Achterbahnfahrt der Gefühle bei Belgrade Banjaluka

Grosser fehlte am Ende “eine Winzigkeit“ zum Rundfahrtsieg

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Grosser fehlte am Ende “eine Winzigkeit“ zum Rundfahrtsieg"
Aaron Grosser (Bike Aid) | Foto: Bike Aid

22.04.2019  |  (rsn) - Für Aaron Grosser (Bike Aid) glich das Finale der viertägigen Rundfahrt Belgrade Banjaluka (2.1), die am Sonntag zu Ende ging, einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Im abschließenden Sprint verpasste der 22-Jährige mit Platz drei zwar den erhofften Tagessieg. Allerdings hatte der Bike Aid-Profi Bonifikation für die Gesamtwertung gesammelt und war dadurch am in der Gesamtwertung vor ihm liegenden Attila Valter (CCC Development) vorbeigezogen. Da der als Spitzenreiter in die Schlussetappe gegangene Neuseeländer Aaron Gate (EvoPro) bereits früh zurückgefallen war und einen großen Zeitrückstand aufwies, hatte Grosser berechtigte Hoffnung gehabt, den Gesamtsieg eingefahren zu haben.

"Leider haben mein Teamkollege Nikodemus Holler und ich uns etwas zu früh gefreut, da ich Boni-Sekunden einfahren konnte und somit vor Valter lag", berichtete Grosser radsport-news.com.

Allerdings war in dem Moment in Vergessenheit geraten, dass auch der Tageszweite Pawel Franczak (Voster ATS) Zeitbonifikation bekam und nach den vier Etappen zeitgleich mit Grosser an der Spitze des Klassements lag. Letztlich ging der Rundfahrtsieg an den Polen, da er in Summe die besseren Etappenplatzierungen eingefahren hatte. "Nach ungefähr zehn Minuten haben wir es von unserem sportlichen Leiter erfahren. Danach war ich natürlich enttäuscht, weil der Gesamtsieg etwas Besonderes gewesen wäre", so Grosser.

Doch bald wich die Enttäuschung, den Gesamtsieg "um eine Winzigkeit" verpasst zu haben, wieder der Freude über die Leistung der letzten vier Tage. Denn Grosser reist nicht nur mit dem zweiten Gesamtrang nach Hause, sondern auch mit den Etappenplatzierungen zwei, drei und vier. Lediglich zum Auftakt bei der Bergankunft konnte er sich mit Rang 30 nicht im Vorderfeld platzieren. "Ich muss sagen, dass ich mit meinen Etappenplatzierungen und dem 2. Platz in der Gesamtwertung wirklich sehr zufrieden bin. Diese Erfolge bei internationalen Rennen sind als meine besten Ergebnisse meiner bisherigen Karriere zu verzeichnen, was mich sehr glücklich macht bzw. mir unheimlich viel Selbstvertrauen für die nächsten Rennen gibt", so Grosser.

Die "sehr positive Bilanz" von Grosser ist zudem auch den Umständen geschuldet, die seine Vorbereitung auf das Rennen negativ beeinflusst hatten. Denn vor sechs Wochen war der Bike Aid-Sprinter noch an einer starken Grippe erkrankt, mit der er zwei Wochen flach lag und nach der er nur schwer wieder in Tritt kam. "Hätte mir jemand vor der Rundfahrt gesagt, dass ich diese Ergebnisse einfahren werden, dann hätte ich leicht schmunzeln müssen."

Grosser wird nun nach einem Trainingsblock bei den UCI-Rennen GP de la Somme (1.2), GP Marcel Kint (1.1) und Circuit de Wallonie (1.1) starten, ehe es zu Rund um Köln (1.1) gehen wird. "Darauf freue ich mich schon sehr", sagte er abschließend.

 

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

04.05.2024Bénin: Zeitbonifikation kostet Bike Aid den Gesamtsieg

(rsn) - Große Enttäuschung beim Team Bike Aid zum Finale der Tour du Bénin (2.2). Der marokkanische Nationalfahrer Achraf Ed Doghmy gewann die 154 Kilometer lange Schlussetappe nach Cotonou im Spr

04.05.2024Vos vollendet auf Windkantenetappe die Vorarbeit ihres Teams

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat sich bei der 10. Vuelta Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über 138,6 Kilometer von San E

04.05.2024Tiberi verlängert bei Bahrain Victorious

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Profiradsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder RÃ

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Giro d`Italia: Die letzten zehn Jahre im Ãœberblick

(rsn) - Der Giro d`Italia ist traditionell die erste dreiwöchige Landesrundfahrt im Rennkalender, bei der sich immer wieder auch die Deutschen als Etappenjäger hervortaten. Im Jahr 2022 konnte das

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Grand Prix du Morbihan (1.Pro, FRA)