Hansen: Fahrervereinigung will mehr Absperrungen

"Wer sich Sicherheit nicht leisten kann, soll keine Rennen veranstalten"

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "
Adam Hansen (Lotto-Soudal) | Foto: Cor Vos

25.08.2016  |  (rsn) - Die Sicherheit der Fahrer bleibt Dauerthema rund ums Peloton - nicht zuletzt weil es ständig neue Vorfälle gibt, die offenbaren, dass es weiterhin an ausreichenden Maßnahmen mangelt, möglichst viel Sicherheit zu gewährleisten. Der Sturz von Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) am Ende der 5. Vuelta-Etappe in Lugo war einmal mehr Öl ins Feuer der lodernden Debatte. Ein Metallpfosten am Straßenrand war weder markiert noch abgepolstert oder eingezäunt und sorgte so für das Aus des Niederländers, der dagegen fuhr und sich beim Aufprall auf den Boden das Schlüsselbein brach.

Die Vuelta-Veranstalter entschuldigten sich am Mittwochabend per öffentlicher Stellungnahme - immerhin! Doch schon tagsdrauf kam es zum nächsten unnötigen Zwischenfall: Kurz vor der Acht-Kilometer-Marke im Etappenfinale des sechsten Teilstücks nach Luintra krachte es in einer schnellen Rechtskurve am linken Straßenrand, weil einige Fahrer, darunter Lotto-Soudal-Kapitän Bart De Clercq, auf Splitt weggerutscht waren.

Die Innenseite der Straße war zwar sauber, doch das Peloton nutzte in der Abfahrt die gesamte Breite und außen lagen viele, viele kleine Steinchen - ein Kehrfahrzeug, wie es bei der Tour de France vor dem Rennen über die Strecke fährt, hätte es gebraucht, oder eines, das gründlicher arbeitet. Auch darüber wird zu reden sein.

Vor dem Start der Etappe jedenfalls hatte sich De Clercqs Teamkollege Adam Hansen, der dem Rat der Fahrervereinigung CPA angehört, gegenüber cyclingnews.com zum Kruijswijk-Unfall am Mittwoch geäußert und ein klares Statement abgegeben: "Wenn die Organisatoren sich nicht so viele Absperrungen leisten können, heißt das, dass sie es sich nicht leisten können nach der Sicherheit der Fahrer zu sehen, und dann sollten sie kein Rennen veranstalten", sagte der Australier.

Die CPA versuche derzeit, neue Sicherheits-Regeln bei der UCI durchzusetzen. Dabei gehe es vor allem darum, die abgesperrten Bereiche vor Zielankünften auszuweiten, erklärte Hansen. "Am Mont Ventoux (bei der Tour de France, d. Red.) hatten sie auf den letzten 300 Metern Absperrungen. Die CPA versucht jetzt die UCI-Regularien so zu verändern, dass auf den letzten drei Kilometern immer Absperrungen stehen müssen, denn das ist wo es durcheinander gibt", so Hansen konkretisierend.

Für die wegen starker Winde verkürzte Ventoux-Etappe am 14. Juli hatte die Tour de France zunächst Absperrungen auf den sechs Schlusskilometern bis zum Gipfel aufgestellt. Da die Etappe dann verkürzt wurde, brauchte man diese Absperrungen oben nicht mehr, hatte aber auch kaum Zeit, weiter unten neue Absperrungen aufzustellen und erfüllte daher lediglich die UCI-Vorschriften, auf den letzten 300 Metern Absperrungen stellen zu müssen. Dadurch entstand jenes Chaos, das in die Radsport-Geschichte eingehen wird, weil Chris Froome (Sky) im Gelben Trikot plötzlich zu Fuß unterwegs war. "Wenn die Regeln Absperrungen auf den letzten drei Kilometern vorgeschrieben hätten, wäre auch das am Ventoux nicht passiert", ist sich Hansen sicher.

