Zukunftsgespräche bei Ster ZLM Toer

Für Kittel geht es diese Woche nicht nur um Siege

Foto zu dem Text "Für Kittel geht es diese Woche nicht nur um Siege"
Marcel Kittel (Quick-Step Floors) gewann die Auftaktetappe der Amgen Tour of California. | Foto: Cor Vos

14.06.2017  |  (rsn) - Kein Sprinter hat in dieser Saison mehr Profisiege eingefahren als Marcel Kittel (Quick-Step Floors). Acht Mal stand die "1" 2017 bereits vor seinem Namen - bei 29 Renntagen. Aber, so verrückt ist der Sport, trotzdem hat der 29-Jährige Druck, wenn er in dieser Woche bei der Ster ZLM Toer in den Niederlanden die letzte Phase der Tour-Vorbereitung einläutet. Sportler sagen zwar gerne, dass sie sich Druck nur selbst machen. Doch im Fall von Kittel kommt er derzeit eher von außen - und von "nebenan".

Denn der einzige Sprinter im Peloton, der bereits genauso viel gewonnen hat wie der Erfurter, ist ausgerechnet sein Teamkollege Fernando Gaviria. Der Kolumbianer glänzte im Mai beim Giro d'Italia mit vier Tagessiegen und eroberte dort auch souverän die Punktewertung. Zwar wird Gaviria Kittel den Kapitänsposten bei der Tour de France in diesem Juli nicht mehr streitig machen können - das stand auch nie zur Debatte. Doch beim Blick in die fernere Zukunft sitzt der 22-Jährige ihm schon jetzt im Nacken.

Kittels Vertrag bei Quick-Step Floors läuft Ende des Jahres aus und die Frage ist, ob er 2018 noch mit Gaviria im selben Team fahren möchte, wenn auch der Kolumbianer dann voraussichtlich Ambitionen anmeldet, bei der Frankreich-Rundfahrt um Siege sprinten zu dürfen. Sich gegenseitig den Kapitänsposten wegzunehmen, das wäre im Interesse von keinem der Beiden.

"Ich habe mit Marcel vereinbart, dass wir uns bei der Ster ZLM Toer zusammensetzen", zitiert nun die belgische Zeitung Het Nieuwsblad den Quick-Step Floors-Teamchef Patrick Lefevere. "Marcel hat mir versichert, dass er vorher keine Entscheidung über seine Zukunft fällt." Ein Kittel-Sieg bei der Ster ZLM Toer gegen André Greipel (Lotto-Soudal) und Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) wäre also nicht nur für das eigene Selbstbewusstsein ob der Form vor der Tour de France wichtig, sondern könnte auch die Vertragsgespräche stark beflügeln.

Kittels Manager Jörg Werner bestätigte gegenüber radsport-news.com, dass man noch vor der Frankreich-Rundfahrt mit Lefevere über die Zukunft sprechen wollte - sowohl die von Kittel, als auch die des Teams. Denn Lefevere ist darüber hinaus auch noch auf Sponsorensuche, um sich in Zukunft unabhängiger vom Geld des Mäzens Zdenek Bakala zu machen. Und natürlich geht es bei den Gesprächen auch um die Planungen mit Gaviria, um einen Konflikt mit Blick auf die Tour 2018 zu verhindern.

Lefevere wird wissen, dass er mit Kittel den derzeit wohl schnellsten Mann für reine Massensprints im Kader hat, doch auch Gaviria hat gute Argumente: Er ist erstens sieben Jahre jünger und zweitens dank seiner Physis auch bei Rennen wie Mailand-Sanremo ein Siegkandidat.

Sollte Kittel das Team wechseln wollen, so machen bereits Gerüchte die Runde, er könne seinem Kumpel Tony Martin im Winter zu Katusha-Alpecin folgen. Nachdem dort im Frühjahr Kritik an Sprinter Alexander Kristoff geübt wurde, wie der Norweger selbst verlautbarte, ist dessen Abschied vom ehemals russischen und nun Schweizer Rennstall nicht auszuschließen - zumal auch Kristoffs Vertrag am Saisonende ausläuft. Damit wäre der Weg für Kittel frei, den Kapitänsposten bei einem Team zu übernehmen, das mit Alpecin einen deutschen Titelsponsor hat und mit Canyon deutsche Räder fährt.

