Flèche Wallonne: Französin überrascht mit Vos‘ Hilfe

Ferrand-Prevot erklimmt die Mur am schnellsten

Von Felix Mattis aus Huy

Foto zu dem Text "Ferrand-Prevot erklimmt die Mur am schnellsten"
Pauline Ferrand-Prevot (Rabobank-Liv) und Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans / links) auf dem Podium. | Foto: Cor Vos

23.04.2014  |  (rsn) - Ãœberraschung an der Mur de Huy: Die erst 22-jährige Pauline Ferrand-Prevot hat beim Flèche Wallonne der Frauen für den ersten Weltcup-Sieg einer Französin seit zehn Jahren gesorgt. Die Rabobank-Liv-Fahrerin setzte sich an der bis zu 19 Prozent steilen Schlusssteigung mit einer Sekunde Vorsprung vor der Weltcup-Gesamtführenden Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans) aus Großbritannien und drei Sekunden vor der Italienerin Elisa Longo Borghini (Hitec Products) durch.

„Ich kann es noch gar nicht richtig glauben“, sagte die im Trikot der besten Nachwuchsfahrerin gestartete Ferrand-Prevot nach dem Rennen und erinnerte sich sogar an ihre Vorgängerin, die letzte französische Weltcup-Siegerin Sonia Huguet: „Ich weiß, dass es sehr lange her ist, und ich glaube es war sogar auch hier“, lag die ehemalige Junioren-Weltmeisterin der Mountainbiker richtig.

Als beste Deutsche kam Claudia Häusler (Giant-Shimano) mit 24 Sekunden Rückstand auf den neunten Platz. Vor ihr landeten die Siegerin von 2012, Evelyn Stevens (Specialized-lululemon), sowie die Südafrikanische Meisterin Ashleigh Moolman (Hitec Products), Titelverteidigerin Marianne Vos (Rabobank-Liv), Emma Pooley (Lotto-Belisol) und Linda Villumsen (Wiggle-Honda). Hinter Häusler komplettierte Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) die Top Ten.

Trixi Worrack (Specialized-lululemon), die insgesamt drei Mal den Kontakt zur Favoritinnengruppe verlor, sich aber zwei Mal zurückkämpfte, um erneut für ihre Teamkollegin Stevens zu arbeiten, kam mit 4:16 Minuten Rückstand auf Rang 34 ins Ziel. Elke Gebhardt (Bigla) wurde in ihrem zweiten Rennen nach einer dreiwöchigen Pause 37. und brachte 9:19 Minuten Rückstand mit ins Ziel.

Im Finale hatte zunächst Villumsen einen Solo-Vorstoß gewagt und war mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung in die „Mur“ hineingefahren. Dort explodierte die Verfolgergruppe schnell und die stärksten Kontrahentinnen holten die Neuseeländerin wieder ein. Ferrand-Prevot, Armitstead und Stevens waren es, die in der letzten Kurve, keine 200 Meter vor dem Ziel, an der Spitze lagen.

„Marianne hat mir vor dem Rennen gesagt, dass ich warten muss, bis ich die Ziellinie sehen kann“, berichtete Ferrand-Prevot über die genauen Anweisungen der fünffachen Flèche-Siegerin Vos. Die Weltmeisterin hatte ihrer Teamkollegin bei der Teambesprechung am Vorabend gesagt, dass sie ihr den Sieg zutraue und für sie arbeiten werde. „Das war eine große Ehre“, so Ferrand-Prevot, die auf der Zielgeraden erst Stevens abhängte und dann auch Armitstead 25 Meter vor der Linie niederrang, um sich noch rechtzeitig für das Zielfoto zum Jubeln aufzurichten.

Schon kurz nach dem Start eröffnete die Russin Yulia Ilinykh (Bizkaia-Durango) das Rennen mit einem frühen Solo, doch auch wenn sie kurzzeitig eine Minute an Vorsprung herausfuhr, wurde sie bald wieder eingeholt. Das Tempo im Feld war über die gesamte Distanz der 127 Kilometer hoch, und nach knapp einem Drittel kam es an der im Schnitt 7,6 Prozent steilen Cote de Bohisseau, dem zweitschwersten der sechs Anstiege des zwei Mal zu fahrenden Rundkurses, zu großen Lücken im Feld.

