Kommentar

Hat die Tour alles falsch gemacht?

Von Pit Weber

Foto zu dem Text "Hat die Tour alles falsch gemacht?"

Im Kampf gegen Doping ist die ASO wegweisend.

17.10.2008  |  Politiker wollen dem BDR die Gelder streichen, ARD und ZDF steigen aus der Live-Berichterstattung von der Tour aus und die Deutschland Tour verschwindet wohl wieder für viele Jahre in der Versenkung. Viele klatschen Beifall und glauben, so könnte den Dopern das Handwerk gelegt werden. Dabei wird genau der Falsche getroffen.

Von den staatlichen Geldern kommen nur knapp 1 Prozent (etwa 24. 000 Euro) den Profis zu Gute. Der große Rest geht in die Nachwuchsarbeit. Sollen die Kinder jetzt für die Versäumnisse und Vergehen der Erwachsenen büßen?

Als einziger auf der Welt macht Tour-Veranstalter ASO mit Hilfe der französischen Anti-Doping-Agentur AFLD im Kampf gegen die Sportbetrüger ernst. Nur deshalb wurden Stefan Schumacher, Bernhard Kohl und alle anderen Doper in diesem Sommer enttarnt.

Gut gemacht, sollte man ASO und AFLD zurufen!

Angenommen, die Franzosen hätten den besonders von den Medien und hier in erster Reihe von den beiden öffentlich-rechtlichen Sendern geforderten Anti-Dopingkampf so wenig ernst genommen, wie das IOC:

►Von 5000 bei den Olympischen Spielen genommen Dopingproben sind 300 verschwunden.
► 102 von 205 in Peking startberechtigte Landesverbände haben die Meldepflicht für ihre Sportler nicht erfüllt, die für unangemeldete Trainingskontrollen unerlässlich sind.
►Die olympischen Kontroll-Labors waren entgegen den Abmachungen für Beobachter geschlossen.
►140 auffällige Blutproben wurden als „unauffällig“ deklariert. Zum Beispiel war bei 100 von ihnen der Quotient von Testosteron und Epitestosteron höher als „vier“, was auf Manipulationen hinweist.
►Nur vier von 28 Weltverbänden haben die vorolympischen Bluttests durchgeführt, um ein Blutscreening machen zu können.
►Und ein funktionierender Insulin-Test wurde mit einer matten Begründung gar nicht erst durchgeführt.

Klar, das klingt nicht gut, ist aber morgen vergessen. Wer erinnert sich bei den nächsten Live-Berichterstattungen vom Schwimmen oder der Leichtathletik noch daran?

Also hat die ASO alles falsch gemacht?

Fakt ist, nur wo ordentlich getestet wird, werden die Betrüger überführt. Es kontrolliert aber nur der, der volle Rückendeckung genießt und nicht der, der fürchten muss, bei Dopingfällen mit dem Bann belegt zu werden.

Deshalb wird überall nur vertuscht und verniedlicht!

Wann herrschen überall Verhältnisse wie im Radsport?

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