RSNplus“Es hat sich gelohnt zu kämpfen“

Kirsch mit den ersten Profisiegen zu seiner zweiten Tour

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Kirsch mit den ersten Profisiegen zu seiner zweiten Tour"
Alex Kirsch (Trek - Segafredo) | Foto: Cor Vos

26.06.2023  |  (rsn) – Alex Kirsch (Trek – Segafredo) blickt auf erfolgreiche Tage zurück. Am letzten Mittwoch gewann der 31-Jährige bei den Luxemburgischen Meisterschaften das Einzelzeitfahren und feierte damit seinen ersten UCI-Sieg seiner Karriere. Das zweite Meistertrikot ließ Kirsch am Sonntag im Straßenrennen folgen, einen weiteren Tag danach wurde er von seinem Team wie schon 2022  für die Tour de France nominiert.

Im Zeitfahren von Berbourg setzte sich Kirsch über 14,4 Kilometer mit vier Sekunden Vorsprung auf Arthur Kluckers (Tudor) durch und feierte in Abwesenheit von Bob Jungels (Bora - hansgrohe) einen Favoritensieg. "Im Zeitfahren habe ich mir schon das Ziel gesetzt, zu gewinnen. Da habe ich mich über die letzten Jahre reingearbeitet und hatte mir realistische Chancen ausgerechnet, wenn ich meine Leistun abrufen kann", sagte er zu radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___

Deutlich offener war das ebenfalls in Berbourg ausgetragene Straßenrennen, denn mit Jungels, Kevin Geniets (Groupama – FDJ), Michel Ries (Arkéa Samsic) und Luc Wirtgen (Tudor Pro Cycling) hatten starke Konkurrenten gemeldet. "Für das Straßenrennen war ich motiviert, aber mir auch bewusst, dass es schwieriger werden würde. Ich versuche seit neun Jahren, die Meisterschaft zu gewinnen und bin sehr glücklich, dass ich es dieses Jahr geschafft habe", freute sich der luxemburgische Doppelmeister.

Nach dem Giro d’Italia wird Alex Kirsch (Trek – Segafredo) mit der Tour de France seine zweite große Rundfahrt des Jahres bestreiten. | Foto: Cor Vos

Schon beim Giro d`Italia, zu dessen Abschluss er sich in Rom nur Mark Cavendish (Astana Qazaqstan) geschlagen geben musste, deutete sich an, dass der erste Profisieg nur noch eine Frage der Zeit sein würde. "Ich werde jedes Jahr besser und entwickele mich weiter", so Kirsch, der bei Trek - Segafredo vor allem als Helfer für Ex-Weltmeister Mads Pedersen zum Einsatz kommt. "Entsprechend gilt es die wenigen Chancen, die ich bekomme, zu nutzen. Der zweite Platz in Rom war sicherlich ein Motivationsschub", sagte der Luxemburger, der zuvor im Frühjahr mit einigen Rückschlägen zu kämpfen hatte,

Auch wenn der Sieg im Straßenrennen der wohl prestigeträchtigere ist, sei ihm der Zeitfahrtitel noch wichtiger, "weil er mir eine Last von den Schultern genommen hat. Ich wollte unbedingt einmal Meister bei den Profis werden. Deshalb konnte ich auch entspannt in das Straßenrennen gehen", erklärte er.

Nach fünf schweren Monaten das Tour-Ticket als Lohn

Doch auch der Straßentitel besitzt für den Luxemburgischen Doppelmeister einen hohen Stellenwert. "Gegen Weltklassefahrer wie Bob Jungels oder Kevin Geniets zu gewinnen ist toll, und dann auch noch im Solo", meinte Kirsch, der 18 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Attacke ritt, der niemand folgen konnte. "Eigentlich wollte ich nur eine Vorselektion herbeiführen, aber nach der Attacke war ich alleine. Ich bin dann die Schlussrunde voll gefahren", berichtete Kirsch, der mit 31 Sekunden Vorsprung auf Ries über den Zielstrich fuhr.

Der Ex-Weltmeister aus Dänemark peilt auch bei der Tour Sprintsiege an – Kirsch soll ihm dabei die Sprints vorbereiten. | Foto: Cor

"Die Zieleinfahrt konnte ich genießen. Auf dem letzten Kilometer ist mir bewusst geworden, dass ich das Trikot bei der Tour de France tragen kann. Das war schon sehr emotional. Ich habe aber auch an die ersten fünf Monate der Saison gedacht, in denen alles schief lief, es sich aber gelohnt hat, weiter zu kämpfen", erzählte Kirsch.

