Burgos-Rundfahrt

„Purito“ lässt die Kollegen stehen

Von Monika Prell in San Juan del Monte (Miranda de Ebro)

Foto zu dem Text "„Purito“ lässt die Kollegen stehen"

Joaquím Rodríguez (Caisse d´Epargne) gewinnt die 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt.

Foto: Monika Prell

06.08.2009  |  (rsn) - Wer gestern auf Joaquím Rodríguez als Gewinner gesetzt hatte, konnte nach der heutigen 2. Etappe der Burgos-Rundfahrt (Kat. 2.HC) zufrieden nach Hause gehen: Der Spanier aus dem Team Caisse d’Epargne wurde seinem Favoritenstatus gerecht und gewann vor Ben Hermans (Topsport Vlaanderen) und seinem Teamkollegen Alejandro Valverde, nachdem eine fünfköpfige Ausreißergruppe die Etappe von Villasana de Mena nach San Juan del Monte (Miranda de Ebro) markiert hatte.

Die Burgos-Rundfahrt ist ein Rennen der unbekannten Fahrer. Die großen Namen, die Valverdes, Sánchez’ und wie sie alle heißen mögen, welche sich auf die Vuelta a España vorbereiten, halten sich zurück und benutzen dieses Rennen als letzte Gelegenheit, Rennkilometer zu sammeln. Daher sieht man auf dem Endpodium meist Gesichter, die sonst das Jahr über kaum zu sehen sind. Gewann im letzten Jahr Xabier Zandio (Caisse d’Epargne), so könnte diese Ausgabe leicht an seinen Teamkollegen Rodríguez gehen.

Joaquím Rodríguez, im Peloton “Purito” genannt, ist einer der typischen Edelhelfer. Immer an der Seite seines Kapitäns Alejandro Valverde, besitzt der 30jährige Katalane allerdings auch alle Fähigkeiten, um selber Siege einzufahren. Schon 13 verzeichnet „Purito“ in seiner Palmarés, seit er 2001 Profi beim Team ONCE-Eroski wurde, darunter so wichtige wie Etappensiege bei Tirreno – Adriatico, Paris – Nizza und der Vuelta a España.

Und genau wie sein Etappensieg in Montelupone dieses Jahr bei Tirreno – Adriatico war auch der heutige Abschnitt der Rundfahrt perfekt auf den Mittelgebirgskletterer zugeschnitten. Eine lange Etappe mit einem kurzen, knackigen Schlussanstieg: „Purito“ ist durchaus in der Lage, am Berg dank seiner Sprintfähigkeit die Kollegen stehenzulassen.

Profitiert hat Caisse d’Epargne jedoch auch von dem Umstand, dass es zwei Fahrer mit ähnlichen Fähigkeiten aufzuweisen hat: Rodriguez und Valverde. Aufgrund der Rangordnung im Team hätte Rodríguez Helferdienste leisten sollen, damit sein Kapitän nach der Etappe die Gesamtführung übernimmt, und so schaute das komplette Peloton auf Valverde und nicht auf den Edelhelfer. Ein Umstand, der letzterem zugute kam, als er 400 Meter vor dem Ziel angriff und den Italiener Francesco Masciarelli (Acqua &Sapone) einholte und sich in eindrucksvoller Manier dem Publikum als freudestrahlender Sieger präsentierte. Auch in der Gesamtwertung führt der Spanier jetzt vor Hermans und Valverde.

„Letztendlich ist alles so ausgegangen, wie wir es geplant hatten“, erklärte Rodriguez nach der Siegerehrung den Journalisten. „Mein Team hat den ganzen Tag gearbeitet und die Situation unter Kontrolle gehalten. Ich bin genau im richtigen Augenblick angetreten und konnte so die Etappe gewinnen.“ Auch „Purito“ bereitet sich auf die Vuelta a España vor und ist froh, dass „nach den gesundheitlichen Problemen, die ich während des Giro d’Italia hatte, meine körperliche Form in Ordnung ist. Ein gutes Zeichen für die Vuelta.“

Sein Team wird nun versuchen, das Führungstrikot zu verteidigen, auch wenn die schwierigen und entscheidenden Etappen noch kommen. Rodríguez ist kein Zeitfahrspezialist, aber er will „alles versuchen, um am Ende ganz oben auf dem Podium stehen zu können.“

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