Sanremo-Sieger erneut Belgischer Zeitfahrmeister

Van Aert blickt nach der Titelverteidigung auf die Champs-Elysées

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Wout Van Aert (Jumbo - Visma) ist erneut Belgischer Zeitfahrmeister geworden. | Foto: Cor Vos

20.08.2020  |  (rsn) - Topfavorit Wout Van Aert (Jumbo - Visma) hat wie im Vorjahr in Belgien den Titel im Einzelzeitfahren gewonnen. Auf den 41,6 Kilometern mit Start und Ziel auf dem Militärflughafen von Koksijde verwies er Victor Campenaerts (NTT) und Frederik Frison (Lotto – Soudal) auf die Plätze.

Viermal war Van Aert bereits als Profi Belgischer Meister, drei Mal im Cyclocross, ein Mal im Zeitfahren. Trotzdem hat er in seiner Karriere erst in einem Rennen die Tricolore tragen dürfen, da er in den drei Jahren seiner nationalen Querfeldeintitel auch jeweils Weltmeister dieser Disziplin war. Das eine Rennen im Meistertrikot endete tragisch: Es war die 13. Etappe der letztjährigen Tour de France, als er im Zeitfahren von Pau gegen ein Absperrgitter prallte und sich dabei eine schwere Beinverletzung zuzog, die ihn kurzzeitig sogar um seine Karriere fürchten ließ. “Ich hoffe, dem Trikot jetzt mehr Ehre angedeihen zu lassen. Und am liebsten öfter als einmal“, wünschte sich der 25-Jährige im Ziel.

Dabei war die Titelverteidigung kein Selbstläufer. ”Der Plan war, am Ende noch ein wenig zuzulegen, um noch Reserven zu haben. Aber das erwies sich doch als schwer. Zum Glück hatte ich im ersten Teil schon einen Vorsprung aufgebaut”, so Van Aert, der eine halbe Minute schneller war als Campenaerts gewann, im Flash-Interview. Der deutlich geschlagene Stundenweltrekordler zeigte sich im Ziel zufrieden. “30 Sekunden auf den Besten der Welt zu verlieren, das bietet Perspektiven für die EM”, lobte Campenaerts seinen Landsmann und seine eigene Leistung.

Bei den Europameisterschaften wird Van Aert nicht antreten. Zu dicht liegen die kontinentalen Titelkämpfe an der Tour de France. Über eine eventuelle Teilnahme an der WM hingegen wollte sich der Allrounder noch nicht äußern: “In dieser kurzen, geballten Saison schaue ich nicht zu weit in die Zukunft. Ich hatte das schon im Hinterkopf, vor allem weil der Zeitfahrkurs in Martigny mir gelegen hätte. Aber jetzt müssen wir erstmal abwarten, wann die UCI einen neuen Austragungsort findet und wie der Kurs dann aussehen wird”, so der Belgier.

Seine eigenen Ambitionen bei der kommenden Tour de France beschrieb Van Aert dagegen offensiver als noch vor wenigen Tagen. “Bei der Tour werden wir alle Kräfte brauchen, um dem Gesamtsieg zu holen. Darauf freue ich mich. Aber es wird zweifellos auch Chancen für mich geben, um auf eigene Rechnung zu fahren“, äußerte sich der Jumbo-Fahrer zu seinen Zielen.

Dabei hat er auch schon eine ganz bestimmte Etappe hat er dabei bereits im Auge. “Es ist etwas Besonderes, im Meistertrikot das Zeitfahren der vorletzten Etappe zu bestreiten, aber vom sportlichen her liegen die größeren Chancen vielleicht auf der darauffolgenden Etappe”, spekulierte van Aert über den Sprint-Royale auf der Champs-Elysées. “Am Schlusstag muss ich mich auch nicht mehr für die nächste Etappe schonen” fügte er abschließend an.

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