RSNplusRSN-Rangliste, Platz 42: R. Thalmann

Dem schlechtem Frühjahr folgten zwei Erfolgspremieren

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Dem schlechtem Frühjahr folgten zwei Erfolgspremieren"
Roland Thalmann (Team Vorarlberg) | Foto: Cor Vos

21.11.2022  |  (rsn) – Roland Thalmann (Team Vorarlberg) hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der besten deutschsprachigen Kontinental-Fahrer entwickelt. Seine Leistungssteigerungen krönte der Schweizer in dieser Saison mit seinem ersten UCI-Sieg und dem ersten Führungstrikot seiner Karriere.

Dennoch sprach Thalmann gegenüber radsport-news.com von einem “durchwachsenen Jahr“, vor allem wegen eines “schlechten Frühjahrs“. Schon der Saisonauftakt auf Rhodos lief nicht nach Wunsch und der anschließende Circuit des Ardennes (2.2) war für den 29-Jährigen durch einen Sturz auf der 1. Etappe schon nach wenigen Kilometern beendet. Dabei zog sich Thalmann einen Trümmerbruch des Oberarms zu.

___STEADY_PAYWALL___

“Da ging mir schon einiges durch den Kopf. Muss ich zwei Monate pausieren? Falle ich die ganze Saison aus oder ist es gar das Karriereende? Es war auf jeden Fall ein sehr komisches Gefühl, wenn der Arm nach hinten hängt statt nach vorne“, erinnerte sich Thalmann.

“Super Resultat“ auf der Königsetappe des Heimspiels

Dann jedoch konnte er recht schnell wieder mit dem Training auf der Rolle beginnen und kam “nach einem sauberen Aufbau“ rechtzeitig zur Tour de Suisse, die er mit der Nationalmannschaft bestritt, wieder in Schwung. Beim Heimspiel zeigte er vor allem auf der Königsetappe hinauf zur Moosalp mit Rang sieben auf. “Das war für mich ein super Resultat auf diesem Niveau, zumal es sehr heiß war und mir die Hitze eigentlich immer zu schaffen macht“, sagte Thalmann.

Bei der Tour de Suisse startete Thalmann im Aufgebot der Schweizer Nationalmannschaft und wurde Siebter der Königsetapppe. | Foto: Cor Vos

Das Spitzenergebnis auf der Königsetappe sei nicht nur gut für den Kopf gewesen. Vor allem habe er sich durch die acht schweren Renntage die nötige Härte für die restliche Saison geholt. “Nach der Tour de Suisse folgten dann auch gute Ergebnisse“, meinte er.

Bei den anschließenden Schweizer Meisterschaften wurde Thalmann Neunter des Straßenrennens und die nachfolgende Sibiu Tour (2.1) schloss er auf Rang zehn ab. Der große Coup gelang Thalmann bei der Tour Alsace (2.2), als er die 2. Etappe gewann und mit seinem ersten UCI-Sieg der Karriere auch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden übernahm. “Das waren beides Premieren für mich. Den ersten UCI-Sieg habe ich schon seit Jahren als Ziel gehabt und auch wenn ich das Leadertrikot nicht verteidigen konnte, so war es doch eine tolle Erfahrung“, sagte Thalmann, der die Rundfahrt auf Rang drei abschloss und sich zudem über den Gewinn der Bergwertung freuen konnte.

Nur an der Beständigkeit haperte es

Seine letzten Topresultate fuhr Thalmann bei der Bulgarien-Rundfahrt (2.2) ein. Dort holte er einen dritten Etappenrang und wurde Vierter im Schlussklassement, die nachfolgende Kurzrundfahrt In the Footsteps of the Romans (2.2) beendete er auf dem zehnten Platz.

Thalmanns Saisonauftakt, wie hier auf Rhodos, verlief nicht nach Wunsch. Danach aber lief es deutlich besser.| Foto: Team Vorarlberg

Im Vergleich zu den Vorjahren fehlten lediglich “die Konstanz und die Anzahl an Top-Ergebnissen.“ Für eine “positive Bilanz“ hätten aber die Erlebnisse bei der Tour de Suisse und der Tour Alsace gesorgt. Für Thalmann spricht zudem, dass er nur einen seiner 50 UCI-Renntage vorzeitig beendete, nämlich bei seinem schweren Sturz beim Circuit des Ardennen. “Ich bin keiner, der gerne aufgibt. Ich komme da mental nicht so gut mit klar, wenn ich Rennen aufgeben muss - außer wenn es nicht anders geht wie beim Cicuit des Ardennes“, sagte er dazu.

Auch wenn Thalmann nicht auf seine beste Saison zurückblickt, so kann er sich dennoch Hoffnungen auf einen Profivertrag machen. Ein Jahr fuhr er bereits in der zweiten Liga, nämlich 2016 für das damalige Team Roth. “Das war ein super Jahr. Ich war jung, habe viel mitgenommen“, sagte er.

Nun aber wird es mit dem Team Tudor zur Saison 2023 wohl wieder einen Schweizer Zweitdivisionär geben. Der von Fabian Cancellara geleitete Rennstall hat den Antrag auf eine ProTeam-Lizenz gestellt, über den der Radsportweltverband UCI noch entscheiden muss. Dass er künftig für das Team Tudor fahren werde, wollte Thalmann nicht bestätigen. Die Chancen auf ein Engagement dürften nach Informationen von radsport-news.com aber sehr gut stehen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)