Schweizer setzt Romandie-Siegesserie fort

Albasini noch lange nicht bedient

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Michael Albasini (Orica-GreenEdge) | Foto: Cor Vos

29.04.2015  |  (rsn) – Michael Albasini (Orica-GreenEdge) macht bei der 69. Tour de Romandie da weiter, wo er im vergangenen Jahr aufgehört hat. Der Schweizer, der bei der letztjährigen Ausgabe gleich drei Etappen gewinnen konnte, holte sich am Mittwoch nach 168,1 Kilometern von Apples nach Saint-Imier im Sprint des auf 50 Fahrer geschrumpften Feldes seinen ersten Saisonsieg und sicherte sich zudem das Gelbe Trikot des Gesamtführenden, das Geraint Thomas (Sky) nach nur einem Tag wieder abgeben musste.

Allerdings hatte Brite großes Pech, als er zu Beginn Col de la Vue des Alpes, des letzten von vier kategorisierten Berges durch einen Platten gestoppt wurde – just in dem Moment, als im Feld das Tempo hochgeschraubt wurde. Sein Team stellte nur einen Fahrer ab, um den Mann in Gelb wieder zurückzuführen. Das war zu wenig, wie sich schnell herausstellte. Thomas kam schließlich mehr als vier Minuten hinter Albasini ins Ziel.

Zu diesem Zeitpunkt konnte sich der 34-Jährige schon über seinen Sieg freuen, den er sich vor dem Kolumbianer Jarlinson Pantano (IAM) und dem Franzosen Julian Alaphilippe (Etixx-Quick-Step) sicherte. „Nachdem ich im letzten Jahr meine erste Romandie-Etappe überhaupt gewann und am Ende gleich drei Siege zu Buche stehen hatte, dachte ich, dass ich damit für die nächsten zwei Jahre erst einmal bedient sei“, scherzte ein gelöster Albasini, der sich zum Auftakt im Zeitfahren mit seiner Mannschaft dem Sky-Team um sechs Zehntel denkbar knapp hatte geschlagen geben müssen.

Umso größer war die Erleichterung, dass es schon am zweiten Tag mit dem angestrebten Einzelsieg geklappt hatte: „Ich bin sehr froh darüber, es ist der erste Saisonsieg und den dann in der Heimat zu holen, das ist schön."

Im Gesamtklassement führt Albasini nun mit je zehn Sekunden Vorsprung auf seinen italienischen Teamkollegen Ivan Santaromita, Titelverteidiger Chris Froome (Sky) und dem Briten Simon Yates, dem dritten Orica-Fahrer unter den besten Fünf. Weitere fünf Sekunden dahinter folgen gleich fünf Fahrer des Katusha-Teams, darunter der Vorjahreszweite Simon Spilak.

Als bester deutscher Profi rangiert Tony Martin (Etixx-Quick-Step) mit 24 Sekunden Rückstand auf Albasini eine Position hinter seinem zeitgleichen Teamkollegen Rigoberto Uran, der Elfter ist.

Der dreimalige Zeitfahrweltmeister hatte mit seiner Tempoarbeit maßgeblich dazu beigetragen, dass der Este Rein Taaramae (Astana), der sich in der letzten Abfahrt 15 Kilometer vor dem Ziel aus der Kopfgruppe gelöst hatte, trotz eines zwischenzeitlichen Vorsprungs von 25 Sekunden auf den letzten beiden Kilometern wieder eingefangen wurde.

Danach bereiteten Martin und Uran ihrem jungen Teamkollegen Alaphilippe auch noch den Sprint vor, doch der Zweite von Lüttich-Bastogne-Lüttich musste schließlich Albasini und Pantano den Vortritt lassen.

„Tony hat als mein ‚Pilot‘ auf den letzten Kilometern einen unglaublichen Job gemacht“, lobte der 22-Jährige seinen deutschen Teamkollegen. „Im Sprint habe ich es dann leider nicht gepackt. Aber okay, ich bin Dritter und damit wirklich zufrieden, denn es bedeutet, dass ich nach einer harten Woche in den Ardennen immer noch in Top-Verfassung bin. Das ist ein weiterer Podiumsplatz in einem wichtigen Rennen und motiviert mich weiterzumachen. Ich genieße meine Zeit bei der Tour de Romandie, so viel steht fest.“

Zuvor war die Etappe vom Russen Maxim Belkov (Katusha) und dem Schweizer Jonathan Fumeaux vom heimischen IAM-Team dominiert worden. Das Duo teilte sich unterwegs die Zwischenwertungen untereinander auf: Belkov ging auf Position eins über die ersten drei Bergwertungen – und trägt damit morgen das Bergtrikot - und ließ dafür Fumeaux den Vortritt bei den Zwischensprints.

Eine Schrecksekunde erlebte der Däne Jesper Hansen (Tinkoff-Saxo), der nach einem Crash, bei dem sich Albasinis Teamkollege Svein Tuft eine Schulterverletzung zuzog, vom unaufmerksamen Rennarzt vom Rad geholt wurde. Der wollte aus seinem Begleitfahrzeug herausspringen, um Tuft zu helfen, übersah dabei aber Jensen, der sich durch die Wagenkolonne wieder nach vorne schlängeln wollte, und öffnete die Tür genau in dem Augenblick, als Jensen an dem stehenden Auto vorbeifuhr. Der ging zwar ebenfalls heftig zu Boden und verletzte sich offenbar an der Schulter, konnte das Rennen aber zumindest beenden.

Auf der breiten Straße hinauf zum Col de la Vue des Alpes vereitelte dann vornehmlich Vincenzo Nibalis Astana-Team diverse Attacken, ohne mit seinen Tempoverschärfungen allerdings die weiteren Favoriten wie Froome oder Nairo Quintana (Movistar) in Verlegenheit bringen zu können.

Mit Romain Bardet (Ag2r) und Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) attackierten im oberen Teil des acht Kilometer langen Anstiegs dann noch zwei Klassementfahrer, ohne sich allerdings absetzen zu können. Das gelang dann zwar Taaramae, doch der 27-Jährige hatte die Rechnung ohne Tony Martin gemacht.

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