Weltmeister gewinnt Auftakt der BinckBank Tour

Bauhaus unterliegt Sagan im Sprintduell nur um Millimeter

Foto zu dem Text "Bauhaus unterliegt Sagan im Sprintduell nur um Millimeter"
Knappes Duell: Phil Bauhaus (Sunweb) muss sich Peter Sagan (Bora-hansgrohe) zum Auftakt der BinckBank Tour geschlagen geben. | Foto: Cor Vos

07.08.2017  |  (rsn) - Nicht die beiden deutschen Top-Stars Marcel Kittel (Quick-Step Floors) und André Greipel (Lotto Soudal) kämpften zum Auftakt der13. BinckBank Tour um den Sieg. Stattdessen verpasste Sunweb-Sprinter Phil Bauhaus nur um eine knappe Reifenbreite den bisher größten Erfolg seiner noch jungen Karriere.

Der 23-jährige Kölner, der im Juni bereits eine Etappe des Critérium du Dauphiné gewonnen hatte, jagte nach 179,9 Kilometern von Breda nach Venray Seite an Seite mit Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) dem Ziel entgegen und musste sich letztlich nur hauchdünn dem Slowaken geschlagen geben.

"Es war sehr eng. Ich war mir überhaupt nicht sicher, ob ich gewonnen hatte. Mein Körper war hinter dem von Bauhaus, aber dafür mein Reifen etwas weiter vorne. Ich hatte mein Team gewarnt, dass sie 500 Meter vor dem Ziel an dem Kreisverkehr ganz vorne sein mussten. Das haben die Jungs perfekt gemacht“, sagte Sagan, dem jetzt nur noch zwei Siege zur 100er-Marke fehlen. Für seinen jungen Kontrahenten, der ihn bis zur Ziellinie forderte, hatte der Etappensieger ein großes Lob parat: „Bauhaus hat einen großartigen Sprint gezeigt.“

"Ich konnte Sagans Hinterrad halten, als es ins Finish ging und dann haben wir beide unseren Sprint gestartet. Ich sprintete direkt neben ihm auf gleicher Höhe“, kommentierte Bauhaus selber das enge Finale, in dem er um Millimeter den Kürzeren zog. "Ich habe alles gegeben und alles lief bestens, deshalb kann ich mit dem starken zweiten Platz zum Auftakt zufrieden sein", fügte der Tageszweite an.

Dritter wurde der Däne Magnus Cort Nielsen (Orica-Scott) vor dem Niederländer Dylan Groenewegen (LottoNL-Jumbo), dem Auftaktgewinner des vergangenen Jahres. Als zweitbester deutscher Profi kam Rick Zabel (Katusha-Alpecin) auf den sechsten Platz, André Greipel (Lotto Soudal) wurde Neunter. Kittel dagegen war im Finale schlecht positioniert und spielte keine Rolle.

Mit seinem neunten Saisonsieg übernahm Sagan auch die Führung im Gesamtklassement der siebentägigen Rundfahrt durch die Niederlande und Belgien, die früher als Eneco Tour bekannt war. Der 27-Jährige liegt eine Sekunde vor dem Belgier Laurens De Vreese (Astana), der sich als Ausreißer neun Sekunden Zeitbonifikation am „Goldenen Kilometer“ geschnappt hatte. Bauhaus folgt mit vier Sekunden Rückstand auf Rang drei. "Ich werde versuchen, möglichst lange das Führungstrikot zu verteidigen. Aber das wird morgen im Zeitfahren eine schwere Aufgabe. Es sind viele gute Zeitfahrer hier, hoffentlich verliere ich nicht zu viel Zeit“, sagte Sagan mit Blick auf die morgige 2. Etappe.

Piet Allegart (Sport Vlaanderen-Baloise), Mark McNally (Wanty-Groupe Gobert), Laurens De Vreese (Astana) und Elmar Reinders (Roompot-Nederlandse Loterij) zogen bei besten Bedingungen sofort nach dem scharfen Start davon, erarbeiteten sich auf dem Weg durch die Provinz Limburg allerdings nie mehr als zwei Minuten Vorsprung auf das von den Sprinterteams angeführte Feld.

Eingangs der ersten von zwei Zielrunden à 20,9 Kilometern war der Vorsprung bereits auf unter eine Minute geschrumpft. Dafür verantwortlich waren vor allem Quick-Step Floors, Bora-hansgrohe und LottoNL-Jumbo, die dann aber auf der ersten Runde die Zügel länger ließen, so dass die Ausreißer ihren Vorsprung auf wieder rund zwei Minuten ausbauen konnten. De Vreese sicherte sich an den drei Sprints des „Goldenen Kilometers“ kampflos die Maximalausbeute von neun Bonussekunden und damit Rang zwei in der Gesamtwertung. Härter umkämpft waren die beiden Zwischensprints, die Allegart für sich entschied.

