Die Italiener bei Lombardei-Rundfahrt wieder geschlagen

Nibali liefert ein Spektakel ohne Happy End

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Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) bei der 105. Lombardei-Rundfahrt an der Wallfahrtskirche Madonna Di Ghisallo | Foto: ROTH

16.10.2011  |  (rsn) – Zum dritten Mal in Folge gingen die Italiener bei der Lombardei-Rundfahrt leer aus. Nach den beiden Siegen von Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) in den Jahren 2009 und 2010 gelang bei der 105. Austragung des italienischen Herbstklassikers dem Schweizer Oliver Zaugg (Leopard-Trek) die Sensation. Der 30 Jahre alte Kletterspezialist feierte in Lecco am Comer See den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere. Die Italiener dagegen warten nun schon seit 2008 auf einen Sieg beim „Rennen der fallenden Blätter“. Damals feierte Damiano Cunego (Lampre-ISD) den vorerst letzten seiner insgesamt drei Triumphe.

Während die Gastgeber im vergangenen Jahr zumindest den zweiten Platz von Michele Scarponi (Lampre-ISD) auf der Habenseite verbuchen konnten, gelang diesmal keinem Italiener der Sprung auf das Podium. Ivan Basso (Liquigas-Cannondale) wurde nach einer starken Vorstellung Vierter. Der kleine Domenico Pozzovivo (Colnago-CSF Inox) sicherte sich Platz sechs, gefolgt vom Italienischen Meister Giovanni Visconti (Farnese Vini). Mit Riccardo Chiarini (Androni Giocattoli) kam ein weiterer heimischer Fahrer auf Rang zehn.

Dagegen enttäuschte Cunego mit Rang 27. Der Sizilianer Vincenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) imponierte zwar mit seiner frühen Attacke im Anstieg zur Madonna di Ghisallo. Aber nach einer Solofahrt über rund 35 Kilometer wurde der Vuelta-Gewinner von 2010 knapp 17 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt und kam mit über sieben Minuten Rückstand ins Ziel.

„Ich wollte nicht an der Seite von Gilbert in den letzten Anstieg hinein fahren, denn dann wäre das Risiko einer Niederlage zu groß gewesen“, begründete Nibali seinen frühen Angriff am vorletzten Anstieg des Rennens. „Ich stand in Funkkontakt mit meinem Team und ich sollte auf die Verfolger warten, wenn der Abstand 20 oder 30 Sekunden betragen hätte. Aber ich ging mit 1:40 Minuten Vorsprung in die Abfahrt und dann habe ich mein Herz in beide Hände genommen und mich in dieses Abenteuer gestürzt. Ich habe alles gegeben und bin mit Herz und Seele gefahren.“

Nibali begeisterte zwar die Tifosi mit seiner Soloflucht, doch am Ende musste er sich mit der Auszeichnung als aggressivster Fahrer des Tages begnügen. Das war aber nicht das Ziel des 27-Jährigen, der die Saison ohne Sieg beenden musste. Deshalb war Nibalis Auftritt in der Lombardei symptomatisch für sein gesamtes Jahr, in dem der Rundfahrtspezialist fast durchgängig starke Leistungen zeigte, die er allerdings nicht krönen konnte.

„Ganz klar, ich habe heute ein Spektakel geliefert, aber ich bin hier angetreten, um die Lombardei-Rundfahrt zu gewinnen“, so der Liquigas-Kapitän, der bereits im vergangenen Jahr zu den Favoriten gezählt hatte, dann aber bei einem Sturz im Finale alle Chancen einbüßte. Nun müssen Nibali und die Italiener auf die 106. Austragung der Lombardei-Rundfahrt hoffen.

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