Etixx mit Doppelspitze zu Lü-Ba-Lü

Können Alaphilippe und Martin Top-Favorit Valverde knacken?

Foto zu dem Text "Können Alaphilippe und Martin Top-Favorit Valverde knacken?"
Julian Alaphilippe (vorn) und Daniel Martin: Muss sich das Etixx-Duo wie schon beim Fléche Wallonne auch bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Alejandro Valverde (Movistar) geschlagen geben? | Foto: Cor Vos

23.04.2016  |  (rsn) – Mit einer Doppelspitze will Etixx-Quick-Step am Sonntag bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Top-Favorit Alejandro Valverde entgegentreten. Wie schon beim Flèche Wallonne führen der Ire Daniel Martin und der Franzose Julian Alaphilippe das Aufgebot des belgischen Rennstalls an.

Auch wenn das Etixx-Duo am Mittwoch an der Mauer von Huy chancenlos gegen den Spanier war, ist vor allem der 23-jährige Alaphilippe voller Selbstbewusstsein vor dem letzten und bedeutendsten der drei Ardennen-Klassiker, den er im vergangenen Jahr hinter Valverde auf einem damals sensationellen zweiten Platz beendet hatte. Damit will er sich morgen nicht mehr zufrieden geben.

“Ich komme hierher um zu gewinnen, keine Frage. Es ist ein Rennen, das mir sehr liegt, letztes Jahr war ich über Rang zwei sehr glücklich, auch wenn ich zugleich frustriert war, so nah am Sieg vorbeigeschrammt zu sein“, erklärte Alaphilippe, der als erster Franzose seit Bernard Hinault 1980 in Ans ganz oben auf dem Treppchen stehen würde.

Auf Sieg fahren will aber auch Teamkollege Martin, der zu gern seinen zweiten “Doyenne“-Triumph nach 2013 feiern möchte. Der 29-Jährige verfügt über die ungleich größere Erfahrung – einen zweiten Sieg 2014 verhinderte ein Sturz in der letzten Kurve – und zeigte als Dritter in Huy ebenfalls eine erstklassige Vorstellung. Sorgen, dass er sich mit Alaphilippe ins Gehege kommen und Valverde in dem Fall der lachende Dritte sein könnte, hat Martin dabei nicht. “Wir sind beide taktisch intelligent und wir können gut zusammen fahren“, meinte er.

Ähnlich äußerte sich Alaphilippe im Rückblick auf den Fléche Wallonne. “Wir haben das taktisch sehr gut gemacht und haben nichts zu bedauern, weil Valverde einfach der Stärkste war“, sagte er. Einschüchtern lassen von der Stärke des Movistar-Kapitäns will sich Alaphilippe am Sonntag aber nicht. “Lüttich wird ein ganz anderes Rennen, viel länger und schwerer mit einem anderen Finale und unter anderen Wetterbedingungen.“ Zwar stehe die Taktik noch nicht fest, mit der man den Top-Favoriten und dreimaligen Lüttich-Sieger zu "knacken" gedenke, aber, so der Etixx-Jungstar: “Klar ist, dass wir nicht unser ganzes Rennen auf Valverde ausrichten können.“

Wie Martin betonte, sei eine detailgenaue Taktik nicht möglich und sinnvoll. “Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich können so viele Dinge passieren, da muss man flexibel sein“, erklärte der Etixx-Neuzugang. "Es ist ein Geduldsspiel. Es ist ein so langes, hartes Rennen, und man zahlt für jeden einzelnen Fehler. Jedes bisschen Energie, das man den Tag über einspart, kann im Finale helfen, vor allem in Sachen Explosivität“, berichtete der Klassikerspezialist.

Sowohl Martin als auch Alaphilippe messen dem neu eingebauten, über Kopfsteinpflaster führenden Anstieg an der Rue Naniot nur 2,5 Kilometer vor dem Ziel entscheidende Bedeutung bei. In der Einschätzung der Auswirkungen auf das Rennen gehen die Meinungen der beiden aber auseinander. Wie Martin meinte, könnte entgegen den Erwartungen der Organisatoren dadurch mehr taktiert werden.

“Es wird interessant, aber ich hoffe, dass der Anstieg sich nicht negativ auf das Rennen auswirken wird“, sagte Martin und nannte ein solches, seiner Meinung nach negatives Beispiel. “Nachdem sie Roche-aux-Faucons (2008) eingebaut haben, hat niemand an der Redoute attackiert. Jetzt haben sie diesen neuen Anstieg reingenommen, weshalb vielleicht niemand in Saint-Nicolas (dem vorletzten Anstieg) angreifen wird, weil alle daran (den letzten Anstieg) denken.“

Dagegen hält es Alaphilippe für möglich, dass bereits ein ganzes Stück vor der Côte de la Rue Naniot Attacken geritten werden. “Je schwerer umso besser”, begrüßte er die neue Streckenführung im Finale. “Ich denke, dass dadurch das Rennen in der späten Phase verändert werden kann, es wird Fahrer geben, die versuchen, deutlich früher zu attackieren, um eine Lücke aufzureißen, bevor (der Anstieg an der Rue Naniot) erreicht wird.“

Wenig begeistert zeigte sich Alaphilippe dagegen von den Wetterprognosen. “Ich denke, dass niemand die Idee mag, ein Rennen bei fünf Grad, Schnee und eisiger Kälte zu absolvieren, auch wenn es sich um Lüttich-Bastogne-Lüttich handelt“, sagte er. Sollte es morgen tatsächlich wie gemeldet sogar zu Schneefall kommen, könnte sich Alaphilippe bei Landsmann Hinault Rat holen, denn der fünfmalige Tour-Gewinner siegte vor nunmehr 36 Jahren bei winterlichen Bedingungen. “Sollte die Vorhersage so bleiben, dann werde ich ihn anrufen und ihn fragen“, scherzte der junge Franzose.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

