Nach drei Wochen Schinderei rundum zufrieden

Zimmermann brachte Meintjes erfolgreich ins Tour-Finale

Von Peter Maurer und Joachim Logisch (Cahors)

Foto zu dem Text "Zimmermann brachte Meintjes erfolgreich ins Tour-Finale "
Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) | Foto: Cor Vos

23.07.2022  |  (rsn) – Ein Tag trennt Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) noch von seinem zweiten Tourfinish in Paris. Im Vergleich zum Vorjahr wird er die Frankreich-Rundfahrt mehr als 30 Plätze besser beenden. Der Augsburger unterstrich einmal wieder seine starke Rolle als Helfer für seine belgische Mannschaft. Sowohl in den Bergen für Kapitän Louis Meintjes als auch auf den flachen Etappen spannte Zimmermann sich unermüdlich und uneigennützig vor seine Teamkollegen.

Dementsprechend blickt er nach viel Arbeit dem Tourende freudig entgegen. "Mir geht es gut. Jetzt haben wir uns 19 Etappen lang geschunden und nun beginnt der schöne Teil", grinste der 24-Jährige nach der 19. Etappe in Cahors im Gespräch mit radsport-news.com zufrieden. Ein Einzelzeitfahren und der legendäre Schaulauf bis zur Champs-Elysées in der französischen Hauptstadt warten jetzt noch. "Nach harter und erfolgreicher Arbeit kann man die letzten beiden Tage ein wenig die Atmosphäre genießen und es ausklingen lassen,", fügte er an.

Dabei meinte Zimmermann vor allem den sechsten Gesamtrang seines Teamkollegen Louis Meintjes, der seine Mannschaft in der Dreijahresrangliste der UCI sogar in die Top Ten bringen wird, obwohl Intermarché erst seit 2021 als WorldTeam firmiert. "Mir persönlich fällt da schon eine Last ab und ich spüre eine gewisse Erleichterung", meinte Zimmermann, der auch auf der 19. Etappe seinen Dienst zuverlässig absolvierte.

"Bis zu den letzten vier Kilometern war ich vorne dabei, dann waren die Beine alle. Das war aber auch so vorgesehen", meinte er. Sein südafrikanischer Kapitän, ein Kletterspezialist, dem aber auf flachem Terrain immer wieder Zeitverluste drohen, erreichte Cahors zeitgleich mit allen anderen Favoriten auf Platz 21.

Wer wird bester Deutscher der Tour?

"Wir sind sehr zufrieden, gerade heute hatten wir einen tollen Teamspirit. Wenn wir Louis in so einem Finale so weit vorne reinbringen, dann war es ein erfolgreicher Tag, auch ohne einstelliges Ergebnis", resümierte Zimmermann. Für Meintjes geht es nämlich noch um viel. Der Abstand zwischen dem Gesamtvierten David Gaudu (Groupama – FDJ) und dem -siebten Aleksandr Vlasov (Bora – hansgrohe) beträgt gerade einmal drei Minuten und fünf Sekunden.

"Das Podium sieht fix aus, aber die Plätze vier bis sieben sind schon noch offen", bemerkte auch der Deutsche mit Blick auf das 40 Kilometer lange Zeitfahren. Zu den Spezialisten im Kampf gegen die Uhr zählt sein südafrikanischer Teamkollege nicht, Meintjes könnte also durchaus noch einen Rang einbüßen. Und auch für Zimmermann könnte das Zeitfahren zu einem Prestigekampf werden.

Schließlich liegt als zweitbester Deutscher in der Gesamtwertung auf Rang 47 nur 40 Sekunden hinter Simon Geschke (Cofidis). Mit einem schnelleren Zeitfahren könnte er noch bester Deutscher dieser Tour werden. Aber auch Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe), der 4:10 Minuten hinter Zimmermann liegt und ein Topzeitfahrer ist, könnte hier am Samstag noch mitmischen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2023Pech mit der Kette bringt Cavendish um den Rekordsieg

(rsn) – Es hat nicht viel gefehlt, um das Märchen perfekt zu machen. Am 7. Juli 2007 gab Mark Cavendish, damals noch im Trikot von T-Mobile, sein Debüt der Tour de France. Den Prolog in London bee

12.06.2023Van Aert kritisiert Netflix-Serie: “Zielt auf Aufreger ab“

(rsn) – Am vergangenen Donnerstag ist die von vielen Fans lange erwartete Netflix-Serie ´Tour de France: Unchained´ veröffentlicht worden, die hinter die Kulissen der Frankreich-Rundfahrt 2022 bl

02.03.2023Trailer zur Netflix-Serie über die Tour de France veröffentlicht

(rsn) – Den Titel, “Tour de France: Unchained“, hatte Netflix bereits vor einigen Tagen veröffentlicht. Jetzt folgte auch der erste Trailer zu der Doku-Serie, die aus acht Teilen bestehen und v

16.12.2022Sagan hat van Aert noch nicht vergeben

(rsn) – In einem Gespräch mit der italienischen Sportzeitung Gazzetto dello Sport hat Peter Sagan (TotalEnergies) deutlich gemacht, dass er Wout van Aert (Jumbo – Visma) noch nicht für dessen ve

23.11.2022Aktivisten der “Letzten Generation“ bekommen 500-Euro-Strafe

(rsn) – Dreimal kam das Peloton bei der Tour de France 2022 aufgrund von Protesten durch Klima-Aktivisten und Klima-Aktivistinnen kurz zum Stillstand: Zunächst auf der 10. Etappe auf dem Weg nach M

17.11.2022Pogacar: “Evenepoel ist vielleicht sogar stärker als ich“

(rsn) – Mit nicht weniger als 16 Siegen war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch im Jahr 2022 eine der dominierenden Figuren des Radsports. Der 24-jährige Slowene gewann bedeutende Eintagesrennen

03.11.2022CAS bestätigt Quintanas Tour-Disqualifikation

(rsn) - Der Internationale Sportgerichtshof CAS hat die Entscheidung des  Radsportweltverbands UCI bestätigt, der Nairo Quintana (Arkea – Samsic) nachträglich von der Tour de France 2022 disquali

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

13.08.2022Von Corona genesen: Froome und Woods starten bei Vuelta

(rsn) – Sowohl Chris Froome als auch Teamkollege Michael Woods haben sich von ihrer Corona-Infektion erholt, die sie sich bei der Tour de France zugezogen hatten. Die beiden Fahrer von Israel - Prem

05.08.2022Zwei Wochen vor Vuelta-Start: Roglic trainiert wieder

(rsn) – Zwei Wochen vor dem Start der Vuelta a Espana hat Primoz Roglic wieder das Straßentraining aufgenommen. Der dreimalige Gesamtsieger der Spanien-Rundfahrt war auf der 5. Etappe der Tour de

31.07.2022Van Vleuten auf völlig anderem Level - wie geht das?

(rsn) – Der Solo-Coup von Annemiek van Vleuten (Movistar) auf der Königsetappe der Tour de France der Frauen hat bei den Beobachtern einmal mehr für große Augen und offene Münder gesorgt. Die 3

31.07.2022Von einem “toten Fisch“ und völlig leergefahrenen Körpern

(rsn) – Die Königsetappe der Tour de France der Frauen hat für riesige Abstände unter den Protagonistinnen gesorgt. Annemiek van Vleuten (Movistar) scheint ihren Gesamtsieg schon vorzeitig perfek

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)