Wieder ging der Schnellste bei der Vuelta leer aus

Degenkolb: Auf den letzten drei Kilometern lief alles schief

Von Joachim Logisch

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John Degenkolb (links) schlägt vor Ärger mit der Faust in die Luft. Vor ihm feiert Danny Van Poppel den Sieg auf der 12. Vuelta-Etappe. | Foto: Cor Vos

03.09.2015  |  (rsn) - Kein Zweifel! John Degenkolb (Giant-Alpecin) ist aktuell der schnellste Sprinter der 70. Vuelta a Espana. Doch Tom Van Asbroeck (Team LottoNL) und Daryl Impey (Orica GreenEdge) versperrten ihm im Schlusspurt der 12. Etappe von Escaldes nach Lleida (172,5 km) wie zwei Bahnschranken den Weg zu Sieg. Der Wahl-Frankfurter ließ austrudeln und belegte hinter Tagessieger Danny Van Poppel (Trek) nur den fünften Platz.  Wütend schlug der Mailand-Sanremo-Gewinner immer wieder mit der Faust Richtung Lenker.

Wie schon mehrmals in dieser Spanien-Rundfahrt machte sein Team bis kurz vors Ziel alles richtig. "Heute war der Plan, für John den Sprint vorzubereiten. Wir kontrollierten den ganzen Tag die Geschwindigkeit und das Rennen. Am Ende arbeiteten wir hart, um die fünf Ausreißer einzuholen, die wir im letzten Kilometer erreichten. Doch in der Sprint-Vorbereitung
war die Abstimmung zwischen den Fahrern nicht optimal und John wurde eingebaut", schildert Team-Chef Christian Guiberteau die erneut verpatzte Schlussphase.

So stürmte Degenkolbs Team-Gefährte Luka Mezgec plötzlich links vorne alleine Richtung Ziel, während der Paris-Roubaix-Sieger noch an sechster oder siebter Stelle des Feldes fuhr. Degenkolb nahm sogar etwas raus, um das Hinterrad zu wechseln und war dann trotzdem wieder der Schnellste, bis ihm Asbroek und Impey die Tür vor der Nase zuschlugen.

Van Poppel ahnte wohl, was passieren würde. "Ich wollte an Degenkolbs Hinterrad. Aber er nahm die falsche Richtung und ich nahm die Richtige", verriet er sein Sieggeheimnis. "Das war wirklich unbefriedigend", twitterte Degenkolbs Mannschaftskollege Koen de Kort, "alles was schief gehen konnte, ging schief. Nichts war gut auf den letzten drei Kilometern." Auch Giant-Kapitän Tom Dumoulin ärgerte sich wieder: "Es war nicht perfekt. Wenn du im Sprint nicht richtig positioniert bist, kannst du der schnellste Sprinter sein und wirst nicht gewinnen!"

Doch Degenkolb gibt nicht auf. "Natürlich werde ich es immer wieder probieren. Zusammen im Team mit Tom Dumoulin, der um die Gesamtwertung fährt, wird das nicht ganz einfach. Ich bin mit meiner Form zufrieden. Gedanklich bereite ich mich schon auf die WM vor", sagte er noch vor dem Start der 12. Etappe gegenüber Eurosport.

Das wird sich vor der 13. Etappe nicht geändert haben, auch wenn da wieder die Bergspezialisten und Tom Dumoulin das Sagen haben.

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