BMC gewinnt Zeitfahren zum Tirreno-Auftakt

Tony Martin & Co vom zweimaligen Weltmeister geschlagen

Foto zu dem Text "Tony Martin & Co vom zweimaligen Weltmeister geschlagen"
BMC hat das Teamzeitfahren zum Auftakt des 51. Tirreno-Ariatico gewonnen. | Foto: Cor Vos

09.03.2016  |  (rsn) – Nach zwei Siegen in den Auftakt-Zeitfahren der Jahre 2013 und 2014 haben sich Tony Martin und seine Etixx-Quick-Step-Teamkollegen auf der 1. Etappe des 51. Tirreno-Adriatico knapp der BMC-Mannschaft um Tejay van Garderen geschlagen geben müssen. Die zweimaligen Weltmeister im Teamzeitfahren setzten sich am Mittwoch im Badeort Lido di Camaiore auf dem 22,7 Kilometer langen Parcours in der Zeit von 23:55 Minuten durch und verwiesen Martin & Co. um zwei Sekunden auf Rang zwei.

Rang drei ging mit neun Sekunden Rückstand an die französische FDJ-Equipe, gefolgt von Tinkoff (+0:11) um Weltmeister Peter Sagan und der Schweizer IAM-Mannschaft (+0:12). Das als letztes der 23 Teams ins Rennen gegangene Astana-Aufgebot mit Titelverteidiger Vincenzo Nibali kam auch nicht mehr an die Bestzeit heran und landete 15 Sekunden hinter BMC auf Rang sechs.

Das mit vier Zeitfahrweltmeistern von Richmond – van Garderen Daniel Oss, Taylor Phinney und Manuel Quinziato - angetretene US-Team erzielte auf dem flachen Parcours eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 56,947 km/h und wurde damit seiner Favoritenrolle gerecht.

“Das ist toll. Es war eines unserer Ziele, die 1. Etappe zu gewinnen, weil wir hier mit einem Klasse-Zeitfahrteam sind. Aber wir haben auch einige ziemlich gute Kletterer dabei wie Tejay, der auf Klassement fährt und für den das auch ein guter Start ist“, sagte Oss, der sich das Blaue Trikot überstreifen durfte. Der erfahrene Italiener wird zwar als Spitzenreiter in die morgige 2. Etappe gehen, hält es aber für gut möglich, dass er es am Ende des Tages an einen Teamkollegen wird weiterreichen müssen, respektive dürfen. “Auf der morgigen Etappe hat Greg (Van Avermaet) wohl eine gute Chance“, benannte Oss den Belgier als einen der Favoriten auf den Etappensieg.

Van Garderen, der am ersten Tag der Fernfahrt bereits einige Sekunden auf die schärfsten Konkurrenten wie den Franzosen Thibaut Pinot (9), Nibali (15) oder den Spanier Alejandro Valverde (29), dessen Movistar-Team nur Zehnter wurde, gutmachte, freute sich für Oss („im Heimatland das Blaue Trikot tragen zu dürfen, das ist für ihn eine riesige Ehre") sondern auch über den Auftritt seiner Mannschaft.

„Wir sind perfekt gefahren, das war eine großartige Vorstellung. Es ist immer gut, mit einem Sieg zu starten. Man will ja nie Zeit verlieren, denn in einem einwöchigen Rennen kommt es immer auf Sekunden an“, bilanzierte der sichtlich zufriedene US-Amerikaner im Ziel gegenüber den Journalisten. „Natürlich ist es noch lange nicht vorbei, aber es ist sicherlich besser, von vorne zu starten als einen Rückstand aufholen zu müssen.“

Nicht wirklich zufrieden mit dem Ausgang des Rennens war Etixx-Sportdirektor Brian Holm, da es nicht zum dritten Coup in vier Jahren reichte (im vergangenen Jahr gab es kein Teamzeitfahren im Programm). „Klar, es ist Mist, nur Zweiter zu werden, aber wir hätten nicht schneller fahren können. Und zwei Sekunden sind deutlich genug“, sagte der Däne.

