Knolles Türkei-Tagebuch

Plötzlich und unerwartet stürzte Johannes in den Straßengraben

Von Jon Knolle

Foto zu dem Text "Plötzlich und unerwartet stürzte Johannes in den Straßengraben"
Jon Knolle (Team SKS Sauerland NRW) führt Tagebuch von der Türkei-Rundfahrt | Foto: Claudia Hauf

15.04.2021  |  (rsn) - Ich melde mich diesmal aus Fethiye, im Südwesten der Türkei. Heute stand die schwerste Etappe der Rundfahrt auf dem Programm. Von Kemer am Meer ging es über drei längere Anstiege hoch in das Bergdorf Elmali.

Unser Plan für die Etappe war recht einfach. Wir wollten Johannes (Adamietz, d. Red) so gut es geht aus dem Wind halten und ihm solang wie möglich in den Bergen helfen. Aufgrund des schwierigen Profils rechneten wir mit einem nervösen Start, da alle Teams Fahrer in die Gruppe des Tages setzen wollten.

Und so kam es dann auch: Von Kilometer Null an ging das Gespringe los. An der ein oder anderen Welle mussten wir dann bereits etwas tiefer gehen, da sich niemand entscheidend absetzen konnte. Nach einer guten halben Stunde stand schließlich jedoch eine kleine Gruppe, der aber nie mehr als drei Minuten gewährt wurde. Kontrolliert und gleichmäßig fuhren wir Richtung Berge.

Und dann, völlig unerwartet, passierte es: Wir alle sahen Johannes plötzlich rechts in den Straßengraben stürzen. Es war gerade relativ easy, aber schnell, da wir eine leichte Abfahrt runterrollten. Niemand weiß so richtig, wie es passierte. Nach Rücksprache mit unserem sportlichen Leiter kam dann schnell die Info: Johannes kann nicht mehr weiterfahren. Glücklicherweise ist wohl soweit alles okay, beziehungsweise das Schlimmste konnten wir ausschließen. Hoffen wir, dass es nichts Langwieriges ist, denn ich denke seine Form war gut, die Ankunft heute hätte ihm gelegen.

Die restliche Etappe war dann einfacher als gedacht. Wir fuhren zwar nicht gerade locker über die Berge, niemand geriet jedoch in ernsthafte Probleme. Der Mann mit dem Hammer kam dann circa dreißig Kilometer vor dem Ziel, in der direkten Anfahrt zum letzten zwölf Kilomeer langen Berg. Auf schmalen Straßen, schlecht asphaltiert, kam der Wind relativ stark von der Seite. Und so ging es voll auf die Windkante.

Bis zum ersten Drittel des Berges versuchte ich auf Anschlag das Tempo zu halten. Als ein halbwegs gutes Resultat aussichtslos wurde, probierte ich dann ein lockeres Tempo zu fahren, um die Körner für die letzten drei Etappen zu sparen. Denn wenn das Klassement steht, haben Gruppen in den nächsten Tagen eventuell bessere Chancen. Wir werden auf jeden Fall versuchen nochmal auf Angriff zu fahren. Und fürs Finale hat Lars seine Form bereits unter Beweis gestellt.

Bis Morgen
Euer Jon

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