Deutschland Tour: Rennbericht 2. Etappe

Im Höllentempo hinauf zum Hesselberg

Foto zu dem Text "Im Höllentempo hinauf zum Hesselberg"
Foto: ROTH

31.08.2008  |  (rsn) - Bei erneut idealen äußeren Bedingungen machten sich noch 149 Fahrer auf die 2. Etappe von München über 182,6 Kilometer bis zum Hesselberg. Abgesehen von der Schlusssteigung, einem Anstieg der 3. Kategorie, wartete heute ein äußerst flaches Terrain mit drei Sprintwertungen auf die Fahrer.

Gleich von Beginn an wurde Vollgas gefahren, Ausreißer konnten zunächst nicht davon ziehen. Die erste Sprintwertung nach 13 Kilometern entschied Björn Schröder (Milram) vor Ronny Scholz (Gerolsteiner) und René Haselbacher (Astana) für sich. Erst nach 30 Kilometern konnten sich mit Inaki Isasi (Euskaltel) und Albert Timmer (Skil Shimano) zwei Fahrer leicht absetzen, doch auch diese Attacke wurde vereitelt. Auch der Angriff von Christophe Le Mevel (Credit Agricole) war erfolglos.

Den Fluchtversuch von Markus Zberg (Gerolsteiner) gemeinsam mit David Loosli (Lampre) und Markel Irizar (Euskaltel) wurde ebenfalls vom Feld unterbunden. In Folge der vielen Attacken legte das Peloton in der ersten Stunde 52 Kilometer zurück. Auch bis zum Kilometer 61, wo sich erneut Schröder die Sprintwertung sicherte, fuhr das Fahrerfeld geschlossen. Nach gut 70 Kilometern bildete sich durch die Initiative von Perrig Quemeneur (Bouygues Telecom) eine fünf Fahrer starke Spitzengruppe, zu der erneut Zberg gehörte. Das Quintett wurde durch Gerrit Glomser (Volksbank Corratec), David Canada (Scott American Beef) und Marcus Ljungqvist (CSC Saxo Bank) komplettiert. Doch auch dieser Angriff war nach 73 Rennkilometern beendet. Der Antritt von Rubens Bertogliati (Scott American Beef) blieb ebenfalls erfolglos.

Nach 90 gefahrenen Kilometern hatten die Ausreißer dann endlich Erfolg. Eine vier Fahrer starke Gruppe mit Bernhard Kohl (Gerolsteiner), Kasper Klostergaard (CSC Saxo Bank), Yoann Le Boulanger (Fdjeux) und Markel Irizar (Euskaltel) konnte sich vom Feld absetzen und bis zum Kilometer 98 über 90 Sekunden an Vorsprung herausfahren. Die dritte Sprintwertung des Tages beim Kilometer 107 sicherte sich Klostergaard vor Le Boulanger und Irizar, der mit 5:36 Minuten Rückstand auf Gerdemann der bestplatzierte Fahrer der Ausreißergruppe war. Das Hauptfeld hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Minuten Rückstand.

Viel größer ließ das von Columbia angeführte Peloton den Abstand jedoch nicht werden. Nach 124 gefahren Kilometern lagen 2:20 Minuten zwischen Spitze und Verfolgern.

Auch durch die Tempoarbeit von Quick.Step lagen beim Kilometer 142 aber nur noch 1:45 Minuten zwischen Spitze und Feld, knapp 15 Kilometer vor Etappenende waren es noch 40 Sekunden. Sechs Kilometer vor dem Ziel war der Ausreißversuch der Vier schließlich beendet, so dass das Feld knapp zwei Kilometer vor dem Ziel geschlossen in den Schlussanstieg fuhr. Dort probierte es zunächst Johan van Summeren (Silence-Lotto) mit einem Angriff. Der Belgier wurde jedoch schnell wieder gestellt. Postwendend attackierte Christophe Le Mevel (Credit Agricole), der dann vom Kolumbianer Rigoberto Uran (Caisse d`Epargne) ein- und dann überholt wurde. Bis 400 vor dem Ziel lag Uran an der Spitze, ehe er von David de la Fuente (Scott American Beef) und weiteren Fahrern eingeholt wurde. Am Ende hatte der Spanier die stärksten Beine und fuhr als erster Fahrer über die Ziellinie - deutlich vor dem schnellsten Schnitt. Die Klassementfahrer um Gerdemann folgten knapp dahinter.