Werner aber betonte: "Gerüchte gibt es immer. Wir haben Anfragen von Teams, aber wir führen noch keine Gespräche. Unser erster Ansprechpartner ist ganz klar Patrick Lefevere, weil Marcel sich dort wohlfühlt."

Mehr Informationen zu diesem Thema

19.06.2017Kein "Speedbumper" im Weg: Kittel in Oss nicht zu stoppen

(rsn) - Mit einem Erfolgserlebnis hat Marcel Kittel seine Tour-Generalprobe beendet. Der Sprinter des Quick-Step Floors gewann am Sonntag die Schlussetappe der Ster ZLM Toer vor Dylan Groenewegen (Lot

18.06.2017Kittel mit starkem Finale, Goncalves Gesamtsieger

(rsn) - Gelungener Abschluss für Marcel Kittel (Quick-Step Floors) bei der Ster ZLM Toer (2.1). Der Erfurter setzte sich nach 181 Kilometern rund um Oss im Sprint durch und feierte damit seinen neunt

17.06.2017Goncalves lässt Katusha-Alpecin doppelt jubeln

(rsn) – José Goncalves (Katusha-Alpecin) hat die Königsetappe der Ster ZLM Toer (2.1) zu seinen Gunsten entschieden. Der Portugiese setzte sich nach 187 Kilometern vom Hotel Verviers hinauf zum St

17.06.2017Groenewegen und LottoNL-Jumbo dem Tour-Zeitplan voraus

(rsn) - Dylan Groenewegen hat bei der Ster ZLM Toer die Siegesserie des LottoNL-Jumbo-Teams fortgesetzt. Der Niederländische Meister gewann am Freitag die 3. Etappe über 209,2 Kilometer rund um Buch

17.06.2017Giampaolo Caruso nachträglich gesperrt, Siutsou bricht sich Oberschenkel

(rsn) - Giampaolo Caruso ist vom Radsportweltverband UCI zu einer zweijährigen Sperre verurteilt worden. Das teilte die UCI auf ihrer Website mit. Das Besondere daran ist nicht nur, dass die Strafe r

16.06.2017Groenewegen schlägt Greipel und feiert zweiten Sieg in Folge

(rsn) - Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) hat bei der Ster ZLM (2.1) seinen zweiten Sieg in Folge eingefahren. Der Niederländische Meister entschied am Nachmittag die 3. Etappe über 209,2 Kilometer

15.06.2017Groenewegen lässt im Sprint Walscheid hinter sich

(rsn) - Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo) hat die zweite Etappe der Ster ZLM Toer (2.1) gewonnen. Der niederländische Meister setzte sich nach 187 Kilometern von Tholen nach Hoogerheide im Sprint vor

14.06.2017Roglic lässt Kittel und Schachmann drei Sekunden hinter sich

(rsn) - Der Slowene Primoz Roglic gewann den Prolog der Ster ZLM Toer über 7,5 Kilometer (8:04 Minuten) in Westkapelle (Niederlande). Mit je drei Sekunden Rückstand belegten die beiden Deutschen Mar

14.06.2017Sprintergipfel mit Ardennen-Abstecher

(rsn) - Was für Kletterer und Klassementfahrer das Critérium du Dauphiné und die Tour de Suisse sind, das ist seit einigen Jahren für die Sprinter die Ster ZLF Toer in der Niederlande. Das fünftÃ

13.06.2017Greipels Zug will den Ernstfall für die Tour proben

(rsn) – Die Nachwehen einer fiebrigen Erkältung hatten André Greipel (Lotto Soudal) am vergangenen Sonntag bei Rund um Köln (1.1) wohl den Sieg gekostet. Da es beim Deutschen Meister bei dessen H

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig groß waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier interessante Pro

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber trotzdem eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten den ganzen Tag rund

04.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)