Bald bildete sich eine erste große Favoritengruppe, und es ging mit knapp 40 Frauen zum ersten Mal in die Mur de Huy, den berüchtigten und bis zu 19 Prozent steilen Schlusskilometer des Flèche Wallonne. Dort sicherte sich Ashleigh Moolman (Hitec Products) vor Emma Pooley (Lotto-Belisol) und der Weltcup-Führenden Elizabeth Armitstead (Boels-Dolmans) die erste der drei Bergwertungen des Tages.

Auf der zweiten Runde versuchte zunächst Audrey Cordon (Hitec Products) es mit einem Solo, und als die Französin gestellt war beschleunigte auch Vos, um das Tempo hochzuhalten und die Konkurrenz zu fordern.

Am vorletzten Anstieg, der Cote d’Ahin, versuchte Pooley ihr Glück und wurde dafür mit dem Gewinn des zweiten Bergpreises vor Ferrand-Prevot und Armitstead belohnt. Doch auch die Britin konnte sich nicht absetzen.

So war es erst Villumsen, die auf den letzten zehn Kilometern einen vielversprechenden Angriff ritt und sich bis kurz vor dem Ziel an der Spitze halten konnte. Doch für die gebürtige Dänin, die bereits auf der ersten Runde an der Mur de Huy abgehängt worden war, war die steile Rampe auch beim zweiten Anlauf 250 Meter zu lang.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

03.08.2014Vos jubelt bei der Weltcup-Premiere in Bochum

(rsn) - Marianne Vos (Rabobank-Liv) scheint ein Faible dafür zu haben, sich als erste in Siegerlisten einzutragen: Eine Woche nach ihrem Sieg bei der Premiere von La Course by Le Tour de France gew

31.07.2014Sparkassen Giro: Becker und Schnitzmeier doppelt motiviert

(rsn) – Erstmals nach fünf Jahren wird in Deutschland wieder ein Weltcup-Frauenrennen ausgetragen. 2009 war es das Altstadtrennen in Nürnberg, am kommenden Sonntag wird das Peloton beim Sparkassen

19.05.2014Becker: „Wir wussten, dass Wild fast unschlagbar ist“

(rsn) - Am Freitag war der Knoten geplatzt: Giorgia Bronzini feierte für Wiggle-Honda nach zahlreichen knappen Niederlagen in den vergangenen Wochen endlich ihren zweiten Saisonsieg und schlug dab

18.05.2014Wild gewinnt den Weltcup der Sprinterinnen in China

(rsn) - Kirsten Wild (Giant-Shimano) hat zum ersten Mal in ihrer Karriere den „Weltcup der Sprinterinnen“ auf Chongming Island in China gewonnen. Die als Top-Favoritin gestartete Niederländerin

23.04.2014Worrack arbeitete hart für Stevens´ vierten Platz

(rsn) - „Die Beine brennen und es ist wie 600 Messerstiche - aber wenn man gewinnt, fühlt es sich trotzdem gut an. Nur wenn man verliert ist es schrecklich“, sagte Evelyn Stevens (Specialized-l

06.04.2014Flandern-Rundfahrt: Van Dijk im Stil einer Zeitfahr-Weltmeisterin

(rsn) - Ellen Van Dijk (Boels-Dolmans) hat in Oudenaarde die Nachfolge ihrer Landsfrau Marianne Vos (Rabobank Liv) angetreten. In Abwesenheit der Titelverteidigerin siegte die niederländische Zeitf

02.04.2014Häusler: „Ich freue mich schon auf den Flèche Wallone"

(rsn) - Auf dem 13. Platz war Claudia Häusler bei der Trofeo Binda am Sonntag die mit Abstand beste Fahrerin ihres Giant-Shimano-Teams. Und damit hätte die Deutsche auch zufrieden sein können - v

31.03.2014Johansson siegt im Fotofinish gegen Armitstead

(rsn) - Emma Johansson (Orica-AIS) war bei strahlendem Sonnenschein die glückliche Gewinnerin des zweiten Weltcuprennens der Saison. Die Schwedin gewann in Cittiglio in der Lombardei die 16. Trofeo

