König für Giro und Vuelta vorgesehen

Rollentausch bei Bora-hansgrohe: Majka wird Tour-Kapitän

Von Felix Mattis aus Playa de Gandia

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Rafal Majka bei der Pressekonferenz in Playa de Gandia. | Foto: Team

13.12.2016  |  (rsn) - Neben dem Gewinn eines Monuments und des Grünen Trikots bei der Tour de France mit Peter Sagan hat das Team Bora-hansgrohe für die Saison 2017 ein weiteres ambitioniertes Ziel ausgegeben: Der Rennstall von Manager Ralph Denk will erstmals bei einer dreiwöchigen Landesrundfahrt einen Fahrer in die Top 5 der Gesamtwertung bringen. Dafür wurden der Pole Rafal Majka und Tschechiens Leopold König ins Team geholt - bisher war der Plan, dass Majka den Giro d'Italia und König die Tour de France bestreiten würde. Nun aber sieht es anders aus.

"Wir haben die Rennen und ihre Profile nochmal analysiert und mein Performance-Team ist zu dem Schluss gekommen, dass es Sinn macht zu tauschen", erklärte Denk radsport-news.com am Rande des Trainingslagers der neuen deutschen WorldTour-Equipe in Playa de Gandia an der Costa Blanca. "Deshalb haben wir mit den Sportlern geredet, und für die passt es auch."

Es sei eine "gemeinsame Entscheidung" gewesen, erklärte auch Majka, der 2016 bereits Giro-Fünfter war und schon zwei Bergtrikots sowie drei Etappen der Frankreich-Rundfahrt gewonnen hat. "Als ich den Vertrag unterschrieben habe, sollte ich eigentlich den Giro fahren. Aber die Änderung freut mich wirklich, denn die Tour ist die Tour - das größte Rennen! Und ich habe bisher ja noch nie versucht, dort auf Klassement zu fahren", so Majka, der den Tour-Start bereits vergangene Woche gegenüber der polnischen Sportzeitung "Przegląd Sportowy“ ins Gespräch gebracht hatte.

Da aber war die Entscheidung offiziell noch nicht gefallen, jetzt schon. Und die Planänderung scheint Sinn zu machen, da der Giro 2017 über mehr Zeitfahrkilometer verfügt als die Tour und König im Kampf gegen die Uhr bislang die besseren Ergebnisse erzielt hat. Der Rückkehrer hat daher Giro und die Vuelta Espana als Saison-Höhepunkte in seinem Programm, während Majka vor der Tour den Flèche Wallone und Lüttich-Bastogne-Lüttich als Frühjahrs-Highlights absolviert. Ob auch er nach der Tour noch zur Vuelta geht, ist offen.

Majkas Vorbereitungsprogramm führt über die Mallorca Challenge, die Dubai Tour und Tirreno-Adriatico zur Katalonien-Rundfahrt sowie schließlich in die Ardennen. "Und dann mal sehen, wie ich mich fühle", sagte der 27-Jährige in Gandia.

Bei der Tour muss Majka sich die Kapitänsrolle natürlich mit Weltmeister Sagan teilen und kann deshalb nicht auf eine voll auf die Berge abgestimmte Helferriege hoffen. Doch das beeindruckt den Kletterspezialisten kaum. "Emanuel Buchmann und Patrick Konrad sind noch sehr jung, aber auch sehr stark", sagte er über zwei mögliche Domestiken fürs Gebirge und erklärte dann: "Für mich ist es wichtig, Helfer fürs Flache zu haben, denn ich leide dort mehr als am Berg. Mit Fahrern wie Bodnar komme ich frischer in die Anstiege und habe vorher weniger Stress. Das macht es anschließend leichter."

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