Wegen stockender Reformen

ASO droht UCI mit Rückzug ihrer Rennen aus der WorldTour

Von Wolfgang Brylla

Foto zu dem Text "ASO droht UCI mit Rückzug ihrer Rennen aus der WorldTour"
UCI-Präsident Brian Cookson | Foto: Cor Vos

19.06.2015  |  (rsn) - Als Brian Cookson im Herbst 2013 zum Präsidenten des Radsportweltverbandes UCI gew¬ählt wurde, versprach er, bis 2017 den Profi-Radsport zu reformieren. Nicht nur ein neuer WorldTour-Kalender sollte eingeführt werden, sondern gleich ein ganzes Verwaltungssystem, mit dessen Hilfe man den Radsport fernsehtauglicher machen wollte. Ende März dieses Jahres jedoch ist der Plan von der schnellen „Revolution“ in Genf gescheitert.

Cookson wollte ursprünglich die Italien- und die Spanien-Rundfahrt auf zwei Wochen reduzieren, damit die Sockelstellung der Tour de France, auf die Jahr für Jahr im Juli alle Blicke gerichtet sind, unterstrichen und das Rennen noch besser in den Vordergrund gerückt werden könne. Aber sowohl bei den Rennveranstaltern als auch bei einigen Teammanagern ist dieser Vorschlag auf scharfe Kritik gestoßen. Auf einem einberufenen Meeting gelang es dann den Mannschaften und den Organisatoren, Cookson zu überzeugen, dass derzeitig eine ähnliche Idee, die auf die Verkürzung der Landesrundfahrten abzielen würde, schlichtweg zum Scheitern verurteilt ist.

Somit aber wurden die Reformabsichten der UCI auf die lange Bank geschoben, was der Amaury Sport Organisation (ASO) selbstverst¬¬ändlich nicht in die Karten spielte. Der Veranstalter der Frankreich-Rundfahrt, der eine ganze Reihe weiterer hochklassiger Rennen in seinem Portfolio hat, stellte jetzt den Weltverband vor der Wahl: Entweder werden die Arbeiten am Reformprojekt weiter geführt und das Profi-Geschäft wird bald modernisiert - oder alle ASO-Rennen werden 2016 aus dem internationalen Rennkalender herausgenommen.

Dass die Drohung keineswegs nur ein Bluff ist, zeigt die Vergangenheit. Von 2005 bis 2008 lag die ASO mit der UCI im Streit – damals ging es um die ProTour, den Vorläufer der WorldTour. Falls ASO wirklich ihren Worten Taten folgen lässt, dann wird das WorldTour-Programm völlig an Bedeutung verlieren und nur noch aus ein paar Klassikern und einwöchigen Rundfahrten bestehen. Dann müsste allerdings der Weltradsportverband auf jeden Fall handeln.

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