Vuelta: Spanier erobert das Rote Trikot

Moreno im Sprint am Berg nicht zu schlagen

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Daniel Moreno (Katusha) gewinnt die 9. Etappe der der 68. Vuelta a Espana. | Foto: ROTH

01.09.2013  |  (rsn) - Daniel Moreno (Katusha) ist der derzeit explosivste Fahrer im Peloton, wenn es bergauf geht. Das hat der Spanier bei der 68. Vuelta a Espana nun bereits zum zweiten Mal eindrucksvoll unter Beweis gestellt und so nach der 4. auch die 9. Etappe der Rundfahrt für sich entschieden.

In Valdepenas de Jaen setzte sich Moreno auf dem bis zu 27 Prozent steilen Schlusskilometer von der Konkurrenz ab, gewann vier Sekunden vor Alejandro Valverde (Movistar) sowie seinem Teamkollegen Joaquin Rodriguez und sicherte sich auch das Rote Trikot des Gesamtführenden.

„Meine zweite Etappe zu gewinnen und der Gesamtführende zu werden ist riesig, umso mehr, als das Finale heute so spektakulär war”, sagte Moreno, der aber nicht an der Team-Hierarchie rütteln will, die Rodriguez als Kapitän vorsieht. „Ich werde hier nicht auf Gesamtwertung fahren, wir wissen, wer bei dieser Vuelta unser Team anführt, nämlich Purito“, fügte der Gewinner des diesjährigen Fléche Wallonne an.

Bei der Eroberung des Roten Trikots half Moreno die Zeitbonifikation von zehn Sekunden, die es für einen Etappensieg bei der Spanien-Rundfahrt gibt. Denn der bisherige Spitzenreiter Nicolas Roche (Saxo-Tinkoff) erreichte den Zielstrich acht Sekunden nach Moreno als Tagesvierter - eine Sekunde zu spät, um die Gesamtführung zu verteidigen.

„Die heutige Ankunft war wirklich ekelhaft, aber ich denke, ich habe einen guten Job gemacht mit dem vierten Platz. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, das Trikot so knapp verloren zu haben. Aber es ist auch kein Desaster für uns“, sagte Roche im Ziel. „Das Rennen ist noch sehr lang, und es gibt viele weitere Möglichkeiten.“

Neuer Gesamtdritter ist 20 Sekunden hinter Moreno nun der Sieger des Giro d'Italia, Vincenzo Nibali (Astana), der in Valdepenas de Jaen nach 164 Kilometern neun Sekunden hinter dem Etappengewinner als Siebter ins Ziel kam.

Zu Beginn der einen Kilometer langen Schlusssteigung hatte zunächst Nibalis Teamkollege Janez Brajkovic das Tempo erhöht und dann Cannondale-Profi Ivan Basso die Führung übernommen, bevor rund 700 Meter vor dem Ziel Moreno der Konkurrenz den Garaus machte. Der 31-Jährige beschleunigte und hängte im bis zu 27 Prozent steilen, schwersten Abschnitt der Steigung scheinbar mühelos alle anderen ab. Valverde versuchte zwar, mit Rodriguez am Hinterrad, noch nachzusetzen, konnte die Lücke aber nicht mehr schließen.

Dahinter kämpfte schließlich jeder gegen jeden um die Sekunden, und einer der Verlierer dieses Kampfes war der gestrige Tagessieger Leopold König (NetApp-Endura). Der Tscheche kam mit 47 Sekunden Rückstand auf Rang 29 ins Ziel und rutschte in der Gesamtwertung vom fünften auf den siebten Platz ab.

Bevor die Fahrer im Zielort um den Tagessieg spurteten, hatte der Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky) an der einzigen Bergwertung des Tages attackiert und sich als Solist in die Abfahrt zum Zielort gestürzt. Rund einen Kilometer vor dem Bergpreis der 2. Kategorie am Alto de los Frailes setzte sich Boasson Hagen ab und erarbeitete sich anschließend dank seiner Abfahrts-Qualitäten einen Vorsprung von etwas mehr als 20 Sekunden.

Doch als Morenos Katusha-Team die Nachführarbeit in der arg zusammengeschrumpften Favoritengruppe übernahm, konnte sich der 26-Jährige nicht mehr behaupten und wurde 1,7 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt.

Neben Boasson Hagen hatten im Anstieg zuvor auch Robert Kiserlovski (RadioShack-Leopard) und Amets Txurruka (Caja Rural) jeweils vergeblich probiert, sich von der Konkurrenz entscheidend zu lösen, nachdem die frühe fünfköpfige Ausreißergruppe des Tages eingeholt worden war.

Ihr gehörten neben Txurrukas Teamkollege Francisco Javier Aramendia auch Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM), Anthony Roux (FDJ.fr), Luke Rowe (Sky) und Lloyd Mondory (Ag2r-La Mondiale) an. Das Quintett, dass sich bereits unmittelbar nach Kilometer 0 aus dem Feld verabschiedet hatte, fuhr zwar bis Kilometer 30 bereits rund 6:30 Minuten an Vorsprung heraus, wurde anschließend aber von den Teams BMC und Katusha an der „kurzen Leine“ gehalten und schon über 20 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt - so groß war wohl das Vertrauen der Katusha-Mannschaft in die Qualitäten von „Bergsprinter“ Moreno.

Dessen Überlegenheit in solchen Finals erkannte auch der geschlagene Valverde an. „Dani war wirklich stark, ich habe einen Moment gezögert, und als ich reagieren wollte, war es unmöglich, an sein Hinterrad zu kommen”, schilderte der Etappenzweite das Finale aus seiner Sicht. „Dani ist zusammen mit Purito der beste Fahrer in solchen Finals, eintoller Fahrer – Hut ab vor ihm”, lobte der 33-Jährige aus Murcia seinen Konkurrenten.<7p>

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