AlUla Tour: Massenankunft in der Wüste

Van Uden legt Zweifel ab und sprintet zum ersten Profisieg

Von Sebastian Lindner

Foto zu dem Text "Van Uden legt Zweifel ab und sprintet zum ersten Profisieg"
Casper van Uden (l.) hat zum Auftakt der AlUla Tour trotz des Tigersprungs von Dylan Groenewegen die Nase vorn. | Foto: Cor Vos

30.01.2024  |  (rsn) – Er war der erste im Wind – und am Ende auch der erste im Ziel: Casper van Uden (dsm-firmenich - PostNL) hat den Auftakt der AlUla Tour (2.1) im Massensprint für sich entschieden. In einer knappen Entscheidung konnte sich der 22-jährige Niederländer vor seinem Landsmann Dylan Groenewegen (Jayco - AlUla) und dem Belgier Tim Merlier (Soudal - Quick Step) durchsetzen. Auch Sören Waerenskjold (Uno-X Mobility), Dusan Rajovic (Bahrain - Victorious) und Arvid de Kleijn (Tudor) auf den Rängen dahinter hatten am Ende eines sehr engen Sprints nur etwa eine Radlänge Rückstand.

Für van Uden war es der erste Sieg als Profi. “Letztes Jahr wollte ich zu sehr gewinnen, habe deswegen viele unnötige Fehler gemacht und mir selbst auch Druck. Am Ende waren da sogar ein paar Selbstzweifel“, erklärte van Uden im Siegerinterview. “Im Winter haben mir alle im Team aber gesagt, dass sie an mich glauben und mir vertrauen. Das hat mir sehr geholfen.“

Tagessieger van Uden, der auch die Gesamtführung übernimmt, sprach zudem von “einem hektischen Finale mit vielen Positionskämpfen, in dem wir uns aber gut durchgesetzt haben und vorne geblieben sind. Das war am Ende entscheidend.“

Sonderlob gab es für Roadcaptain John Degenkolb, der auf den letzten Kilometern viel für van Uden gearbeitet hatte. “Er schreckt nicht davor zurück, uns zu lehren und seine Erfahrungen weiterzugeben. Das ist eine Qualität, die man nicht lernen kann. Er ist wie ein Vater für uns“, beschrieb der Youngster die Qualitäten des 35-Jährigen, der am Vortag erst offiziell seinen Vertrag im Team bis Ende 2025 verlängert hatte.

So lief die 1. Etappe der AlUla Tour

Zwischen Start und Ziel der 1. Etappe der AlUla Tour am Bahnhof der namensgebenden Oase lagen knapp 150 Kilometer. Erst nach 33 davon, das Feld war bereits mitten in der Wüste, löste sich eine fünfköpfige Ausreißergruppe, angeführt von Unai Zubeldia (Euskaltel - Euskadi), dem einzigen davon aus einem ProTeam.

Das Profi der 1. Etappe der AlUla Tour | Foto: Veranstalter

Auf rauem Asphalt, der den einen oder anderen Hinterreifen auf dem Gewissen hatte, unter anderem auch bei Simon Yates (Jayco - AlUla), konnte sich die Gruppe maximal drei Minuten Vorsprung herausfahren. Einer von zwei Fahrern in der Spitzengruppe aus der saudischen Nationalmannschaft musste bereits kurz nach dem ersten Zwischensprint, den Zubeldia gewann, reißen lassen, 44 Kilometer vor dem Ende waren nur noch der Spanier und Carter Bettles (Roojai Insurance) übrig. Für alle anderen war das leicht ansteigende Terrain bereits zu viel.

Jayco - AlUla, Soudal – Quick-Step und Tudor taten am meisten dafür, dass der Rückstand des Feldes relativ früh wieder deutlich geschrumpft war. Am nächsten Zwischensprint, der 21 Kilometer vor dem Ende gleichzeitig die erste Zieldurchfahrt markierte, hatte Zubeldia, nach einem Radwechsel von Bettles mittlerweile Solist, nur noch 20 Sekunden Vorsprung. Kurz darauf war es dann auch um ihn geschehen.

