Spanier kämpfen am Angliru ums Vuelta-Podium

Steuert einer vom Best of the Rest noch die Top drei an?

Foto zu dem Text "Steuert einer vom Best of the Rest noch die Top drei an?"
Juan Ayuso (UAE Team Emirates) vor Enric Mas (Movistar) und Aleksandr Vlasov (Bora - hansgrohe) - eine Auswahl des Best of the Rest hinter dem Jumbo-Trio | Foto: Cor Vos

12.09.2023  |  (rsn) - Jumbo – Visma gegen die Spanier: Das ist die Ausgangslage für die letzte Woche um die Spitzenpositionen der diesjährigen Vuelta a Espana. Während das Podium derzeit durch das Jumbo-Trio Sepp Kuss, Jonas Vingegaard (+0:29 Sekunden) und Primoz Roglic (+1:33) besetzt ist, reihen sich dahinter die vier Spanier Juan Ayuso (UAE Team Emirates, +2:33), Enric Mas (Movistar, +3:02), Marc Soler (UAE Team Emirates, +3:28) und Mikel Landa (Bahrain Victorious, +4:12) auf. Und mit der Ankunft der 17. Etappe am Mittwoch hinauf zum steilen Alto de El Angliru bietet sich den Spaniern fast schon die letzte Chance, die Jumbo-Dominanz bei dieser Vuelta zu durchbrechen – und sich für einen Podiumsplatz oder mehr in Position zu bringen. Im Anschluss folgt nur noch eine Bergankunft am Donnerstag am Puerto de la Cruz (18. Etappe).

"Ich denke, der größte Tag, an dem jeder versuchen wird, Jumbo anzugreifen, ist die Etappe mit dem Angliru. Wir müssen einfach hoffen, dass sie dann nicht die Beine haben und wir sie ausschalten können", sagte Juan Ayuso am Ruhetag – und sprach damit den entscheidenden Punkt an: In Normalform scheint Jumbo - Visma bei dieser Vuelta eine Liga für sich. Deren Topfahrer brauchen schon einen schlechten Tag, um ihnen Zeit abzunehmen.

Bislang vor allem Schadensbegrenzung gegen die Jumbo-Übermacht

Das bewies einmal mehr die 16. Etappe am Dienstag mit der kurzen, aber steilen Bergankunft nach Bejes. Wie bereits bei der Ankunft am Col du Tourmalet fuhr Vingegaard davon und distanzierte die Konkurrenz um knapp eine Minute. Auch Roglic setzte sich kurzzeitig ab, wurde von Ayuso und Mas aber wieder eingeholt. Es geht vordergründig für Ayuso, Mas und Co. bislang um Schadensbegrenzung gegen die Offensive von Jumbo – Visma, selten um eigene Akzente. Ändert sich das am Alto de El Angliru, dem 12,4 Kilometer langen Anstieg, dessen letzten sieben Kilometer regelmäßig über 20 Prozent Steigung erreichen? Aufgrund der bisherigen Auftritte von Kuss, Vingegaard und Roglic schwierig vorzustellen.

"Ihre drei Fahrer waren bis jetzt solide und hatten keinen schwachen Tag", sagte Ayuso und fügte an: "Und es sind nicht nur die drei Fahrer auf dem Podium, sondern auch das Team hinter ihnen, alle Teamkollegen, die sie haben. Sie sind die stärkste Mannschaft und auf einem sehr hohen Niveau, sodass es für sie einfach ist, das Rennen zu kontrollieren und den gewünschten Rhythmus vorzugeben.“ Entsprechend sieht Ayuso auch Attacken weit vor dem Ziel als schwierig an. Mit seiner Mannschaftsstärke würde Jumbo – Visma diese womöglich schnell vereiteln.

Landa und Roglic trennen nur 2:39 Minuten

Immerhin fuhren Ayuso und Mas auf den letzten Metern der 16. Etappe vier Sekunden auf Spitzenreiter Kuss heraus. Landa kam zeitgleich mit Kuss ins Ziel (+1:05), Soler verlor 1:23 Minuten auf Tagessieger Vingegaard. Allerdings sind die Abstände zwischen den vorderen Plätzen im Klassement nicht übermäßig groß: Landa auf Platz sieben und Roglic auf Platz drei trennen nur 2:39 Minuten – in der Theorie ist das nicht viel, auch wenn die bisherigen Eindrücke ein anderes Bild vermitteln.