Auf der Schlussrunde wurde im Feld das Tempo wieder angezogen und das Spitzenquartett drei Kilometer vor dem Ziel wieder eingefangen. Danach kämpften die Sprinterteams um die besten Positionen, doch einige Kreisverkehre auf den letzten 1,2 Kilometern brachten die Züge durcheinander und sorgten für ein chaotisches Finale, in dem etwa von Kittel, einer der Top-Favoriten auf den Etappensieg, nichts zu sehen war. Und auch Greipels Lotto Soudal-Team konnte den Sprint nicht wie geplant zu Ende bringen - und das, obwohl man den letzten Kilometer mit gleich vier Fahrern von der Spitze weg in Angriff genommen hatte.

Doch auf der Zielgeraden ging es dann hektisch zu, weil sich Sagans Anfahrer Rüdiger Selig und ein Lotto Soudal-Fahrer zunächst leicht absetzen konnten, ehe der Boa-Kapitän selbst mit Bauhaus an seinem Hinterrad antrat. Der zweimalige Weltmeister und der junge Deutsche lieferten sich auf den letzten Metern ein packendes Duell, das erst im Foto-Finish zugunsten von Sagan entschieden werden konnte. Mit deutlichem Abstand kam dahinter Cort Nielsen, der zum Saisonende zu Astana wechseln wird, als Dritter ins Ziel.

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.08.2017"Schattenmann" Dumoulin tritt ins Rampenlicht

(rsn) - Spitzenreiter Tom Dumoulin (Sunweb) wollte auf der allesentscheidenden Schlussetappe der BinckBank Tour "den Schattenmann" seines schärfsten Kontrahenten Tim Wellens (Lotto Soudal) geben. Di

13.08.2017Dumoulin feiert Gesamtsieg, Stuyven holt Schlussetappe

(rsn) - Tom Dumoulin (Sunweb) hat auf der Schlussetappe der BinckBank Tour nichts mehr anbrennen lassen und sich den Gesamtsieg gesichert. Dem niederländischen Giro-Sieger reichte auf der 7. Etappe,

13.08.2017Wellens siegt traditionell am Vorschlusstag

(rsn) - 2014 und 2015 hat Tim Wellens (Lotto Soudal) mit Etappensiegen auf der Vorschlussetappe des BinckBank Tour-Vorgängers Eneco Tour jeweils die Gesamtführung übernommen und damit den Grundstei

12.08.2017Sagan bleibt das Pech in Belgien 2017 treu

(rsn) - In Belgien läuft´s seit März durchwachsen. Diesen Titel könnte man über die Saison von Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) schreiben. Zwar gewann der Slowake Ende Februar Kuurne-Brü

12.08.2017Dumoulin und Wellens reißen BinckBank Tour an sich

(rsn) - Tom Dumoulin (Sunweb) und Tim Wellens (Lotto Soudal) haben in Hoffalize die 196,9 Kilometer lange 6. Etappe der BinckBank Tour unter sich ausgemacht und dabei auch die ersten beiden Plätze in

12.08.2017Dumoulin holt die Gesamtführung, Wellens den Tagessieg

(rsn) - Tom Dumoulin (Sunweb) steht vor dem Gesamtsieg bei der 13. BinckBank Tour. Der niederländische Giro-Sieger hat auf der 196,9 Kilometer langen 6. Etappe von Riemst nach Houffalize als Tageszwe

11.08.2017Boom meldet sich mit einem Doppelschlag zurück

(rsn) - Lars Boom (LottoNL-Jumbo) hat sich mit einer späten Attacke aus der Favoritengruppe heraus, die sich im Finale der Hatz über elf Anstiege gebildet hatte, die 5. Etappe der 13. Binck Bank To

11.08.2017Boom stürmt im Tom-Dumoulin-Bike Park ins Grüne Trikot

(rsn) - Rückkehrer Lars Boom hat bei der BinckBank Tour den ersten Saisonsieg im Trikot von LottoNL-Jumbo gefeiert. Der 31-jährige Niederländer setzte sich am Freitag auf der 5. Etappe über 167,3

