69. Vuelta a España: Bouhanni gewinnt 8. Etappe

Degenkolb fehlte nach der Aufholjagd der letzte Kick

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John Degenkolb (Giant-Shimano, li.) muss sich im Sprint der 8. Vuelta-Etappe Nacer Bouhanni (FDJ.fr, re.) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

30.08.2014  |  (rsn) – John Degenkolb (Giant-Shimano) muss bei der 69. Vuelta a España uf seinen dritten Tageserfolg warten. Der 25 Jahre alte Frankfurter kam auf der 8. Etappe über 207 Kilometer von Baeza nach Albacete in einem wilden Sprint nicht über den vierten Rang hinaus. Stattdessen holte sich Nacer Bouhanni (FDJ.fr) seinen zweiten Sieg im Verlauf der diesjährigen Spanien-Rundfahrt und zog mit Degenkolb gleich.

Der 24 Jahre alte Franzose setzte sich in einem langen Sprint und einem späten Schlenker kurz vor der Ziellinie vor dem Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge) und dem Slowaken Peter Sagan durch und verkürzte in der Punktewertung den Rückstand gegenüber seinem großen Konkurrenten Degenkolb auf 15 Zähler.

„Ich habe trotz des Gegenwinds meinen Sprint 300 Meter vor dem Ziel gestartet, weil ich nicht eingebaut werden wollte“, schilderte Bouhanni das Finale, in dem er früh an allen seinen Konkurrenten inklusive Degenkolb vorbei zog – ähnlich wie auf der 2. Etappe, die er ebenfalls für sich entschieden hatte. „Normalerweise ist das zu weit, aber ich hatte heute gute Beine. Gestern war ich kurz davor aufzugeben, weil ich einen leichten Sonnenstich hatte“, fügte der ehemalige Französische Meister an.

Aber nicht nur im Finale war Bouhanni hellwach. Schon als Tinkoff-Saxo und BMC mit diversen Windkantenaktionen auf den letzten 25 Kilometern das Feld in mehrere Teile zerlegten, ließ sich der FDJ-Kapitän nicht abschütteln, wogegen Degenkolb wertvolle Körner verlor, als er, unterstützt von mehreren Teamkollegen mit großem Kraftaufwand erst auf den letzten fünf Kilometern wieder den Anschluss an die erste Gruppe schaffte.

„Ich bin wirklich enttäuscht heute“, sagte Degenkolb, der auf der Zielgerade zu spät bemerkte, wie Bouhanni an ihm vorbei zog und dem dann offensichtlich die Kräfte fehlte, um den Konter zu setzen. „Es ist schade, dass ich nicht die Arbeit des Teams belohnen konnte. „Als wir in der zweiten Gruppe waren, war ich mir nicht sicher, ob wir nochmals den Anschluss würden herstellen können. Aber die Jungs haben viel investiert, um die Lücke zu schließen und am Ende habe ich auch noch was dazu beigetragen. Aber das hat mich am Ende viel gekostet und ich hatte nicht den Kick, den ich brauchte", erklärte Degenkolb.

Die Aufholjagd entwickelte sich für den 25-Jährigen umso härter, als in der ersten abgehängten Gruppe auch Nairo Quintana (Movistar) dabei war, einer der großen Favoriten auf den Gesamtsieg. Deshalb beteiligte sich auch Sky an der Tempoarbeit an der Spitze, doch am Ende bildete sich dann doch eine rund 60-köpfige Gruppe mit allen Favoriten, so dass sich an der Spitze der Gesamtwertung nichts änderte.

Der Spanier Alejandro Valverde (Movistar) liegt weiter 15 Sekunden vor seinem kolumbianischen Teamkollegen Nairo Quintana Rojas und 18 Sekunden vor seinem Landsmann Alberto Contador (Tinkoff-Saxo). Zwei weitere Sekunden dahinter belegt der Brite Chris Froome Rang vier, gefolgt vom Kolumbianer Johan Esteban Chaves (Orica-GreenEdge/+0:41) und dem Spanier Joaquím Rodríguez (Katusha/+0:45).

Auf der längsten Etappe der 69. Vuelta hatten sich zunächst der Italiener Elia Favilli (Lampre-Merida) und der Spanier Francisco Javier Aramendia (Caja Rural) bei wieder hohen Temperaturen als Ausreißer versucht. Das Duo zog früh aus dem Feld davon, erarbeitete sich einen Vorsprung von mehr als sieben Minuten, ehe die Sprintermannschaften zur Jagd bliesen. Vor allem dank Giant-Shimano und FDJ.fr schrumpfte der Abstand in der zweiten Rennhälfte schnell zusammen und bereits 40 Kilometer vor dem Ziel waren Favilli und Aramendia wieder gestellt.

Danach lösten die Teams der Klassementfahrer die Helfer der schnellen Männer an der Spitze ab. Sky, Tinkoff-Saxo, Trek und auch Movistar hielten auf brettebener und schnurstracks sich hinziehender Straße das Tempo so hoch, dass nicht nur keine Attacken mehr erfolgten, sondern das Feld auseinander riss und erst im spannenden Finale die Degenkolb-Quintana-Gruppe wieder den Zusammenschluss erzwingen konnte.

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