Der spanische Radsport könnte damit erstmals seit 2020 wieder einen Podestplatz bei der Vuelta verpassen: 2021 und 2022 beendete Mas die Rundfahrt jeweils auf Platz zwei, 2022 komplementierte Ayuso als Dritter das Podium. Insgesamt ist das spanische Bild in der Gesamtwertung jedoch positiv: Vier Spanier unter den Top Ten, das gab es zuletzt 2015 bei der Vuelta a Espana. Und womöglich ist ja sogar mehr drin als der Status als "Best of the Rest" hinter Jumbo - Visma. Dafür müssen die Spanier im Duell mit der niederländischen Equipe am Alto de El Angliru aus ihre Sicht allerdings endlich Punktsiege landen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

09.11.2023Kuss: “Was ich bei Jumbo - Visma habe, ist einzigartig“

(rsn) – Vuelta-Sieger Sepp Kuss fühlt sich bei Jumbo – Visma wohl in seiner Rolle als Grand-Tour-Edelhelfer, der auch seine Freiheiten bekommt – so wie eben bei der diesjährigen Spanien-Rundfa

26.10.2023Zeeman zum Angliru-Drama: “Hätten zusammenbleiben sollen“

(rsn) – Primoz Roglic hat die Mannschaft verlassen und jetzt gibt es auch kaum noch einen Grund, den Mantel des Schweigens über die Geschehnisse im Team Jumbo – Visma bei der Vuelta a Espana zu h

19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 2: Heiduk und Engelhardt

(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante

19.09.2023Vuelta-Debütanten berichten - Teil 1: Ballerstedt und Osborne

(rsn) – Mit Kim Heiduk (Ineos Grenadiers), Felix Engelhardt (Jayco – AlUla), Jason Osborne und Maurice Ballerstedt (beide Alpecin – Deceuninck) standen gleich vier deutsche Grand-Tour-Debütante

19.09.2023Kelderman fuhr die Vuelta ab Etappe 4 mit gebrochenem Finger

(rsn) – Wilco Kelderman hat beinahe die gesamte Vuelta a Espana mit einem gebrochenen kleinen Finger absolviert. Das bestätigte Jumbo-Visma-Sportdirektor Merijn Zeeman gegenüber dem niederländisc

18.09.2023Jumbo - Visma räumt mit großem Abstand das meiste Preisgeld ab

(rsn) – Mit drei Mann auf dem Podium, dem Sieg in der Teamwertung und fünf Etappensiegen ist es keine große Überraschung, dass das niederländische Team Jumbo – Visma mit dem meisten Preisgeld

18.09.2023Ganna und Vollering verzichten auf Starts im EM-Zeitfahren

(rsn) – Filippo Ganna (Italien / Ineos Grenadiers) und Demi Vollering (Niederlande / SD Worx) werden am Mittwoch nicht im Einzelzeitfahren bei den Straßen-Europameisterschaften von Drenthe am Start

18.09.2023Video-Highlights der 21. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Der Australier Kaden Groves (Alpecin – Deceuninck) gewann den letzten Abschnitt der Vuelta a Espana 2023. Nach 101 Kilometern vom Hippodromo de la Zarzuela nach Madrid feierte der Australier

17.09.2023Kuss siegt sich vor seinen “Chefs“ in die Geschichtsbücher

(rsn) – Vier Tage nach seinem 29. Geburtstag war der erste Grand-Tour-Sieg für Sepp Kuss (Jumbo – Visma) perfekt. In einem Jahr, wo er alle drei großen Landesrundfahrten bestritt und sowohl beim

17.09.2023Denz: “Wir wollten mit Kämna für ein wenig Chaos sorgen“

(rsn) - Die traditionelle Ehrenfahrt, die Tour d'Honneur, war die letzte Etappe der Vuelta a Espana 2023 nicht. Erst auf den letzten 700 Metern wurde die sechsköpfige Fluchtgruppe mit Remco Evenepoel

17.09.2023Kuss macht mit dem Vuelta-Sieg Jumbos Grand-Tour-Triple perfekt

(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) hat als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die Vuelta a Espana gewonnen. Zum zweiten Mal in der Geschichte des Radsports nach 1966, damals ebenfalls in Spani

17.09.202321. Etappe der Vuelta a Espana: Madrid – Madrid, 101 km

(rsn) – Sepp Kuss (Jumbo – Visma) wird am Sonntagabend gegen 20:00 Uhr als zweiter US-Amerikaner nach Chris Horner die 78. Vuelta a Espana gewinnen. Zuerst muss der 29-Jährige aber noch die 101 K

Weitere Radsportnachrichten

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

12.05.2024Buchmann erneut kurz vorm Ziel abgefangen - diesmal von Poels

(rsn) – Wie schon an der ersten Bergankunft beeindruckte Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) auch auf der alles entscheidenden 5. Etappe der 45. Tour de Hongrie (2.Pro). Er musste auf den letzten

12.05.2024Highlight-Video der 9. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat auf der 9. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Tagessieg bei einer Grand Tour gefeiert. Der 22-jährige Niederländer entschied nach 214 Kil

12.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 9. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

12.05.2024Sarnowski fehlen 100 Meter zum ersten UCI-Sieg

(rsn) – Tillman Sarnowski (Embrace The World) hat beim GP de la Ville d`Oran (1.2) in Algerien sein erstes UCI-Podium in einem Eliterennen eingefahren. Der 19-Jährige, 2022 Gesamtsieger der U19-

12.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)