Zu den Gewinnern des Tages zählte auch das IAM-Team um Roger Kluge und Heinrich Haussler, dem nur drei Sekunden auf das Podium fehlte und das höher gehandelte Konkurrenten wie Astana, Trek-Segafredo (7.), Sky (8.), Orica-GreenEdge (9.) und Movistar hinter sich ließ „Das war eine homogene Teamleistung auf hohem Niveau“, sagte Kluge nach der Etappe zu radsport-news.com. Zudem freute sich der Vize-Weltmeister im Omnium über den gelungen Wechsel von der Bahn auf die Straße: „Das war heute ein guter Einstand.“

Deutlich an den Top Ten fuhren die beiden deutschen Teams vorbei. Der mit den vier Deutschen Dominik Nerz, Emanuel Buchmann, Paul Voß und Rüdiger Selig angetretene Zweitdivisonär Bora-Argon 18 kam mit 1:11 Minuten Rückstand auf Rang 17 – und war damit immerhin noch zweitbester der fünf Zweitdivisionäre. Sechs Sekunden hinter dem Team aus Raubling belegte Giant Alpecin – das mit Nikias Arndt nur einen deutschen Fahrer im Aufgebot hat – Position 18.

Enttäuschend verlief das Zeitfahren für das Cannondale-Team, das früh im Rennen durch einen Sturz, bei dem drei Fahrer zu Boden gingen, völlig aus dem Rhythmus gebracht wurde. Zu den Gestürzten zählte wohl auch Kapitän Rigoberto Uran, der auf einem Straßenrad ins Ziel kam – und zwar mit 2:03 Minuten auf van Garderen & Co. Damit hat der Kolumbianer bereits am ersten Tag alle Chancen auf ein Spitzenergebnis im Gesamtklassement verspielt.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

16.03.2016Sagan sauer auf Van Avermaet, aber zufrieden mit Platz zwei

(rsn) – Auf dem Schlusspodium des 51. Tirreno-Adriatico wirkte Peter Sagan (Tinkoff) nicht wie der Gesamtzweite, sondern wie der erste Verlierer. Während Greg Van Avermaet (BMC) nach seinem Coup st

15.03.2016Van Avermaet hat im Sekunden-Krimi mit Sagan die Nase vorn

(rsn) – Peter Sagan (Tinkoff) kommt in dieser Saison einfach nicht an Greg Van Avermaet (BMV) vorbei. Nachdem er sich bereits beim Omloop Het Nieuwsblad und auf der gestrigen 6. Etappe des 51. Tirre

15.03.2016Van Avermaet feiert Gesamtsieg, Cancellara gewinnt Zeitfahren

(rsn) – Greg Van Avermaet (BMC) hat in einem Sekunden-Krimi die Gesamtwertung des 51. Tirreno-Adriatico für sich entschieden. Der 31 Jahre alte Belgier setzte sich nach sieben Etappen mit einer Sek

15.03.2016Tony Martin startet um 13.29 Uhr

(rsn) – Svein Tuft (Orica-GreenEdge) wird zum Abschluss des 51. Tirreno-Adriatico das zehn Kilometer lange Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto eröffnen. Der Kanadier nimmt den brettebenen

15.03.2016Benedetti endlich für seinen Offensivgeist belohnt

(rsn) – Der Kampf um den Gesamtsieg beim 51. Tirreno-Adriatico wird erst im heutigen Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto entschieden. Das Bergtrikot der Fernfahrt ist allerdings bereits ve

14.03.2016Etixx serviert Van Avermaet den Sieg auf dem Silber-Tablett

(rsn) - Bis 1.000 Meter vor dem Ziel in Cepagatti war alles gut für Etixx - Quick-Step. Doch als Michal Kwiatkowski (Sky) auf dem Schlusskilometer der 6. Etappe bei Tirreno-Adriatico das Tempo anzog