23.04.2022Poels bescherte Team Sky den ersten Sieg bei einem Monument

(rsn) – Wout Poels bescherte 2016 dem Team Sky im siebten Jahr des Bestehens endlich den ersten Sieg bei einem der fünf Radsport-Monumente. Der 28-jährige Niederländer verwies bei der unter extre

25.04.2016Alaphilippe: "Wir Fahrer haben manchmal ein Hundeleben"

(rsn) – Ohne einen Sieg in einem der großen Klassiker endet für Etixx-Quick-Step die Frühjahrssaison. Auch bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gelang keinem Fahrer des belgischen

25.04.2016Valverde wurde an der Côte de la Rue Naniot überrascht

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) wäre es wahrscheinlich lieber gewesen, wenn die Organisatoren beim 102. Lüttich-Bastogne-Lüttich auf die Côte de la Rue Naniot verzichtet hätten. Der zwar

25.04.2016Schneestürme, Kälte und ein Überraschungssieger

(rsn) - Heftige Schneestürme, bittere Kälte, strahlender Sonnenschein und einen Überraschungssieger - die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich bot den Zuschauern am Sonntag ein großes Spekt

25.04.2016Kostete ein zu kleiner Gang Albasini in Ans den Sieg?

(rsn) – Das australische Orica-GreenEdge-Team war bei den Ardennen-Klassikern mit dem Ziel angetreten, eines der drei Rennen zu gewinnen. Die besten Chancen gestand die Sportliche Leitung dabei Mich

24.04.2016Geschke: "So schlimm hatte ich es mir nicht vorgestellt"

(rsn) - Ein kleiner Becher heißer Tee war für Simon Geschke (Giant-Alpecin) nach der 102. Austragung des Klassikers Lüttich-Bastogne-Lüttich die größte Wohltat. Obwohl der Etappensieger der letz

24.04.2016Erst auf der Zielgeraden in Ans ging Konrad die Kraft aus

(rsn) – Patrick Konrad (Bora-Argon 18) hat seine herausragende Form vom Giro del Trentino mit nach Belgien genommen und bei der 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich einen erstklassigen 15. Pl

24.04.2016Poels triumphiert bei "La Doyenne", Albasini knapp geschlagen

(rsn) – Wout Poels (Sky) hat die 102. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich gewonnen. Der 28 Jahre alte Niederländer entschied bei extrem schlechten Witterungsbedingungen den letzten der drei Arde

24.04.2016Bora-Chef Denk: "Bei Valverde bleiben, ist die beste Taktik"

(rsn) - Auf den drei Bergetappen des Giro del Trentino, der Freitag zu Ende ging, glänzten die Bora-Argon-18-Talente Emanuel Buchmann (23) und Patrick Konrad (24) in Spitzengruppen. Heute stehen die

24.04.2016Nibali: "Die Beine werden nicht viel besser reagieren"

(rsn) – Vincenzo Nibali (Astana) zählt Jahr für Jahr zu den Profis, die in der Favoritenliste zu Lüttich-Bastogne-Lüttich auftauchen. Auch bei der heute stattfindenden 102. Auflage des Ardennen-

24.04.2016Thurau plant Angriff an der Redoute - wenn die Beine mitmachen

(rsn) - In den Ardennen ist Björn Thurau (Wanty – Groupe Gobert) auf der Flucht. Beim Amstel Gold Race und dem Flèche Wallone attackierte der Sohn des ehemalige Tour-Stars Didi Thurau aus dem Feld

24.04.2016Valverde sorgt sich mehr ums Wetter als um den neuen Anstieg

(rsn) – Alejandro Valverde (Movistar) kann am heutigen Sonntag zum Abschluss der Ardennen-Kampagne ein weiteres Kapitel Radsport-Geschichte schreiben. Sollte der Titelverteidiger die 102. Auflage vo

Weitere Radsportnachrichten

28.04.2024Van den Broek gewinnt als erster Niederländer Türkei-Rundfahrt

(rsn) – Wegen Regen und Wind musste die Schlussetappe der 59. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) abgesagt werden. Frank van den Broeck (dsm-firmenich – PostNL) verteidigte so kampflos sein Führungstrikot

28.04.2024Lipowitz mit seiner Giro-Generalprobe mehr als happy

(rsn) – Auch wenn er im Vorjahr bei der Czech Tour die Gesamtwertung gewann, so ist die diesjährige Tour de Romandie als Durchbruch in der Karriere von Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) zu bewe

28.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

27.04.2024Highlight-Video der Königsetappe der Tour de Romandie

(rsn) - Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) hat eine glänzende Vorstellung auf der Königsetappe der Tour de Romandie abgeliefert. Der 23-jährige Deutsche attackierte im Schlussanstieg hinauf nach

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Lipowitz kommt in Leysin nicht mehr an Carapaz vorbei

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprint

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und auf dem Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Vollering, ´ELB´ & Niewiadoma kämpfen um erste GT der Saison

(rsn) – Die erste Grand Tour der Saison beginnt nicht erst am 4. Mai in Italien, sondern bereits am Sonntag in Valencia. Zugegeben: Die Vuelta Espana Femenina (28. April - 5. Mai) ist keine dreiwöc

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)