radsport-news.com stellt die 18 WorldTour-Teams vor

Katusha-Alpecin: Neu aufgestellt

Von Daniel Brickwedde

Foto zu dem Text "Katusha-Alpecin: Neu aufgestellt"
Das Katusha-Alpecin-Aufgebot 2017 | Foto: Tim De Waele

23.01.2017  |  (rsn) - Radsport News stellt die 18 WorldTour-Teams vor, die bei der 19. Tour Down Under in die Saison einsteigen. Neuer Sponsor, neue Fahrer, neue Lizenz: Aus dem bisher russischen Katusha-Rennstall wurde zur Saison 2017 das mit einer Schweizer Lizenz ausgestattete Katusha-Alpecin-Team, dem mit der Verpflichtung von Zeitfahrweltmeister Tony Martin ein viel beachteter Transfer-Coup gelang.

Teil 14: Team Katusha-Alpecin

Rückblick 2016:
13 Siege von Alexander Kristoff waren bemerkenswert, allerdings gelang dem Norweger keiner davon auf der WorldTour. Bei der Flandern-Rundfahrt verpasste er als Vierter seinen Vorjahressieg und auch bei der Tour de France reichte es nur zweimal zu Etappenplatz zwei. Eine Saison also mit Abstrichen für den Sprinter. Den endgültigen Durchbruch erlebte dagegen Ilnur Zakarin: Der Russe gewann eine Etappe bei Paris-Nizza und der Tour de France und lag beim Giro d’Italia auf Platz fünf, ehe ein schwerer Sturz ihn auf der 18. Etappe aus der Rundfahrt warf. Weitere Etappensiege bei den großen Landesrundfahrten gelangen Rein Taaramäe beim Giro und Sergey Lagutin bei der Vuelta a Espana. Für Joaquim Rodriguez war es dagegen die letzte Saison der Karriere. Der spanische Kletterer verabschiedete sich mit Platz sieben im Endklassement der Tour de France.

Die wichtigsten Wechsel:
Der Rennstall befindet sich im Wandel: Der Schweizer Rechtsanwalt Alexis Schoeb ist der neue starke Mann im Team, die Lizenz ist nicht mehr russisch, sondern schweizerisch, und der neue Co-Sponsor heißt Alpecin. Das frühere, durchaus umstrittene Image, vor allem von diversen Dopingfällen herrührend, soll aufpoliert werden. Dafür soll auch mit der Zusammenstellung des Kaders gesorgt werden. Mehrere russische Profis wie Sprinter Alexander Porsev wurden zum Schwester-Team Gazprom-Rusvelo oder wie Sergey Chernetski (Astana) zu anderen Mannschaften abgeschoben. Auch Routinier Jurgen Van den Broeck (LottoNL) musste Katusha nach nur einer Saison wieder verlassen. Kompensiert wurden die Abgänge durch zahlreiche internationale Neuverpflichtungen: José Gonçalves (Caja Rural), Reto Hollenstein (IAM), Robert Kiserlovski (Tinkoff), Maurits Lammertink (Roompot), Baptiste Planckaert (Wallonie – Bruxelles), Mads Würtz Schmidt (Team Virtu) sowie die beiden deutschen Profis Marco Mathis (Neu-Profi) und Rick Zabel (BMC) sollen Katusha einen jüngeren und internationaleren Anstrich verleihen. Der ganz große Transfercoup war jedoch die Verpflichtung von Tony Martin

Im Fokus:
… der als neues Gesicht des Teams vorgesehen ist. Der 31-Jährige war sich in der Vergangenheit nie um ein deutliches Wort gegenüber der Dopingproblematik im Sport verlegen. Sein Wechsel zu Katusha soll daher die künftige Ausrichtung des Teams unterstreichen – die neue Führung versteht was von effektivem Marketing. Aber auch sportlich ist die Verpflichtung ein durchaus großer Wurf. Martins Saison war turbulent, endete jedoch triumphal mit seinem vierten Weltmeistertitel im Zeitfahren. Im Kampf gegen die Uhr dürften 2017 einige Siege vorprogrammiert sein, Martin will sich in den kommenden Jahren allerdings auch als Fahrer für die Pavé-Klassiker profilieren. Bei Katusha sollte er dafür mehr Freiheiten bekommen als bisher bei Quick-Step.

Aufgepasst auf …
Mads Würtz Schmidt. 2015 kürte er sich in Richmond zum U-23-Weltmeister im Zeitfahren und sicherte sich im gleichen Jahr wie auch 2016 bei den Profis in der gleichen Disziplin einen Etappensieg bei der Dänemark-Rundfahrt. Doch der 22-jährige Däne ist vielseitiger aufgestellt: 2012 gewann Würtz Schmidt die Juniorenaustragung von Paris-Roubaix und im Vorjahr die Gesamtwertung der Le Triptyque des Monts et Châteaux, einer Rundfahrt durch die hügeligen Ardennen. In dieser Saison wagt er den Sprung in die WorldTour und gehört zu einer aufstrebenden jungen Generation von dänischen Profis, die in den kommenden Jahren zu beachten sein wird.

Ausblick 2017:
Ein Imagewandel ist nur dann erfolgreich, wenn auch die Ergebnisse stimmen. Der umstrukturierte Kader ist vielversprechend, im Prinzip aber auf die drei Leistungsträger Kristoff, Martin und Zakarin ausgerichtet. Das Trio ist gefordert, dem „neuen“ Katusha sportliche Highlights zu bescheren. Der Russe Zakarin hat eine erstaunliche Entwicklung genommen und ist zu einem ernsthaften Anwärter für vordere Platzierungen bei den großen Landesrundfahrt geworden: 2017 soll der 27-Jährige erstmals die Gesamtwertung der Tour de France in Angriff nehmen. Für die Pavé-Klassiker reist Katusha mit der Doppelspitze Kristoff und Martin an, die beide darüber hinaus in ihren Spezialdisziplinen Sprint (Kristoff) und Zeitfahren (Martin) das ganze Jahr über für Siege sorgen sollen. Für die Klassiker wird auch Nils Politt wieder wichtig werden: Der junge Deutsche feierte vergangenes Jahr ein erfolgreiches Profidebüt bei Katusha und wird 2017 als Helfer, bei kleineren Rennen auch mit eigenen Ambitionen in Erscheinung treten können. Für einwöchige – bevorzugt schweizerische – Rundfahrten hat Katusha den Spezialisten Simon Spilak in seinen Reihen. Der Slowene gewann bereits die Tour de Suisse (2015) und die Tour de Romandie (2010), die er zusätzlich von 2013 bis 2015 als Gesamtzweiter beendete. Etappensiege erhofft sich das Team außerdem durch Rein Taaramäe und Neuzugang Kiserlovski.

Eckdaten:
Land
: Schweiz
Hauptsponsor: Itera, Gazprom, Russische Unternehmensgruppe
Branche: Gas
Teamchef: José Azevedo
Radausrüster: Canyon
Fahrer im Aufgebot: 26
WorldTour-Ranking 2016: 6

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