14.03.2016Tirreno: Gebrochene Speiche bringt van Garderen um Podiumschancen

(rsn) – Eine gebrochene Speiche hat Tejay van Garderen alle Chancen auf das Podium bei Tirreno-Adriatico gekostet. Der BMC-Kapitän wurde im Finale der 6. Etappe fünf Kilometer vor dem Ziel bei e

14.03.2016Van Avermaet ringt Sagan nieder und peilt Gesamtsieg an

(rsn) – Nach seinem zweiten Saisonerfolg hat Greg Van Avermaet (BMC) beste Karten im Kampf um den Gesamtsieg des 51. Tirreno-Adriatico. Der 30-jährige Belgier rang auf der 6. Etappe nach 210 Kilome

14.03.2016Van Avermaet schlägt Sagan und erobert das Blaue Trikot

(rsn) – Peter Sagan (Tinkoff) muss weiter auf seinen ersten Saisonsieg warten. Der Weltmeister aus der Slowakei musste sich am Montag auf der 6. Etappe des 51. Tirreno-Adriatico nach 210 Kilometern

14.03.2016Nimmt Nibali heute Rache auf der Windkante?

(rsn) – Vincenzo Nibali und sein Trainer Paolo Slongo haben mit heftiger Kritik auf die Entscheidung der Organisatoren reagiert, die gestrige Königsetappe von Tirreno-Adriatico wegen angekündigten

13.03.2016Kwiatkowski schlägt sich bei Tirreno-Adriatico ganz ordentlich

(rsn) – Wegen einer Erkältung musste Michal Kwiatkowski die diesjährige Austragung der Algarve-Rundfahrt kurzfristig absagen. Stattdessen startete der Straßenweltmeister von 2014 beim italienisch

13.03.2016Nach Absage der Königsetappe droht Nibali mit Giro-Boykott

(rsn) - Die Diskussion der Profis über das am 1. Januar 2016 verabschiedeten "Extreme Weather Protocol" der UCI wechselt wie das Wetter im April. So gehen Vincenzo Nibali und sein Team Astana gerade

Weitere Radsportnachrichten

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

12.05.2024Trotz widriger Umstände rast Kooij beim Giro zum ersten Sieg

(rsn) - Die ersten beiden Massensprints des diesjährigen Giro d’Italia (2. UWT) liefen nicht nach dem Geschmack von Olav Kooij und seinem Team Visma – Lease a Bike. Doch die dritte Chance konnte

12.05.2024Krieger bei Sturz auf 9. Giro-Etappe schwer verletzt

(rsn) – Nach einem schweren Sturz im Finale der 9. Etappe musste Alexander Krieger mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht werden. Wie sein Team Tudor am Abend auf X mitteilte, sei der St

12.05.2024Auch ohne Sieg ist Buchmann ein Gewinner der Ungarn-Rundfahrt

(rsn) – Den Frust über seine Giro-Ausbootung hat Emanuel Buchmann (Bora – hansgrohe) in viel Angriffslust umgewandelt. Nachdem er bereits am 1. Mai bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) mit einer offens

12.05.2024Kooj triumphiert im Sprint-Krimi von Neapel vor Milan

(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat die 9. Etappe des 107. Giro d’Italia im Massensprint gewonnen. Nach 214 Kilometern mit Start in Avezzano und Ziel in Neapel jagte er auf den letzten

12.05.2024Flèche du Sud: Teutenberg-Team am Schlusstag auf 1-2-3

(rsn) – Der Flèche du Sud (2.2) ist für viele der deutschsprachigen Fahrer und Teams erfreulich zu Ende gegangen. Am Schlusstag feierte Tim Torn Teutenberg mit seinem Team Lidl – Trek Future Ra

12.05.2024Narvaez: “Manchmal klappt es und manchmal nicht“

(rsn) – Rund 30 Meter fehlten Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) im Finale der 9. Etappe des Giro d’Italia (2.UWT) – stattdessen ging der Sieg an Olav Kooij (Visma – Lease a Bike). Die letzte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)