11.08.2017Theuns meldet sich nach langer Leidenszeit zurück

(rsn) - Seit der 1. Etappe der Belgien-Rundfahrt am 26. Mai 2016 hatte Edward Theuns (Trek-Segafredo) kein Rennen mehr gewonnen. Gestern hatte der Belgier endlich wieder Grund zum Jubel. Theuns, der s

10.08.2017Theuns vollendet im strömenden Regen Stuyvens Vorarbeit

(rsn) - Peter Sagan (Bora-hansgrohe) muss noch auf den 100. Sieg seiner Profikarriere warten. Der Weltmeister aus der Slowakei kam am Donnerstag auf der verregneten 4. Etappe der BinckBank Tour in ein

10.08.2017Theuns jubelt in Lanaken, Küng bleibt im Klassement vorn

(rsn) - Edward Theuns (Trek-Segafredo) hat bei der 13. BinckBank Tour seinen ersten Saisonsieg eingefahren. Der 26-jährige Belgier entschied die verregnete 4. Etappe von 154 Kilometer mit Start und Z

10.08.2017Greipel: "Habe meine Instinkte auf dem Rad komplett verloren"

(rsn) - Schon bei der Tour de France lief für André Greipel (Lotto Soudal) nicht viel zusammen. Der erhoffte Etappensieg blieb aus, selbst zum großen Finale auf den Champs Élysées, wo er 2015 und

Weitere Radsportnachrichten

06.05.2024Bauernfeind beendet Vuelta besser als erwartet

(rsn) – Wer weiß, was alles möglich gewesen wäre. Wenn Ricarda Bauernfeind nicht zu Beginn der Vuelta Feminina (2.WWT) etwas gekränkelt hätte. Und wenn sie von Beginn an als Kapitänin von Cany

06.05.2024Milan: “Wenn man das Trikot einmal hatte, will man es wieder“

(rsn) – So spät kommen die Sprinter selten bei einer Grand Tour zum Zug. Die heutige 3. Etappe bietet die erste Chance für die schnellen Männer, um einen Etappensieg zu kämpfen. Einfach wird es

06.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 3. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

06.05.2024O’Connor “muss jetzt die Konsequenzen tragen“

(rsn) – Wenn Ben O’Connor (Decathlon – AG2R La Mondiale) in diesem Jahr irgendwo an den Start ging, war es meistens von Erfolg gekrönt. Auf seinen Sieg bei seinem Saisonauftakt bei der Murcia-R

06.05.2024In Frankfurt und in Vorarlberg gab es wenig zu holen

(rsn) - Die deutschen KT-Teams hatten in dieser Woche ein volles Rennprogramm. Doch die erhofften Erfolge sprangen dabei gegen die internationale Konkurrenz nicht heraus.Die ereignisreichste Woche ha

05.05.2024Eine erste Chance für die Sprinter

(rsn / ProCycling) – Nachdem sie sich zwei Tage lang "aufwärmen" konnten, ist es nun für die schnellen Männer des Pelotons Zeit, ihren Job zu verrichten. Bevor sie jedoch ihren ultimativen Zielsp

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

05.05.2024Pogacar auf den Spuren Pantanis

(rsn) - 1999 hatte Marco Pantani am Fuße des Anstiegs zur Kapelle nach Oropa einen Defekt. Die Kette fiel ihm herunter. Es dauerte, bis ein Materialwagen bei ihm war. Fahrer um Fahrer zog derweil an

05.05.2024Nur ein Defekt bremste Martinez hinauf nach Oropa

(rsn) – Gut fünf Kilometer vor dem Ziel der 2. Etappe am Santuario di Oropa gab es Grund zur Beunruhigung beim Team Bora – hansgrohe. Am Ende des Tages aber sah man nichts als strahlende Gesichte

05.05.2024Martinez: “Das Resultat ist großartig für unsere Moral“

(rsn) – Mit einem Tag “Verspätung“ hat Tadej Pogacar am Sonntag bei der ersten Bergankunft den erwarteten Etappensieg am Auftaktwochenende des 107. Giro d’Italia eingefahren. Am Santuario di

05.05.2024Highlight-Video der 2. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Zum Auftakt des 107. Giro d’Italia (2.UWT) musste sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) noch mit Rang drei begnügen. An der ersten Bergankunft jedoch gab es für den Top-Favoriten kein H

05.05.2024Pogacar stürmt in Oropa trotz Sturz ins Rosa Trikot

(rsn) – Marco Pantani triumphierte 1999 an der Wallfahrtskirche Santuario di Oropa dank einer historischen Aufholjagd, nachdem er am Fuße des Anstiegs durch einen Defekt gestoppt worden war. 25 Jah

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)