Brite will nach Enttäuschung von 2018 das Rosa Trikot

Simon Yates: Mit weniger Sturm und Drang zum Giro-Sieg?

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Simon Yates (Mitchelton-Scott) trug 2018 13 Tage lang das Rosa Trikot des Giro d´Italia. | Foto: Cor Vos

06.05.2019  |  (rsn) - Bis zur 19. Etappe des letztjährigen Giro d’Italia lieferten Simon Yates und Mitchelton - Scott eine perfekte Vorstellung ab. Das australische Team sammelte bis dahin nicht weniger als vier Tagessiege ein - letztlich wurden es fünf, nachdem Mikel Nieve auch noch das vorletzte Teilstück gewann.

Allein drei dieser Erfolge gingen auf das Konto von Yates, der zudem auf 13 Etappen das Rosa Trikot trug, um es an jenem, denkwürdigen, drittletzten Tag der Rundfahrt auf dem Weg nach Cervinia doch noch an den wie entfesselt auftretenden Chris Froome (Sky) abzugeben. Offensichtlich demoralisiert kam Yates mit fast 40 Minuten Rückstand ins Ziel und musste alle Hoffnungen auf seinen ersten GrandTour-Sieg begraben. Den holte er sich dann  aber im Herbst bei der Vuelta a Espana.

Doch der Stachel des auf so dramatische Weise verpassten Rosa Trikots saß tief beim 26-jährigen, der bei der am Samstag in Bologna beginnenden 102. Auflage der Italien-Rundfahrt seinen zweiten Gesamtsieg bei einer der drei großen Landesrundfahrten unter Dach und Fach anpeilt. “Ich habe beim Giro gewissermaßen noch einen unerledigten Job zu vollenden und ich würde gerne noch einen weiteren Versuch unternehmen. Wir waren letztes Jahr so nah dran, deshalb bin ich motiviert, es noch einmal zu versuchen und ich will in bestmöglicher Form antreten“, sagte Yates, der seit seinem 13. Gesamtrang bei der Katalonien-Rundfahrt kein Rennen mehr bestritten und sich wie bereits im Vorjahr stattdessen in Trainingslagern auf die erste GrandTour des Jahres vorbereitet hat.

Dagegen wird er das Rennen anders angehen als noch 2018. Damals fuhr Yates vom Start weg aggressiv, schloss die erste Woche bereits mit drei Top-Fünf-Platzierungen ab - darunter Rang zwei am Ätna hinter seinem Teamkollegen Esteban Chaves, wodurch er auch ins Rosa Trikot schlüpfte. Diesmal will der kleine Kletterspezialist das Rennen mit weniger Sturm und Drang angehen, um einen vergleichbaren späten Einbruch wie im vergangenen Jahr zu vermeiden. “Ich fahre gerne aggressiv, aber das geht leider nicht immer. Das habe ich in der letzten Saison wirklich gelernt. Ich werde diese Lektionen in die Tat umsetzen und hoffentlich mit dem Sieg aus dem Rennen gehen“, sagte er.

Sportchef White: "Effizient fahren"

Auch Sportdirektor Matthew White bestätigte, dass Mitchelton - Scott wohl weniger aggressiv den Giro angehen wird. “Es gibt in der ersten Hälfte viele lange Etappen mit über 200 Kilometern Länge. Das wird die Leute zermürben, aber da der Giro in der zweiten Hälfte gewonnen wird, geht es darum, Energie zu sparen und als Team in der ersten Hälfte des Rennens effizient zu fahren“, kündigte der Australier an.

Dafür sorgen sollen zunächst Jack Bauer, Luke Durbridge und Chris Juul-Jensen, die ihre Stärken auf flachem und mittelschwerem Terrain haben. Vielseitig einsetzbar sind Neuzugang Brent Bookwalter und GrandTour-Debütant Lucas Hamilton, mit 23 Jahren der Jüngste der acht Giro-Starter. Im Hochgebirge sollen wie bereits bei der letztjährigen Austragung Nieve und Chaves so lange wie möglich an Yates‘ Seite bleiben.

“Es ist eine sehr erfahrene Kombination, die wir zusammengestellt haben, Simon ist der zweitjüngste Fahrer im Team“, sagte White und betonte selbstbewusst: “Du bist nur so gut wie dein letzter Sieg. Unsere letzte GrandTour beendeten wir mit dem Gesamtsieg, so dass wir jetzt auch beim Giro natürlich zu den Favoriten gehören.“

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