Vorschau: 19. Boels Rental Ladies Tour

Cauberg & Teamzeitfahren richten über Brennauers Titelverteidigung

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Cauberg & Teamzeitfahren richten über Brennauers Titelverteidigung"
Lisa Brennauer (Canyon-SRAM) hat die Boels Rental Ladies Tour 2015 noch für Velocio-SRAM gewonnen. | Foto: Cor Vos

30.08.2016  |  (rsn) - Bereits zum 19. Mal wird in dieser Woche die Holland Ladies Tour ausgetragen. Auch wenn das Rennen inzwischen nach seinem Hauptsponsor Boels Rental benannt ist, die Rundfahrt durch jenes europäische Land, in dem der Frauen-Radsport seit Jahren am besten da steht, hat Tradition. Diesmal warten neben vier Flachetappen vor allem ein Mannschaftszeitfahren am zweiten Rundfahrttag und eine hügelige Schlussetappe in der Region Limburg mit Ziel am Cauberg von Valkenburg. Dort wird der Kampf um den Gesamtsieg entschieden, den im vergangenen Jahr Lisa Brennauer davontrug. Die Rundfahrt ist nach der Thüringen-Rundfart das zweitwichtigste Etappenrennen der Saison, das nicht der Women's WorldTour angehört.

Die Strecke: Die Rundfahrt beginnt am Dienstag mit einer Abendetappe in Tiel, wo auch das Hauptquartier des Rennens liegt: Dort sind im Vander Valk Hotel alle Teams die ganze Woche untergebracht. 103,1 Kilometer ist die 1. Etappe lang und völlig flach. Die Zielankunft am Tieler Stadtrand allerdings ist technisch anspruchsvoll, mit vielen Richtungswechseln auf den letzten vier Kilometern und zwei engen Kurven auf den letzten 500 Metern.

Die 2. Etappe ist ein 26,4 Kilometer langes Wendepunkt-Mannschaftszeitfahren in Gennep nahe der deutschen Grenze, dessen höchste Erhebung 30 Meter über dem Meer liegt. Während auch das zweite Teilstück abends ausgetragen wird, wechselt die Tageszeit ab Etappe 3 auf den Mittag: In Sittard wird es etwas welliger und sogar die Zielgerade scheint leicht anzusteigen - auch wenn die Erhebung aus den offiziellen Renninformationen nicht hervorgeht, so wird dort bei einer vorherigen Passage doch immerhin eine Bergwertung ausgefahren.

Die 4. Etappe führt das Peloton nach 's-Hertogenbosch, wo es einmal mehr topfeben wird - allerdings mit vielen Richtungswechseln auf offenem Feld und an der Maas. Es könnte windig werden. Dasselbe gilt, wenn auch nicht an der Maas sondern der Waal, für das fünfte Teilstück, das wie die 1. Etappe in Tiel startet und endet - diesmal aber mit einer nicht ganz so technischen Anfahrt zum Ziel im Industriegebiet.

Bis dahin dürften das Mannschaftszeitfahren, welches das letzte vor der WM in Katar ist, und die Bonifikationen (10, 6 und 4 Sekunden im Tagesziel und 3, 2, 1 Sekunden an den täglich zwei Zwischensprins) das Gesamtklassement bestimmt haben. Auf der Schlussetappe aber wird es richtig hügelig, auf Strecken des Amstel Gold Races. Hier wird das Feld richtig auseinanderfliegen und das Klassement eventuell noch einmal auf den Kopf gestellt - allein die Schlusssteigung aus Valkenburg hinauf zum Cauberg, wo das Ziel gleich oben am Ende des Anstiegs liegt, so wie es beim Amstel Gold Race früher war, kann für genug Abstände sorgen.

Die Favoritinnen: Trotz des Cauberg-Finales dürfte das 26,4 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren eine besonders große Rolle im Kampf um den Gesamtsieg spielen, und das macht die Fahrerinnen von Boels-Dolmans zu Top-Favoritinnen: allen voran die endschnellen Lizzie Armitstead, Chantal Blaak und Christine Majerus, die auch die eine oder andere Bonussekunden einsammeln dürften.

Die größten Herausforderinnen kommen naturgemäß von Rabo-Liv mit Anna Van der Breggen, der niederländischen Meisterin Anouska Koster und Kasia Niewiadoma sowie aus dem Lager von Titelverteidigerin Brennauer, die mit Trixi Worrack und Elena Cecchini zwei weitere Gesamtsiegs-Kandidatinnen an ihrer Seite hat.

Und auch wenn Wiggle-High5 im Teamzeitfahren Zeit verlieren wird, so darf man Amy Pieters und Emma Johansson genauso wenig vergessen wie Leah Kirchmann bei Liv-Plantur. Die Kanadierin gehört neben Jolien D'Hoore (Wiggle-High5), Nina Kessler (Lensworld-Zannata), Emilie Moberg (Hitec Products) und Barbara Guarischi (Canyon-SRAM) außerdem zu den heißen Kandidatinnen für einen Sprinterfolg. Im Auge behalten sollte man außerdem die ebenfalls sehr schnelle, erst 18-jährige Susanne Andersen (Nationalteam Norwegen).

Die Deutschen: Lediglich drei Deutsche stehen auf der provisorischen Startliste der sechstägigen Rundfahrt, und alle drei fahren für Canyon-SRAM: Brennauer, Worrack und Zeitfahr-Spezialistin Mieke Kröger wollen am Mittwochabend die Formation für die Teamzeitfahr-WM in Katar finden und natürlich den Titel von Brennauer verteidigen. Kröger fällt dabei eine reine Helferrolle zu.

Allerdings scheint Worrack momentan stärker als Brennauer, und so scheint es kein Zufall, dass es in der Pressemitteilung des Teams heißt: "Worrack führt das Team in die Niederlande." Die 34-Jährige, die bei jeder Austragung der Holland Ladies Tour am Start stand, opferte ihre eigenen Podiums-Ambitionen im Vorjahr auf der Schlussetappe für Brennauer, fiel nach getaner Arbeit auf Gesamtrang neun zurück und hofft für die 19. Auflage nun auf typisch holländisches Rennfahren: "Ich hoffe wirklich auf viel Seitenwind, denn ich mag diese Art Rennen zu fahren. Es macht es hart und man muss die ganze Zeit konzentriert sein", so Worrack.

Die Teams: Canyon-SRAM, Wiggle-High5, Rabo-Liv, Boels-Dolmans, Orica-AIS, Hitec Products, Liv-Plantur, Lotto-Soudal, Parkhotel Valkenburg, Lensworld-Zannata, Jan van Arckel, Regioteam Noord, Restore Cycling Team, Regioteam Zuid-Holland, Nationalteam Norwegen

Die Etappen:
1. Etappe, 30.8.: Tiel-Tiel (103,1 km)
2. Etappe, 31.8.: Gennep-Gennep (26,4 km / Mannschaftszeitfahren)
3. Etappe, 1.9.: Sittard-Sittard (122,6 km)
4. Etappe, 2.9.: 's-Hertogenbosch - 's-Hertogenbosch (110,8 km)
5. Etappe, 3.9.: Tiel-Tiel (115,7 km)
6. Etappe, 4.9.: Bunde-Valkenburg (115,6 km)

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