Verhinderte Schaltfehler Sieg in Alpe d´Huez?

Dumoulin: “Bin am meisten über mich selbst enttäuscht“

Foto zu dem Text "Dumoulin: “Bin am meisten über mich selbst enttäuscht“"
Tom Dumoulin im Anstieg nach Alpe d´Huez | Foto: Cor Vos

20.07.2018  |  (rsn) - Gerade mal zwei Sekunden fehlten zum neunten Sieg eines Niederländers in Alpe d’Huez. Tom Dumoulin verpasste auf der 12. Etappe der 105. Tour de France knapp den Coup an der legendären Bergankunft. Seit 1989 hat nunmehr kein Profi aus den Niederlanden am "Berg der Holländer“ gewonnen.

Im Sprint der Favoriten musste der Sunweb-Kapitän sich als Tageszweiter knapp Spitzenreiter Geraint Thomas (Team Sky) geschlagen geben und übte danach Selbstkritik: "Ich bin nicht glücklich. Ich wollte heute gewinnen. Ich bin am meisten über mich selber enttäuscht. Als Landa angriff, habe ich mich verschaltet. Das war meine Schuld und der Sprint war für mich verloren, bevor er überhaupt begann", sagte Dumoulin.

 

Der Zeitfahrweltmeister kam gemeinsam mit Thomas, dessen Teamkollegen Chris Froome, Romain Bardet (AG2R) und Mikel Landa (Movistar) auf den letzten Kilometer des 13,8 Kilometer langen Anstiegs. Landa griff rund 700 Meter vor dem Ziel an und provozierte so den folgenschweren Schaltfehler des Niederländers. Dumoulin geriet dadurch ans Ende der Gruppe und ins Hintertreffen. "Ich hätte eine Chance gehabt", betonte er.

Zumindest in Sachen Gesamtwertung zog Dumoulin aber auch positive Schlüsse. "Ich bin nun Gesamtdritter. Heute war ich etwas stärker als Froome, nur Thomas war immer noch der Stärkste", sagte er. Zusammen mit der Zeitbonifikation nahm Dumoulin Froome, der Etappenvierter wurde, immerhin acht Sekunden ab. Im Klassement liegt er nun elf Sekunden hinter dem Briten, dafür mittlerweile 1:50 Minuten hinter Spitzenreiter Thomas.

"Sky versucht, beide Fahrer im Klassement oben zu behalten. Froome hatte die Chance anzugreifen und Thomas nicht. Das ist gut zu wissen für die Zukunft", meinte Dumoulin, der es 2,2 Kilometer vor dem Ziel ebenfalls mit einem Antritt probierte. Nur Thomas blieb dort an seinem Hinterrad, am Ende rollte die Gruppe jedoch wieder zusammen. "Da war ich noch nicht an meinem Limit. Ich hatte noch Kraft übrig und versuchte es. Allerdings gab es ziemlich viel Gegenwind und Thomas hing an meinem Hinterrad", beschrieb Dumoulin seine Attacke.

Die Zuversicht für den weiteren Tour-Verlauf hat er nicht verloren. "Letztendlich hängt alles von den Beinen ab", meinte Dumoulin, "Sky hat ein wirklich starkes Team und fährt jede Attacke bislang zu. Aber wenn Thomas oder Froome einen schlechten Tag haben, dann musst du das ausnutzen."

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