Team Sauerland blickt optimistisch in die Zukunft

Scherf: “Grossers Abgang gibt uns auch neue Möglichkeiten“

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Scherf: “Grossers Abgang gibt uns auch neue Möglichkeiten“"
Das Team Sauerland bei Rund um Köln 2018 | Foto: ROTH

22.11.2018  |  (rsn) – Im dritten Jahr im Kontinental-Bereich hätte sich das Management vom Team Sauerland zwar "ein paar mehr Siege" erhofft. Trotzdem aber zog Jörg Scherf gegebenüber radsport-news.com eine positive Saisonbilanz. "Insgesamt waren wir zufrieden. Wir waren sehr stolz, die Quali zur Deutschland Tour geschafft zu haben. Ein weiterer Erfolg war, dass Johannes Hodapp stets im Führungstrikot des besten Nachwuchsfahrers der Bundesliga fuhr", so Scherf.

Neben der Deutschland Tour, wo sich das Team "auf der großen Bühne“ präsentieren konnte, wie Scherf es nannte, blieb auch die zur Bundesliga zählende Sauerland-Rundfahrt in guter Erinnerung, "Das war ein Knaller", meinte der Sauerland-Manager in Bezug auf das Heimrennen. "Die Region steht voll hinter unserem Heimspiel und solche Tage motivieren uns", meinte er.

Hauptverantwortlich für die sportlichen Erfolge 2018 war Sprinter Aaron Grosser, der bei der Mallorca Challenge, Rund um Köln, der Deutschland Tour, aber auch als Dritter der U23-DM ins Rampenlicht fuhr. "Aarons Platzierungen stachen natürlich hervor. Auch wenn für ganz vorn noch ein paar Prozente fehlten, war das schon top für uns", meinte Scherf, der die größte Enttäuschung im Frühjahr erlebte, als die Aserbaidschan-Rundfahrt kurzfristig abgesagt wurde. "Der Aufbau im Frühjahr basierte etwas auf diesen Rennkilometern und das brachte uns etwas aus dem Tritt", befand er.

Enttäuscht zeigte sich Scherf auch ob des Abgangs von Grosser, der sich zur kommenden Saison dem saarländischen Bike Aid-Team anschließen wird. "Offen gesagt kann es niemand im Team nachvollziehen. Auch wenn Bike Aid eine super Arbeit macht und sie ein gutes Programm haben, sind wir von Aarons Schritt schon sehr enttäuscht. Wir haben viel in seine Person investiert und ihn mittelfristig in einem größeren Team gesehen. Diesen Weg dorthin hätten wir gern weiter gemeinsam gemacht. Trotzdem sind wir froh über die gemeinsame Zeit und drücken ihm die Daumen für die Zukunft“, meinte Scherf.

Dieser blickt trotz des Abgangs des Kapitäns optimistisch in die Zukunft, was auch an der Leistung beim letzten Bundesliga-Rennen am Bilster Berg lag. "Das gibt uns als Mannschaft auch neue Möglichkeiten. Als wir beispielsweise das letzte Bundesligarennen ohne Sprintkapitän fuhren, haben unsere Jungs das beste Liga-Resultat des Jahres eingefahren", berichtete er.

Neben Grosser war Scherf sportlich in 2018 auch mit den jungen Fahrern im Team um Jon Knolle, Per Christian Münstermann, Michel Giesselmann und Johannes Hodapp zufrieden. "Wer wie sie mit gerade 18 Jahren bei internationalen Rennen gut mitfährt, der kann was. Im Schatten von Grossers guten Platzierungen haben sie sich toll in Szene gesetzt und Achtungserfolge eingefahren. Nicht umsonst wurde Johannes Hodapp in die Nationalmannschaft berufen. Die Jungs haben im Frühjahr teils "nebenher" ihren Schulabschluss gemacht und sind trotzdem stark gefahren. Sie haben sich über die Saison super entwickelt", befand Scherf.

Um diese jungen Fahrer wird auch das Team für 2019 aufgebaut sein. Verlängert wurden die Verträge zusätzlich mit den Leinau-Zwillingen, Felix Intra, Jonas Härtig und Christoph Schweizer sowie den oben genannten Youngstern. Neu dazu gekommen ist Lars Kulbe. "Wir haben das Team etwas verkleinert. Eventuell kommt noch ein weiterer Fahrer dazu, die Verhandlungen laufen", so Scherf, der für die kommende Saison wieder die Qualifikation zur Deutschland Tour sowie eine Top-3-Platzierung in der Radbundesliga und Erfolge bei UCI Rennen, als Ziele ausrief.