Bei der nächsten Zieldurchfahrt ging es um Bonussekunden für die Gesamtwertung. Die Sprinter hielten sich raus, so setzte sich Matteo Sobrero aus dem nur fünfköpfigen Bora-hansgrohe-Aufgebot vor Fred Wright (Bahrain Victorious) durch. Auf der letzten Runde wurde es dann doch noch hektisch, einem Sturz acht Kilometer vor dem Ziel fiel unter anderem Alessandro De Marchi (Jayco - AlUla) zum Opfer.

Der Sprint um den Tagessieg lief dagegen ohne Unfälle ab. In der Anfahrt hatten sich dsm-firmenich - PostNL, Uno-X Mobility, Cofidis und auch Q36.5 vorne gezeigt, auf dem letzten Kilometer auch UAE Emirates. Für deren Sprinter Juan Sebastian Molano passte es am wenigsten. Trotz guter Position sprang am Ende nicht das erhoffte Topresultat heraus. Bryan Coquard für Cofidis und Matteo Moschetti für Q36.5 fanden sich am Ende nicht mal mehr in den Top 10 wieder. Groenewegen hingegen war lange eingebaut und konnte erst zu spät seine volle Power ausspielen. Er kam zwar mit der höchsten Endgeschwindigkeit ins Ziel, aber nicht mehr an van Uden vorbei. Merlier und Waerenskjold sowie auch Rajovic und de Kleijn hatten zwar freie Bahn, aber nicht die Beine für den Sieg.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.02.2024Simon Yates beschert seinem Sponsor einen Heimsieg

(rsn) – Simon Yates (Jayco – AlUla) hat sich mit seinem Sieg auf der Schlussetappe der 4. AlUla Tour auch die Gesamtwertung der fünftägigen Rundfahrt gesichert. Der 31-jährige Brite entschied

02.02.2024Coquard jubelt, aber Merlier feiert zweiten Sieg in Folge

(rsn) – Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) hat bei der 4. AlUla Tour (2.1) seinen zweiten Sieg in Folge gefeiert. Der 31-jährige Belgier entschied die 4. Etappe über 142,2 Kilometer von Hegra na

02.02.2024Sobrero arbeitete sich über die Bonussprints aufs Podium vor

(rsn) – Gleich in seinem ersten Rennen für Bora – hansgrohe hat Matteo Sobrero bei der AlUla Tour (2.1) gute Chancen im Kampf um den Gesamtsieg. Vor den beiden letzten Tagen der Rundfahrt durch S

01.02.2024Merlier jubelt am ersten Geburtstag seines Sohnes

(rsn) – Nachdem er sich zum Auftakt der 4. AlUla Tour (2.1) noch mit Rang drei begnügen musste, hat Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) auf der 3. Etappe alle Konkurrenten hinter sich gelassen und

31.01.2024Waerenskjold beschert Uno-X den ersten Saisonsieg

(rsn) – Sören Waerenskjold hat seinem Team Uno-X bei der 4. AlUla Tour (2.1) den ersten Saisonsieg beschert. Der 23-jährige Norweger entschied die 2. Etappe über 199 Kilometer vom AlUla Winter Pa

31.01.2024Vorschau auf die Rennen des Tages / 31. Januar

(rsn) – Welche Rennen gilt es heute zu beachten? Wie sehen die Streckenprofile und Startlisten jeweils aus und wer ist der Favorit oder die Favoritin? radsport-news.com stellt jeden Morgen die wich

29.01.2024Jayco - AlUla will beim “Heimspiel“ mehr als nur Etappensiege

(rsn) – Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) holte sich in den beiden vergangenen Jahren insgesamt drei Etappensiege bei der AlUla Tour (ehemals Saudi Tour). Bei der am Dienstag beginnenden 4. Ausga

