Verletzungen trübten das Jahr im Meistertrikot

Wagner: Was fehlte, war ein Sieg

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Robert Wagner (Radioshack-Nissan) | Foto: ROTH

19.06.2012  |  (rsn) – Am Sonntag hat Robert Wagner (RadioShack-Nissan) zum Abschluss der Ster ZLM Toer in den Niederlanden zum letzten Mal sein Meister-Trikot getragen. „Das wurde mir im Laufe des Tages mehr oder weniger richtig bewusst“, sagte Wagner zu Radsport News. Das Jahr im weißen Dress mit dem schwarz-rot-goldenen Brustring war vor allem von vielen Rückschlägen geprägt.

Wagners Pechsträhne begann genau betrachtet schon im vergangenen Herbst, als er überraschend nicht für das deutsche WM-Aufgebot nominiert wurde. Im  Frühjahr 2012 machten dem Deutschen Meister dann langwierige Knieprobleme zu schaffen, die erst nach zwei Operationen behoben waren. Das bedeutete zugleich das Aus für die komplette Klassiker-Kampagne und den Giro d`Italia.

Dennoch sieht der gebürtige Magdeburger seine Zeit im Meister-Trikot keinesfalls im negativen Licht. „Es war super, das Trikot fast ein komplettes Jahr lang tragen zu dürfen. Ich hatte viel Freude und finde es Wahnsinn, wie schnell doch so ein Jahr rum ist. Auch wenn die Saison aufgrund meiner Operationen bisher nicht das war, was ich mir vorgestellt hatte, will ich das nicht auf's DM-Trikot schieben“, so der Ex-Skil-Profi scherzhaft. Was allerdings fehlte, war ein Sieg im Meistertrikot: „Das ist schade."

Erst so langsam kommt Wagner wieder in Tritt, gab in Berlin beim ProRace Mitte Juni sein Comeback und bestritt in der vergangenen Woche bei der Ster ZLM Toer sein erstes Mehretappen-Rennen. „Dort hatte ich vor allem vor der Ardennen-Etappe Respekt, da ich nach nur zweiwöchigem Radtraining nicht wusste, wo ich stehe. Es lief dann aber doch recht ordentlich und besser als gedacht“; so Wagner zufrieden.

Um in Top-Form für die Deutschen Meisterschaften am Wochenende in Grimma zu kommen, reichte es aber nicht mehr. Deshalb sagte Wagner seine Teilnahme ab. „Als Titelverteidiger hätte ich gerne ein Wörtchen um den Sieg mitgeredet. Dies kann ich aufgrund der Formlage nach den Knieoperationen aber nicht. Deshalb verzichte ich auf meinen Start“, so der 29-Jährige, der ergänzte: „Grundsätzlich bin ich aber immer dafür, bei der DM zu starten.“

Aufgrund des anspruchsvollen Kurses und der ansteigenden Zielgeraden wäre es in Grimma für Wagner auch in Topform nicht einfach geworden. „Aufgrund der schweren Strecke denke ich, dass Fahrer wie Paul Martens, Gerald Ciolek, Fabian Wegmann oder meine beiden Teamkollegen Jens Voigt und Linus Gerdemann die ganz großen Favoriten sind“; erklärte Wagner, der aber auch André Greipel, Dominic Klemme oder Marcus Burghardt zutraut, den Titel zu holen.

Wagner wird die Meisterschaften aus der Ferne verfolgen. Seit Dienstag absolviert er ein 17-tägiges Trainingslager in den italienischen Alpen. Danach stehen die Polen-Rundfahrt und die Eneco-Tour auf dem Plan. „So wie es aussieht, werde ich wohl auch in Hamburg bei den Cyclassics starten, was dann ein persönliches Ziel für mich wäre", sagte er.

Ein Sieg beim derzeit einzigen deutschen WorldTour-Rennen wäre mit dem Coup 2011 in Neuwied zu vergleichen. Auch im vergangenen Jahr machte Wagner ein von Verletzungen geprägtes Frühjahr auf einen Schlag mit seinem bisher größten Sieg vergessen.

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