Langfristig hofft die Sauerland-Equipe, dass es sportlich und finanziell für eine höhere Klasse – also ProKontinental oder WorldTour – reichen wird. "Wir streben weiter gesunden Wachstum an. Unsere Vision in eine höhere Kategorie zu kommen besteht weiterhin und wir geben alles für das Ziel. Trotzdem verlieren wir in Absprache mit unseren Partnern und Sponsoren nicht unsere Identität als Nachwuchsschmiede der Region. Wir können froh sein über die gute Arbeit im Landesverband NRW und über das was aus den örtlichen Vereinen kommt", schloss Scherf.

Weitere Radsportnachrichten

27.04.2024Huys saust im Zeitfahren allen davon

(rsn) – So schnell wie Tabea Huys (Maxx Solar Rose Women Racing) war noch nie eine Athletin auf dem 13,5 Kilometer langen Zeitfahrparcours der Gracia-Rundfahrt in der Tschechischen Republik. Seit 20

27.04.2024Königsetappe in der Romandie geht an Carapaz

(rsn) – Lange blieb es auf der Königsetappe der Tour de Romandie (2.UWT) ruhig, doch das letzte Drittel des Schlussanstieges reichte aus, um die Gesamtwertung nochmal ordentlich durchzuwirbeln. Und

27.04.2024“Alles in trockenen Tüchern“: Dorn hat Rot und Weiß sicher

(rsn) - Einen Tag vor Rundfahrtende hat Vinzent Dorn (Bike Aid) freudige Gewissheit. Nach dem Bergtrikot ist dem Freiburger bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auch das Weiße Trikot der Zwischensprintwe

27.04.2024Andresen sprintet zum Tageserfolg in Izmir

(rsn) - Der Däne Tobias Lund Andresen feiert auf der 7. Etappe der 59. Tour of Türkiye seinen zweiten Sieg in wenigen Tagen und gleich den fünften für sein Team DSM Firmenich - PostNL bei der aktu

27.04.2024Reusser zurück im Feld und am Weg zu Olympia

(rsn) - Knapp ein Monat ist seit dem schweren Sturz bei der Flandern-Rundfahrt vergangen, der für die 32-jährige Marlen Reusser (SD Worx - Protime) schwere Folgen hatte. Ober- und Unterkiefer, die

27.04.2024Ein Klassikerfrühjahr 2025 mit Evenepoel?

(rsn) – Mit Lüttich-Bastogne-Lüttich hat Remco Evenepoel (Soudal – Quick Step) schon eines der fünf Monumente abgehakt, auch die Lombardei-Rundfahrt liegt dem jungen Belgier gut. Im nächsten J

26.04.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

26.04.2024Highlight-Video der 3. Etappe der Tour de Romandie

(rsn) – Brandon McNulty (UAE Team Emirates) hat das Einzelzeitfahren der 77. Tour de Romandie gewonnen. Der US-Meister in dieser Disziplin benötigte für den 15,5 Kilometer langen Parcours rund um

26.04.2024Helferrolle bei der Vuelta: Vorjahresfünfte Bauernfeind kränkelt

(rsn) – Im vergangenen Jahr hat eine Deutsche bei der Vuelta Espana Femenina die Weltspitze überrascht und ist bei den Bergankünften am Mirador de Penas Llanas und an den Lagos de Covadonga mit de

26.04.2024Teutenberg büßt Führung ein, peilt nun aber Gesamtwertung an

(rsn) - Auf der 2. Etappe der Tour de Bretagne (2.2) hat Tim Torn Teutenberg (Lidl - Trek Future Racing) das hellgrüne Trikot des Gesamtführenden abgeben müssen. Der 21-Jährige aus Mettmann, der

26.04.2024Bike Aid nach Türkei-Königsetappe “etwas enttäuscht“

(rsn) - Aufgrund der starken Leistungen an den ersten fünf Tagen und der guten Ausgangssituation für die Kletterer im Team ging Bike Aid optimistisch in die Königsetappe der Türkei-Rundfahrt (2.P

26.04.2024McNulty gewinnt Zeitfahren, Teamkollege Ayuso holt Gelb

(rsn) – 142 Fahrer lang musste Brandon McNulty (UAE Team Emirates) warten, ehe er endgültige Gewissheit darüber hatte, dass ihm seine 20:06 Minuten für das 15,5 Kilometer lange Zeitfahren auf der

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Tour de Romandie (2.UWT, SUI)
  • Radrennen Männer

  • Presidential Cycling Tour of (2.Pro, TUR)
  • Gracia Orlová (2.2, CZE)
  • Tour de Bretagne (2.2, FRA)
  • Tour of the Gila (2.2, USA)