23.01.2024AlUla Tour: 1000 Meter mit 17 Prozent Steigung entscheiden

(rsn) – Was in seiner ersten Auflage 2020 noch Saudi Tour hieß und von Phil Bauhaus gewonnen wurde, steht in diesem Jahr als AlUla Tour (2.1) im UCI-Kalender. Abgesehen von der Erstaustragung sah d

Weitere Radsportnachrichten

14.05.2024Highlight-Video der 10. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Valentin Paret-Peintre (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat auf der 10. Etappe des 107. Giro d’Italia seinen ersten Profisieg eingefahren. Der 23-jährige Franzose verwies über 142 Kilome

14.05.2024Wegen Lawinengefahr: 16. Giro-Etappe ohne Stelvio

(rsn) – Nachdem bereits Ende vergangener Woche entsprechende Meldungen zirkulierten, ist es nun offiziell: Die für die frühe Phase der 16. Giro-Etappe am 21. Mai vorgesehene Überquerung des Stil

14.05.2024“Schon krass“: Amann mit Sieg bei Algerien-Rundahrt

(rsn) – Nach Platz drei durch Tillman Sarnowski beim vorgelagerten Eintagesrennen GP de la Ville d`Oran sowie den Plätzen fünf und vier durch Leo Charrois und Sarnowski an den ersten beiden Tagen

14.05.2024Uijtdebroeks: “Momentan ist jeder irgendwie ein wenig krank“

(rsn) – Nach dem ersten Ruhetag war Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) nicht in Angriffslaune. So nutzten auf der 10. Etappe des 107. Giro d’Italia die Ausreißer ihre Chance. Nach 142 schweren Kil

14.05.2024Fretin gewinnt Auftakt der 4 Tage von Dünkirchen

(rsn) – Milan Fretin hat zum Auftakt der 4 Tage von Dünkirchen (2.Pro) Cofidis-Equipe einen Heimsieg beschert. Der 23-jährige Belgier entschied bei Regen die 1. Etappe der sechstägigen Rundfahrt

14.05.2024Valentin Paret-Peintre holt als Ausreißer ersten Profisieg, Geschke 6.

(rsn) – 176 Zentimeter und 52 Kilogramm – das sind die Köpermaße von Leichtgewicht Valentin Paret-Peintre (Decathlon – AG2R La Mondiale), der die 10. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) über 1

14.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 10. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

14.05.2024BDR darf bei Olympia alle 14 Bahn-Startplätze nutzen

(rsn) - Der Bund Deutscher Radfahrer hat in allen Bahn-Disziplinen die Nominierungskriterien für die Olympischen Spiele in Paris erfüllt und darf im Velodrom von Saint-Quentin-en-Yvelines im August

14.05.2024O´Connor zieht aus Oropa-Übermut Motivation für Attacken am Berg

(rsn) – Ben O´Connor (Decathlon – AG2R) ist nach der ersten Woche des Giro d´Italia einer der aussichtsreichsten Anwärter auf einen Podestplatz in Rom. Obwohl der Australier bei der ersten Berg

14.05.2024Hayter bei Ineos Grenadiers vor Abschied?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

14.05.2024Pogacar rechnet in zweiter Giro-Hälfte mit Attacken seiner Gegner

(rsn) – Angesichts des deutlichen Vorsprungs von 2:40 Minuten auf den zweitplatzierten Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) und in überlegener Manier herausgefahrenen drei Etappensiegen zweifelt ka

14.05.2024Uijtdebroeks: “Pogacar ist eine Stufe über uns“

(rsn) – Nach dem ersten Ruhetag steht beim 107. Giro d’Italia gleich die nächste schwere Etappe ins Haus. Das zehnte Teilstück beginnt in Pompeii und endet nach nur 142 Kilometern mit der Bergan

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)