30.03.2014Johannson lässt am Lago Maggiore Armitstead hinter sich

(rsn) – Emma Johansson (Orica-AIS) hat im zweiten Weltcuprennen der Saison den Sieg davon getragen. Die 30 Jahre alte Schwedin gewann am Sonntag in Italien an Ostküste des Lago Maggiore die 16. Tro

29.03.2014Das bergigste unter den Weltcup-Rennen liegt Worrack

(rsn) - An der Ostküste des Lago Maggiore lädt die UCI am Sonntagnachmittag zum zweiten Weltcuprennen der Saison 2014. Die 16. Auflage der Trofeo Alfredo Binda wartet mit 123,7 Kilometern auf und s

15.03.2014Armitstead schlüpft ins neue Trikot der Weltcupführenden

(rsn) - Elizabeth Armitstead vom niederländischen Team Boels-Dolmans ist die erste Trägerin des neuen Trikot der Weltcupführenden. Die Britische Meisterin hat in Hoogenveen im Sprint eines Ausrei

15.03.2014Frauen-Weltcup startet in Drenthe in eine neue Ära

(rsn) - Die UCI hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Frauen-Radsport voranzutreiben und verfolgt diesen „Task“ seit der Wahl von Brian Cookson vor allem durch dessen Vize-Präsidentin Tracey Gau

Weitere Radsportnachrichten

03.05.2024Muzic schlägt Vollering! Erst festgebissen, dann abgesprintet

(rsn) – Évita Muzic (FDJ – Suez) hat an der Laguna Negra in 1.715 Metern Höhe die 6. Etappe der Vuelta Espana Femenina gewonnen. Die 24-jährige Französin setzte sich am Ende der 6,5 Kilometer

03.05.2024Blackmore nimmt bei Israel - Premier Tech Zabels Platz ein

(rsn) – Nach dem Karriereende von Rick Zabel wird Joseph Blackmore den frei werdenden Platz des Deutschen bei Israel – Premier Tech einnehmen. Wie der Zweitdivisionär meldete, wechselt der 21-jÃ

03.05.2024Was Selbstvertrauen alles ausmachen kann

(rsn) - Servus liebe Leserinnen und Leser, nach gut zwei Monaten voller Wettkämpfe melde ich mich mal wieder. Es ist viel passiert, worüber ich gerne berichten würde. Bereits zum zweiten Mal in d

03.05.2024Bénin: Lührs verpasst um Millimeter seinen ersten Saisonsieg

(rsn) – Auf der 4. Etappe der Tour du Bénin (2.2) hat das Team Bike Aid erneut einen Tagessieg knapp verpasst, konnte sich aber zumindest über die Verteidigung des Gelben Trikots von Yoel Habteab

03.05.2024Niewiadoma und Realini bei Vuelta Femenina ausgestiegen

(rsn) - Ohne zwei der Favoritinnen ist am Mittag die 6. Etappe der Vuelta Femenina gestartet worden. Wie ihr Team Canyon – SRAM auf X meldete, habe man beschlossen, dass Kasia Niewiadoma aus gesundh

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024HLN: Van Aert kehrt Ende Mai ins Feld zurück

(rsn) – Wout van Aert (Visma - Lease a Bike) nimmt nach seinem schweren Sturz Ende März bei Dwars Door Vlaanderen sein Comeback ins Visier. Wie die Zeitung Het Laatste Nieuws schreibt, plant der B

03.05.2024Für Koch und Sütterlin heißt es: buckeln, buckeln, buckeln

(rsn) – Jonas Koch (Bora – hansgrohe) und Jasha Sütterlin (Bahrain Victorious) sind Helfer, wie sie sich jedes Teams wünscht. Beide erfüllen ohne viel Aufhebens auf fast jedem Terrain zuverlä

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

02.05.2024Offiziell bestätigt: Red Bull wird zur Tour als Titelsponsor sichtbar

(rsn) – Das deutsche WorldTeam Bora – hansgrohe wird ab der kommenden Tour de France (29. Juni - 21. Juli) als Red Bull – Bora – hansgrohe unterwegs sein. Das gab Manager Ralph Denk am Donners

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine