Die Saisonstarts der deutschen KT-Teams / Teil 1

Bike Aid und Lotto-Kern Haus nah dran am Sieg, Sauerland im Pech

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Bike Aid und Lotto-Kern Haus nah dran am Sieg, Sauerland im Pech"
Die Fahrer von Bike Aid bei der Tour du Rwanda | Foto: Bike Aid / Jana Haus

09.03.2020  |  (rsn) - Die neun deutschen Kontinental-Mannschaften haben allesamt ihre ersten Wettkampfkilometer in den Beinen und dabei schon erste Spitzenergebnisse eingefahren. Ein Sieg gelang aber noch keinem der Drittdivisionäre. Radsport-news.com gibt einen Ãœberblick über den Auftakt der Mannschaften. Teil 1: Bike Aid, Lotto – Kern Haus und Team Sauerland

Bike Aid
Die saarländische Equipe kann auf die meisten Renntage der KT-Teams zurückblicken. So bestritt Bike Aid bereits die Saudi Tour (2.1), die Tour of Antalya (2.1), den GP Alanya (1.2), den GP Side (1.2), die Tour du Rwanda (2.1) und zuletzt den GP Monseré (1.1) in Belgien. Für Podiumsplatzierungen sorgte Sprinter Lucas Carstensen in der Türkei. Auf der Schlussetappe der Tour of Antalya wurde der Hamburger Dritter, wenige Tage später beim GP Side wurde er sogar Zweiter. Überzeugen konnte in der Türkei auch der junge Schwede Erik Bergstrom, der bei der Tour of Antalya Rang 13 belegte und beim GP Alanya nur wegen eines Defektes kurz vor dem Ziel nicht über Rang zehn hinauskam

Aaron Grosser feierte nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Comeback und verpasste in Belgien beim GP Monseré als Elfter hauchdünn die Top Ten. "Er ist noch stärker aus seiner Pause zurückgekommen als er zuvor war", befand Teamchef Matthias Schnapka gegenüber radsport-news.com. Justin Wolf hatte zuvor dem GP Monseré als Ausreißer seinen Stempel aufgedrückt und war als letzter Fahrer erst im Finale gestellt worden. Einen Rückschlag erlitt indes Niko Holler, der bei der Tour du Rwanda schwer stürzte und bei seinem Sturz einen sechs Meter tiefen Abhang hinunter noch Glück im Unglück hatte, weil er sich keine noch schlimmeren Verletzungen zuzog. Dennoch musste Holler, der bei der Saudi-Tour als Ausreißer geglänzt hatte, wegen einiger Frakturen im Gesicht operiert werden. "Er ist aber guter Dinge, dass alles schnell verheilt und er bald wieder auf dem Rad ist", meinte Schnapka.

Dieser zeigte sich insgesamt mit den jüngsten Entwicklungen im Team sehr zufrieden. "Nach einem für uns schwierigen Jahr 2019 sind wir zum aktuellen Stand über zwei Dinge sehr froh. Zum einen haben wir mit Ursapham und Corendon Airlines zwei starke Partner gefunden und werden zeitnah noch einen weiteren Partner bekannt geben. Zum anderen glauben wir, dass wir aktuell das stärkste Team seit Bestehen beisammen haben. Wir waren auf drei Kontinenten bei .1-Rundfahrten jeweils in den Top Ten vertreten, darunter auch ein Podium. Wir haben zwar noch keinen UCI-Sieg, aber durch die Bank sehr gute Ergebnisse erzielt", bilanzierte der Teamchef.

Lotto - Kern Haus
Wie bereits in den letzten Jahren auch startete die Koblenzer Mannschaft auf der griechischen Urlaubsinsel in die Saison und reiste mit den ersten Erfolgserlebnissen zurück. Beim GP Rhodes (1.2) zum Auftakt wurde Joshua Huppertz wie bereits 2017 und 2018 Dritter. Einen sehr guten Einstand beim neuen Team feierte Christian Koch. Bei der Tour of Rhodes (2.2) holte der LKT-Neuzugang zwei zweite Etappenplätze und schloss auch die dreitägige Rundfahrt im Gesamtklassement auf Rang zwei ab.

