamen die Ausreißer um die drei Deutschen Schachmann, Kämna und Simon Geschke (Cofidis) zugestanden: viel zu wenig angesichts des Schlussanstiegs. So war schon am Fuß der Super Planche des Belles Filles klar, dass die Gruppe nicht durchkommen würden - auch wenn Kämna letztlich nur 90 Meter zum Coup fehlten.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Teuns durch die Konstellation - Bora mit der starken Doppelspitze und UAE, das die Ausreißer an der kurzen Leine hielt - um seine Siegchance gebracht wurde. Um diese doppelte Hürde zu meistern, hätte der Fleche-Wallonne-Sieger schon sensationell gute Beine benötigt.

These zur 8. Etappe: "Gilbert verabschiedet sich mit einem Sieg"
Ob ich mit dieser These meine Serie fortsetzen kann? Bisher waren die Thesen zu den Etappen zwei, vier und sechs korrekt. Also müsste rein arithmetisch auch mein Tipp für die 8. Etappe wieder zutreffen.

Der Tipp Gilbert wirkt eher außergewöhnlich. Denn die Etappe mit ihrer Schlusssteigung in Lausanne wäre auch etwas für Wout Van Aert (Jumbo - Visma) und Pogacar. Gegen beide wäre der mittlerweile 40-Jährige Gilbert, der am Saisonende seine lange und erfolgreiche Karriere beenden wird, chancenlos.

Aber: Ich gebe einer Ausreißergruppe eine gute Chance. Pogacar hat sich an der Super Planche des Belles Filles seinen zweiten Sieg in Folge geholt und seine Führung in der Gesamtwertung weiter ausgebaut. Er hat es wohl nicht nötig, Körner zu sparen, vielleicht aber seine Mannschaft, nachdem UAE viel Arbeit verrichten musste.

Und ob Jumbo - Visma dafür in die Bresche springt und die Ausreißer einfängt, nur um Van Aert einen weiteren Etappensieg zu ermöglichen? Auch eher unwahrscheinlich. Das Grüne Trikot sitzt fest auf den Schultern des Belgiers, dazu stehen noch wichtige Tage für die Klassementfahrer bevor.

Van Aert könnte natürlich in die Fluchtgruppe gehen, aber wer wollte schon mit ihm fahren? So ist es wahrscheinlich, dass ein Ardennen-Spezialist sich aus einer Ausreißergruppe heraus den Sieg holt. Und da hat Lotto Soudal gleich zwei Asse im Ärmel. Tim Wellens und Gilbert sind beides Kandidaten für die Gruppe.

Mit 4,8 Kilometern Länge und einer Maximalsteigung von 12 Prozent könnte der finale Anstieg auch aus einem Ardennenklassiker stammen - und kein Fahrer im Tourfeld hat mehr Ardennenklassiker gewonnen als Gilbert. Die Erfolge liegen zwar schon einige Zeit zurück und Gilbert verfügt auch nicht mehr über die Spritzigkeit früherer Jahre. Doch mein Gefühl sagt mir, dass der Belgier noch einen letzten großen Coup in sich hat. Am Samstag könnte seine letzte große Stunde schlagen.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

25.07.20226 aus 21: Der Radsport ist und bleibt unberechenbar

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

24.07.2022“Jakobsen belohnt sich auf Champs Elysées für Pyrenäen-Kampf“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

22.07.2022“Auch im Zeitfahren führt kein Weg an Jumbo - Visma vorbei“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

21.07.2022“Ewan gibt die Rote Laterne ab“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

20.07.2022“Ein Wertungstrikot wird seinen Besitzer wechseln“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

19.07.2022“Quintana wird Geraint Thomas vom Podium verdrängen“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

18.07.2022“Pogacar wird Vingegaard an der Mur de Peguere attackieren“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

17.07.2022“Quick-Step holt in Carcassonne den nächsten Sprintsieg“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

15.07.2022“Bora - hansgrohe feiert den erlösenden Sieg“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

14.07.2022“Deutscher Etappensieg in Saint Etienne“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

13.07.2022“Mollema siegt am Berg der Holländer“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

12.07.2022“Pogacar wird seinen Vorsprung deutlich ausbauen“

(rsn) – In der Rubrik: “Tour de France 2022 – 21 Etappen, 21 Thesen“ stellen wir jeden Tag eine solche These mit Blick auf die bevorstehende Etappe auf – diese kann mal gewagt, mal ganz nahe

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofftem “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)