Sprinter wollte Sven Krauß zu United Healthcare lotsen

Förster: Nur das I-Tüpfelchen fehlte

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Robert Förster (UnitedHeealthcare) ist mit seinem ersten Jahr bei dem US-Zweitdivisionär sehr zufrieden. | Foto: ROTH

11.11.2011  |  (rsn) – Eine positive Bilanz zieht Robert Förster nach seinem ersten Jahr beim US-Team United Healthcare. „Ich habe drei UCI-Rennen gewonnen und drei oder vier kleinere in den USA. Ich bin gut und verletzungsfrei durch die Saison gekommen und deshalb auch zufrieden“, sagte der Sprinter zu Radsport News. „Mit ein bisschen mehr Glück hätte noch der eine oder andere Sieg mehr rausspringen können. Insgesamt war das ganze Jahr aber eine wertvolle neue Erfahrung für mich.“

Förster hatte nach der Auflösung seines Milram-Teams Ende 2010 den Sprung über den Großen Teich gewagt und einen Einjahresvertrag bei dem Zweitdivisionär unterschrieben. Den Wechsel hat er nicht bereut.

„Das war ja ein Sprung ins kalte Wasser. Ich wusste nicht, was mich dort erwartet, bin dann aber mit offenen Armen empfangen worden. Das Team wollte einen erfahrenen Profi aus einem großen Team, von dem es sich auch Tipps und Ratschläge für die jungen Fahrer erwartete. United Healtcare hat einen ganz anderen Charakter als ein großer Rennstall wie Gerolsteiner oder Milram“, erklärte der frühere Giro- und Vuelta-Etappensieger, der auch die gute Zusammenarbeit im Team lobte: „Ich bin sehr zufrieden, wie das hier lief. Das hat mich an meine Zeit beim damaligen Team Nürnberger erinnert, bevor ich zu Gerolsteiner wechselte. Da war auch alles überschaubar und familiär, aber das Team hatte auch das Ziel zu wachsen. Hier ist es ähnlich.“

Von den fünf Saisonsiegen des Teams von Manager Mike Tamayo zeichnete Förster allein für drei verantwortlich. Er gewann jeweils eine Etappe der Tour de Langkawi (Kat. 2.HC), der Asturien-Rundfahrt (2.1) und der Tour of Qinghai Lake (1.HC) in China. Dazu kamen weitere Spitzenergebnisse wie Platz drei beim Philadelphia International Championship (1.HC), Rang acht bei der Clasica de Almeria (1.1) sowie zwei dritten Etappenplätzen bei der Tour of Britain (2.1).

Auch weil es sportlich passte, verlängerte Förster seinen Vertrag bis Ende 2012 mit der Option auf ein weiteres Jahr. „Ich hatte zwar Alternativen, aber da ich mich bei United Healthcare sehr wohl fühle und das Team frühzeitig mit mir verlängern wollte, sah ich keinen Grund zu wechseln, zumal es kein wirklich besseres Angebot gab“, begründete der Markkleeberger seine Entscheidung.

Ein Wechsel zum Katjuscha-Team, wo mittlerweile sein früherer Gerolsteiner Teamchef Hans-Michael Holczer die Verantwortung trägt, stand nicht zur Diskussion. „Ich habe Hans Holczer natürlich gratuliert, aber die Option Katjuscha gab es für mich nicht“, so Förster, den Holczers Rückkehr in den Profiradsport nicht überraschte.

„Er hat Gerolsteiner jahrelang gut und erfolgreich geführt und ja auch immer gesagt, dass er zurückkehren wollte“, sagte der 33-Jährige, der in seiner Gerolsteiner-Zeit von 2003 bis Ende 2008 seine größten Erfolge einfuhr. „Ein Mann, der so lange ein ProTour-Team geführt hat, muss schon was auf dem Kasten haben. Das haben sie bei Katjuscha wohl auch erkannt. Und sie müssen großes Vertrauen in Holczer haben, denn er durfte ja seinen ganzen ehemaligen Gerolsteiner-Stab mitbringen.“

In der kommenden Saison wird man Förster und United Healthcare wohl öfter in Europa sehen, denn mit dem Iren Philipp Deignan und dem Niederländer Kai Reus wurden nicht nur namhafte Fahrer verpflichtet. Mit dem Belgier Hendrik Redant hat sich das Team auch die Dienste eines erfahrenen Sportlichen Leiters gesichert, der United Healtcare in den europäischen Rennen führen soll.

„In diesem Jahr war das ungünstig, da wir nur eine Mannschaft für solche Einsätze hatten und sich die US-Rennen teilweise mit denen in Europa überschneiden oder zu nahe beieinander liegen, etwa Kalifornien- und Bayern-Rundfahrt. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir 2012 an größeren Rennen in Europa teilnehmen können, wir haben uns ja auch ordentlich verstärkt“, sagte Förster.

Der Routinier gab zwar zu, noch auf eine Rückkehr in die WorldTour zu schielen. „Aber ich werde im Januar 34 und für einen Fahrer in meinem Alter ist es auch wichtig, Spaß am Radsport zu haben und eine konkrete Aufgabe zu bekommen, etwa die jungen Fahrer anzuleiten. Und all das wird mir bei United Healthcare geboten. Etwas Besseres kann mir also kaum passieren“, erklärte er und fügte mit Blick auf das neue Jahr an: „Ich hoffe, auch in der Saison 2012 gesund zu bleiben. Alles andere kommt dann schon von selbst.“

Einen Misserfolg musste Förster in einem ansonsten gelungenen Radsportjahr aber doch verkraften – es ist ihm nicht gelungen, seinen früheren Teamkollegen Sven Krauß „im Team unterzubringen. Sven wäre gerne zu uns gekommen und ich kann mir keinen besseren Anfahrer als ihn vorstellen. Er konnte es und kann es noch immer“, so Förster, der bei Gerolsteiner gemeinsam mit Krauß ein erfolgreiches Sprint-Duo gebildet hatte, das sich fast blind verstand. Der 28 Jahre alte Herrenberger fährt seit zwei Jahren für das Amateurteam Halanke. „Ich weiß nicht warum, jedenfalls hat der Wechsel nicht geklappt. Ihn im Team zu haben, wäre das I-Tüpfelchen gewesen“, sagte Förster.

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