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.09.2008Läutet Gerdemann eine neue Ära ein?

Bremen (dpa) - Vier Etappensiege und das Gelbe Trikot für Linus Gerdemann: Die deutschen Columbia-Fahrer haben die D-Tour dominiert wie noch nie ein Team zuvor. Mit dem abschließenden Zeitfahrcoup d

07.09.2008Gerdemann: Der deutsche Radsport braucht Rückenwind

(sid/rsn) - Linus Gerdemann hat nach seinem Sieg bei der Deutschland-Tour das Startsignal für einen deutlich größeren Kraftakt gegeben. "Der deutsche Radsport braucht noch viel Rückenwind. Ich hof

07.09.2008Frustrierter Fothen hofft auf WM

(rsn) - Zweiter Saisonhöhepunkt, zweite Enttäuschung für Markus Fothen. Nach einer höchst durchwachsenen Tour de France wollte der Gerolsteiner bei der Deutschland Tour voll durchstarten. Daraus

06.09.2008Gerdemann feiert Sieg mit drei Jubelschreien

(rsn) – Im Ziel entlud sich die Spannung in drei markigen Jubelschreien, die aus tiefster Brust zu kommen schienen. Linus Gerdemann (Columbia) riss freudestrahlend die Arme in die Höhe und ließ se

06.09.2008Gerdemann gewinnt Deutschland-Tour

(rsn/sid/dpa) - Linus Gerdemann hat die Deutschland-Tour gewonnen. Im abschließenden Einzelzeitfahren über 34 Kilometer in Bremen ließ der 25-jährige Columbia-Kapitän mit Rang vier nichts mehr a

06.09.2008Gerdemann geht um 17 Uhr 46 ins Rennen

(rsn) - Markus Eichler (Milram) wird um 15.30 Uhr das abschließende Zeitfahren der Deutschland Tour eröffnen. 122 Fahrer nehmen den 34km langen Rollerparcours von Bremen in umgekehrter Reihenfolge d

05.09.2008Aldag: Gerdemann ist in der besten Situation

Hamburg (dpa) – Im abschließenden Zeitfahren der Deutschland Tour am Samstag will Linus Gerdemann (Columbia) den größten Erfolg seiner Karriere perfekt machen. Auf der 7. Etappe kam das Gelbe Tri

05.09.2008Ausreißer wieder stärker als das Feld

(rsn) - Um 11.55 Uhr machten sich unter bewölktem Himmel und bei 18 Grad Celsius noch 128 Fahrer auf die 7. Etappe, die über 214 Kilometern von Neuss nach Georgsmarinenhütte führte. Zum zweitläng

05.09.2008Kein Happy End für Voigt, Fröhlinger Vierter

(rsn/sid/dpa) – Dejà vu bei der D-Tour: Auch auf der 7. Etappe über 214,3km von Neuss nach Georgsmarienhütte gelang es dem Feld nicht, eine erneut elf Fahrer starke Ausreißergruppe zu stellen. M

05.09.2008Milram im Kuh-Look - bleibt die Jury kuh-lant?

Neuss (dpa) - Mit neuen Trikots im Kuh-Design hat Team Milram am Freitag bei der Deutschland Tour für Wirbel gesorgt und zwischenzeitlich sogar den Ausschluss riskiert. Die Milram-Fahrer nahmen als B

05.09.2008Kohl mit Gerolsteiner auf Abschiedstour

(rsn) – Bernhard Kohls Saisonhöhepunkt war die Tour de France. Dort überraschte der Österreicher mit dem Gewinn des Bergtrikots und als Dritter des Gesamtklassements. Die Deutschland Tour rund se

04.09.2008Russ hätte sich eine Bergankunft gewünscht

(rsn) – Das Finale der 6. Etappe war nicht für Matthias Russ (Gerolsteiner) gemacht. "Die hätten hier doch heute eine Bergankunft für mich machen können", scherzte der 24-Jährige nach dem Renne

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)