Hätten in Luga am Mittwoch bereits drei Kilometer vor dem Ziel Absperrungen gestanden, so wäre auch der Straßenpoller, der Kruijswijk zu Fall brachte, nicht auf der Strecke gewesen. Allerdings hätte diese Szene sich auch gut vier Kilometer vor dem Ziel abspielen können, wo es bei Sprintankünften wegen der 3-Kilometer-Zeitnahme-Regel genauso oder sogar noch hektischer ist, wie zwei Kilometer vor dem Ziel.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.09.2016Ochowicz: "Van Garderen steckt in einer Krise"

(rsn) – Tejay van Garderen wird nach seinem enttäuschenden Vuelta-Auftritt keine Rennen mehr in diesem Jahr bestreiten. "Die Saison ist für ihn vorbei. Er steckt einer Krise“, gestand BMC-Teamch

12.09.2016Froome: "Ich habe einiges dazugelernt"

(rsn) - Obwohl er nach hartem Kampf nur Platz zwei bei der 71. Vuelta a Espana hinter Nairo Quintana (Movistar) belegte, war Chris Froome (Sky) mehr als zufrieden. "Das war meine erfolgreichste Saison

12.09.2016Quintana: "Für mich ist ein Traum wahr geworden"

(rsn) - Der Vuelta-Sieg von Nairo Quintana (Movistar) kam nicht wirklich überraschend. Unerwartet war aber, wie der Kolumbianer bei der Siegerehrung reagierte. Souverän, ohne etwas abzulesen, sprach

11.09.2016Cort Nielsen gewinnt Schlussetappe, Quintana Rundfahrtsieger

(rsn) - Magnus Cort Nielsen (Orica-BikeExchange) hat die Schlussetappe der Vuelta a Espana gewonnen. Der Däne setzte sich nach flachen 104 Kilometern in Madrid im Sprint vor dem Italiener Daniele Ben

11.09.2016Quintana stellte in den Bergen Froome in den Schatten

Madrid (dpa/rsn) - Chris Froome (Sky) klatschte noch auf dem Rad anerkennend Beifall für seinen Rivalen Nairo Quintana (Movistar). In den spanischen Bergen wurde der bei der Tour de France noch

11.09.2016Liste der ausgestiegenen Fahrer / 20. Etappe

(rsn) - Zum Start der 71. Vuelta a Espana in Balneario Laias sind am Samstag 198 Rad-Profis angetreten. Längst nicht alle werden am 11. September das Ziel in Madrid erreichen. Sturzverletzungen, Erkr

10.09.2016Froome applaudiert Quintana noch vor der Ziellinie

(rsn) - Schlussoffensive bei der Vuelta a Espana. Die 20. und vorletzte Etappe der Spanien-Rundfahrt (193,2 Kilometer) mit Start in Benidorm bot über vier Anstiege der 2. Kategorie und der letzten Be

10.09.2016Latour ringt Atapuma nieder, Chaves holt sich Rang drei zurück

(rsn) - Nairo Quintana (Movistar) hat den Gesamtsieg bei der Vuelta a Espana praktisch sicher. Der Kolumbianer erreichte auf der 20. Etappe das Ziel am Alto de Aitana, der letzten Bergankunft der Rund

10.09.2016Sanchez: "Schwer zu akzeptieren"

(rsn) Aus und vorbei. Die Vuelta a Espana endete für Samuel Sanchez (BMC) dramatisch nach der 19. Etappe. Aussichtsreich als Siebter im Gesamtklassement in das 37 Kilometer lange Zeitfahren nach Calp

10.09.2016Orica-BikeExchange enttäuscht im ‘Rennen der Wahrheit’

(rsn) - Zeitverluste waren einkalkuliert. Auch der vorübergehende Verlust des dritten Gesamtplatzes von Esteban Chaves war erwartet worden. Doch mit solch großen Rückstanden hatten sie bei Orica-B

09.09.2016Froome im Zeitfahren eine Klasse für sich

(rsn) - Ungewöhnlich spät legten die Organisatoren in diesem Jahr die Zeitfahrprüfung der Vuelta a Espana: Über 37 Kilometern führte das 19. Teilstück im Kampf gegen die Uhr von Xabia und Calp.

09.09.2016Froome rückt mit deutlichem Zeitfahrsieg an Quintana heran

(rsn) - Chris Froome (Sky) hat das 37 Kilometer lange Einzelzeitfahren der Vuelta a Espana gewonnen und damit seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf Spitzenreiter Nairo Quintana (Movistar) verklei

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Schachmann Zweiter zum Giro-Auftakt in Turin

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)