Kim Heiduk fuhr auf zwei Etappen im Weißen Trikot des besten Nachwuchsfahrers, verpasste aber aufgrund eines Defektes am Schlusstag eine Spitzenplatzierung. Der gelungene Rhodos-Trip wurde abgerundet durch einen sechsten Etappenplatz von Huppertz am zweiten Tag und Rang neun von Jan Hugger im Schlussklassement. Ein zweiter Teil der Mannschaft startete am Sonntag im niederländischen Rucphen (1.2) ins Renngeschehen, dort konnte der Schweizer Neuzugang Mario Spengler mit Rang sieben ein weiteres gutes Ergebnis erzielen.

"Besser hätten wir nicht in die Saison starten können. In jedem Rennen waren wir mindestens in den Top Ten oder sogar auf dem Podium. Das zeigt, dass wir im Winter gut gearbeitet haben", zeigte sich Teamchef Florian Monreal gegenüber radsport-news.com zufrieden.

Team Sauerland
Auch die Sauerländer waren auf Rhodos am Start und konnten dort beim GP Rhodes (1.2) durch Per Münstermanns neunten Rang das erste Top-Ten-Ergebnis der Saison einfahren. Johannes Hodapp verpasste am Schlusstag mit Rang 13 selbiges nur knapp. Auch in der Gesamtwertung fehlte nicht viel zu einem Top-Ten-Ergebnis. Münstermann war am Ende zeitgleich mit dem Gesamtzehnten, wegen der schlechteren Einzelplatzierungen stand aber letztlich "nur" Rang 13 zu Buche. Bessere Ergebnisse wurden auch durch Defekte von Münstermann und Hodapp im Finale der 2. Etappe verhindert. Eine zweite Fraktion des Teams war am Sonntag zudem in Belgien beim GP Monseré (1.1) im Einsatz, konnte dort aber gegen die WorldTour-Konkurrenz nichts ausrichten.

Der Saisonstart war indes bereits Ende Januar auf Mallorca erfolgt, wo man an der viertägigen Mallorca Challenge, einer Serie von vier Eintagesrennen der Kat. 1.1 teilnahm. Gegen die WorldTour-Konkurrenz war die Mannschaft von Jörg Scherf aber wie am Wochenende in Belgien letztlich chancenlos. "Trotz der starken Besetzung und der schweren Etappen sind wir aber nicht baden gegangen", sagte Teamchef Jörg Scherf gegenüber radsport-news.com.

Die Taiwan-Rundfahrt (2.1) vor wenigen Tagen ließ die Mannschaft wegen der Corona-Problematik aus, dazu hatte die Equipe mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Neuzugang Johannes Adamietz hat gerade seine Knieprobleme überwunden, dafür klagt nun Joann Leinau über Knieschmerzen. Dessen Zwillingsbruder Louis hat sich beim GP Monseré an der Hand verletzt und Münstermann sowie Lars Kulbe (ausgekugelte Schulter) waren auf Rhodos gestürzt. Bei Münstermann wurde eine leichte Gehirnerschütterung sowie ein gestauchtes Handgelenk diagnostiziert. "Per hat bis zum Schluss der Tour of Rhodes mit den Folgen zu kämpfen gehabt, Umso bemerkenswerter ist sein Rang 13 in der Gesamtwertung. Ich hoffe, wir haben unser Sturz- und Defektpech für dieses Jahr jetzt schon verbraucht", meinte Scherf.

Er fasste die ersten Wochen wie folgt zusammen: "Wir sind mit der Form der Jungs größtenteils sehr zufrieden, bei den Ergebnissen ist noch Luft nach oben und wir hoffen, mit gesunden Fahrern in die kommenden Wochen zu gehen.“

 

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