Müllers Tour de Banyuwangi-Tagebuch

Nach der schrecklichen letzten Woche nun im Paradies auf Erden

Von Robert Müller

Foto zu dem Text "Nach der schrecklichen letzten Woche nun im Paradies auf Erden"
Robert Müller und seine Teamkollegen bei der Teampräsentation der Tour de Banyuwangi Ijen | Foto: Robert Müller

24.09.2019  |  (rsn) - Hallo aus Banyuwangi, Java Timur, Indonesien! Ich liege auf einer bequemen Liege in der Sonne am Pool, keine 100 Meter entfernt branden leichte Wellen auf den feinen schwarzen Sand des Strandes und nicht weit in der Ferne blicke ich auf die Berge der Nachbarinsel Bali. Es läuft gute Musik aus den 90ern, neben mir steht ein kalter Drink und es fühlt sich an wie das Paradies auf Erden.

Besonders nach der schrecklichen letzten Woche im dichten Rauch bei der Tour de Siak auf Sumatra. Die sehr schöne weitläufige Ferienanlage, in der ich mich befinde, liegt in einem Palmenwäldchen direkt am Meer und das Essen in den verschiedenen Restaurants ist sehr gut.

Am Montag waren wir sehr früh von Pekanbaru über Jakarta und Surabaya nach Banyuwangi geflogen. Dafür hatten wir uns die Nacht um die Ohren geschlagen, aber das war es wert gewesen, denn kurz nach unserem Flug konnten wegen des sehr dichten Rauchs, der auch im Flughafengebäude stand, keine Flugzeuge mehr starten. Einige Teams mussten deshalb stundenlang mit dem Bus zu einem anderen Flughafen fahren, alle Flüge umbuchen und werden wohl erst ein paar Stunden vor dem Start der morgigen 1. Etappe hier ankommen - wenn alles gut geht.

Das war bei uns trotz unseres sehr eng getakteten Reiseplans gestern entgegen meiner Erwartung zum Glück der Fall gewesen und so konnte ich am Nachmittag sogar noch 90 Kilometer trainieren und mir die Lunge freiblasen. Es fühlte sich wunderbar an, wieder normal atmen zu können und die Sonne auf der Haut zu spüren. Allerdings hatte ich nicht bedacht, dass es bereits ab 17:30 Uhr hier dunkel ist und kam erst im Stockdunkeln zurück. Mein Zimmerkollege Konstantin hatte sich schon Sorgen um mich gemacht.

Morgen startet dann die Tour de Banyuwangi Ijen, die unter dem Motto "Spirit of blue fire“ steht. Damit ist das weltweit einmalige blaue Feuer, das von brennendem flüssigem Schwefel verursacht wird, im Krater des 2800 Meter hohen Ijen Vulkans gemeint, auf den wir auf der letzten Etappe hochfahren. Die Rundfahrt führt über vier Etappen und 520 Kilometer und es sind 20 Teams mit je fünf Fahrern am Start. Wir vom NEX Cyclingteam Singapur gehen in der gleichen Besetzung wie in Siak an den Start, meine Teamkollegen sind wiederum ein Franzose, ein Russe, ein Philippiner und ein Indonesier. Unsere Betreuer kommen aus Singapur und Malaysia, somit stammen wir also aus sieben verschiedenen Ländern.

Heute haben wir nach einem entspannten Frühstück am Meer ein paar Streckenabschnitte besichtigt und sind in der üppigen Vegetation an den wunderschönen Hängen des Vulkans herum gefahren. Obwohl ich die Rundfahrt bereits letztes Jahr gefahren bin, kenne ich von der diesjährigen Austragung nicht viel, da sich die Strecken wohl alle zwei Jahre abwechseln.

Den Nachmittag habe ich dann am Pool verbracht, bevor es am Abend zur großen und stimmungsvollen Eröffnungsfeier mit “Welcome-Dinner“ ging. Die Feier fand direkt auf der Zielgeraden der ersten drei Etappen statt, wofür extra die Hauptstraße gesperrt und mit Teppich ausgelegt wurde und Tribünen sowie eine große Bühne aufgebaut wurden. Es gab wie üblich viel Tanz, Musik, langweilige Reden, die Teampräsentation, viel gutes Essen und ein Video vom letzten Jahr, in dem ich mich auch ein paar mal entdeckte.

Außerdem traf ich viele bekannte Fahrer, Betreuer, den lustigen Rennsprecher und meinen Lieblings UCI-Kommissar aus Irland wieder. Die Etappe morgen führt über 133 Kilometer mit drei Sprint- und zwei Bergwertungen und ich denke, dass es keinen Massensprint geben wird.

Morgen gleiche Stelle, gleiche Welle

Gez. Sportfreund Radbert

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