Das nächste Highlight steht nun in Bilbao an, wo er seine zweite Tour de France in Angriff nehmen wird. Die Premiere 2022 musste er aufgrund einer Lebensmittelvergiftung schon in der ersten Woche beenden, nachdem er sich mehrere Tage über die Strecke gequält hatte.

Im zweiten Versuch soll es besser laufen. Seine Hauptaufgabe wird darin bestehen, wie schon bei der Italien-Rundfahrt Kapitän Pedersen die Sprints vorzubereiten – damit aber nicht genug. "Dann haben wir mit Mattias (Skjelmose) noch einen GC-Fahrer, den es zu unterstützten gilt", so Kirsch, der aber auch persönliche Ambitionen geht. "Vielleicht ergibt sich aber auch eine Chance für mich, mein Meistertrikot auf einer Etappe zu zeigen“, fügte er an.

Weitere Radsportnachrichten

17.05.2024Der große Befreiungsschlag des Julian Alaphilippe

(rsn) - Die Freude war riesig beim Rennstall Soudal – Quick-Step. Das gesamte Wolfsrudel – Eigenwerbung des etwas rustikal veranlagten Teamchefs Patrick Lefevere – war unterhalb der Siegertribü

17.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

16.05.2024Ohne Hindernisse durch die Po-Ebene

(rsn / ProCycling) – Vor etwa 15 Jahren gab es bei den großen Rundfahrten noch eine Handvoll Etappen, die kaum sehenswert waren – lange und langweilige Sprintetappen, die scheinbar kein Ende nahm

16.05.2024Algerien: Sarnowski hätte “das Ding auch holen können“

(rsn) - Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat wie am Vortag, so auch auf der 5. Etappe der Algerien-Rundfahrt (2.2) den zweiten Rang herausgefahren. Im Sprint nach 129 Kilometern in Bouira musste

16.05.2024Van Bondt: “Unglaublich, was Julian gemacht hat“

(rsn) – Die 12. Giro-Etappe entwickelte sich zum erwarteten Tag der Ausreißer und speziell der des Julian Alaphilippe (Soudal – Quick Step). Nach einem Tagessieg bei der Vuelta a Espana sowie sec

16.05.2024Balsamo mit Gehirnerschütterung und Frakturen

(rsn) – Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat sich bei ihrem schweren Sturz auf der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) Frakturen und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Das gab ihr Team am A

16.05.2024Hellas: Ritzinger erst ganz hinten und dann mit Doppelschlag

(rsn) – Beim zweigeteilten Auftakt der Tour of Hellas (2.1) war Felix Ritzinger (Felt - Felbermayr) als Vierter des Einzelzeitfahrens und mit dem auf der zweiten Halbetappe hauchdünn verpassten Ber

16.05.2024Bennet bejubelt zweiten Sieg in Folge, Ackermann Fünfter

(rsn) – Mit seinem zweiten Sieg in Folge hat Sam Bennett (Decathlon – AG2R La Mondiale) seine Führung bei der 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) ausgebaut. Der 33-jährige Ire entschied die 3. Etapp

16.05.2024Orlen-Bergankunft für Deutsches U23-Nationalteam zu schwer

(rsn) - Auf der schweren 2. Etappe des Orlen Nations GP /2.NC), die nach 110 Kilometern mit einer Bergankunft in Kohutka zu Ende ging, hatte die Deutsche U23-Nationalmannschaft nichts mit dem Ausgang

16.05.2024Highlight-Video der 12. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Giro-Debütant Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) hat auf der 12. Giro-Etappe triumphiert. Der 31-jährige Franzose holte sich nach 193 Kilometer von Martinsicuro nach Fano als Solis

16.05.2024Alaphilippe triumphiert nach langer Flucht als Solist in Fano

(rsn) – Einen grandiosen Comeback-Sieg feierte Julian Alaphilippe (Soudal – Quick-Step) auf der welligen 12. Etappe des Giro d’Italia zwischen Martinsicuro und Fano. Nach schwierigen Jahren mit

16.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 12. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)