Team steht vor Zerreißprobe

Ärger um Kittel: Bei Katusha-Alpecin kracht’s gewaltig!

Von Joachim Logisch aus Amiens

Foto zu dem Text "Ärger um Kittel: Bei Katusha-Alpecin kracht’s gewaltig!"
Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) | Foto: Cor Vos

15.07.2018  |  (rsn) - Marcel Kittel (Katusha-Alpecin) stürmte nach der 8. Etappe der Tour de France von Dreux nach Amiens (181 km) in den Mannschaftsbus und ließ seinem Ärger freien Lauf. Wieder hatte es nicht zu einem Sieg (Platz 15) gereicht. Dazu noch der Ärger über die Äußerungen seines Sportdirektors Dimitri Konyshev. Kittel schimpfte so laut, dass es auch außerhalb des Gefährts zu hören war. Bei Katusha-Alpecin kracht’s gewaltig!

Und das am Abend, an dem Tony Martin mit Wirbelbruch die Tour verlassen musste

Im Vorspann eines Interviews hatte Konychev den Topsprinter als "Egoisten“ bezeichnet, den er "nicht ausgewählt“ habe. Kittels Manager Jörg Werner versuchte gar nicht, die Wogen zu glätten, sondern schwärmte bei dpa von der tollen Stimmung, die Kittel bei seinem letzten Arbeitgeber Quick-Step Floors  vorgefunden habe, dass es bei Katusha-Alpecin an Teamspirit fehle und die Mannschaft in zwei Gruppen gespalten sei.

Vorm Mannschaftsbus versuchte am Abend Temchef Jose Azevedo etwas Luft aus dem kurz vor dem Platzen stehenden Ballon rauszulassen. "Es ist schwierig, jetzt einen Kommentar abzugeben. Zuerst müssen wir mit den Fahrern reden, um eine klare und offen Meinung über die Situation zu bekommen“, sagte der Portugiese in die Mikrofone und TV-Kameras. Auf den Kommentar in der L’Equipe angesprochen, erwiderte er: "Da weiß ich noch nichts. Ich sah die Neuigkeit zehn Minuten vor dem Start. Es war noch keine Zeit, um zu sehen, was wahr ist. Ich muss zuerst mit den Beteiligten reden.“

Die Teilung seines Teams in eine Sprinterfraktion mit Kittel und eine Gesamtwertungstruppe mit Ilnur Zakarin dementierte Acevedo: "Für mich ist Marcel Kittel der stärkste Sprinter der Welt. Wenn man ihn im Team hat, will man auch Etappen gewinnen. Wir gehen mit ihm auf den Sieg. Ihn zu unterstützen ist das einzige, was wir tun können.“

Dabei hat er die Hoffnung noch nicht aufgegeben, mit seinem Star, der im letzten Jahr fünf Touretappen gewann, noch erfolgreich zu sein. "Groenewegen war in den ersten Tagen auch nicht vorne dabei. Jetzt gewann er zwei Etappen. Auf diesem Level müssen alle kleinen Details passen. Wir wollen eine Etappe gewinnen, deshalb werden wir Marcel bis Paris unterstützen“, erklärte der  Tour-de-France-Fünfte von 2004.

Voraussetzung ist allerdings, dass er den Frieden in seiner Mannschaft wiederherstellt. Ob ihm das noch in dieser Tour de France gelingt?

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