Frösis Sprint-Kolumne

Ich hatte Kittel schon abgeschrieben

Von Robert Förster

Foto zu dem Text "Ich hatte Kittel schon abgeschrieben"
Robert Förster | Foto: Cor Vos

07.07.2017  |  (rsn) - Kittel ist sehr stark. Das hat er auch mit seinem Sieg in Troyes gestern wieder bewiesen. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich ihn 500 Meter vor dem Ziel schon abgeschrieben. Ich habe mir die Aufzeichnung später noch mal angeschaut. 600 Meter vor Schluss war noch auf Platz 15!

Er ist im Moment der Stärkste. Allerdings kommt ihm auch entegegen, wie die Sprints gefahren werden. Sie sind nicht so schnell, weil jeder für sich kämpft. Es gibt keine Züge, die das Tempo hochhalten. Das wundert mich. Katusha findet sich zwischen 800 und 500 vor dem Ziel und fällt wieder auseinander, Quick-Step Floors kommt mal zusammen, Lotto Soudal formiert sich mit drei vier Fahrern, doch am Schluss rasen nur Einzelkämpfer der Ziellinie entgegen.

Ich vermisse den letzten Mann, der bis 200 Meter vor Schluss führt. Den gibt es derzeit nicht.

So ein Chaossprint ist natürlich langsamer, als wenn ein Zug vor Speed sorgt. Deshalb kann Kittel von so weit hinten kommen.

André Greipel war etwas zu früh im Wind. Auch das passiert in so einem Chaossprint. In Bruchteilen von Sekunden muss man sich entscheiden, welches Hinterrad man nimmt, ob man bleibt oder wechselt.  Eine falsche Entscheidung kostet den Sieg.

Dass es keine Züge gibt, könnte daran liegen, dass die Teams nicht mehr nur auf ihren Sprinter setzen. Wenn man die Mannschaft mit acht Fahrern ganz auf ihn ausrichtet und er versagt, ist die ganze Tour verloren. So versuchen die Teamchefs eine Mischung, die noch mehrere Optionen offen lässt.

Das macht es dem stärksten Sprinter etwas einfacher. Und das war jetzt schon zweimal Marcel Kittel! Mal schauen, wer heute in Nuits-Saint-Georges triumphiert? 

Euer Frösi

43 Siege, darunter Erfolge beim Giro und der Vuelta, sowie unzählige Podiumsplätze feierte Robert Förster in seiner Profikarriere. In die Herzen der Radsport-News-Leser schrieb er sich mit seinen Tagebüchern. Nun analysiert er in seiner Kolumne die Sprints seiner Ex-Kollegen in den großen Rennen. Robert Förster ist Inhaber der beiden Grupetto Radgeschäfte in Leipzig und Wachau/Markkleeberg.



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