Sieg in der Teamwertung für Tirol KTM Cycling

Steinhauser & Co rockten nach holprigem Start das Aosta-Tal

Von Peter Maurer

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Georg Steinhauser (Tirol KTM Cycling Team) hat die Schlussetappe der Giro Ciclistico della Valle d´Aosta - Mont Blanc gewonnen. | Foto: Tirol KTM Cycling Team

19.07.2021  |  (rsn) – Georg Steinhauser, Florian Lipowitz und Felix Engelhardt zählen zu Deutschlands besten U23-Fahrern. Das unterstrichen sie mit starken Leistungen bei der 58. Austragung des Giro Ciclistico della Valle d'Aosta - Mont Blanc am vergangenen Wochenende. Der ehemalige Biathlet Lipowitz landete auf Rang fünf der Gesamtwertung, Steinhauser gewann die Abschlussetappe mit einem Vorsprung von fast vier Minuten. Und das, obwohl der Auftakt für ihr Tirol KTM Cycling Team gar nicht nach Wunsch verlief.

Denn bei der bergigen Rundfahrt kassierte das deutsche Trio schon am ersten Abschnitt viel Zeit auf den Neuseeländer Reuben Thompson (Groupama – FDJ Continentale), der dann auch nach drei Tagen die Gesamtwertung für sich entscheiden konnte. Lipowitz büßte fünfeinhalb Minuten ein, Engelhardt fast sieben und Steinhauser sogar eine knappe Viertelstunde. "Ehrlich gesagt, war ich danach kurz davor auszusteigen. Ich dachte mir es geht gar nicht gut", sagte der Sohn von Ex-Profi Tobias Steinhauser. Doch dann kämpfte sich der Allgäuer durchs Rennen - und wie.

"Am ersten Tag ging es jedem von uns nicht gut. Keiner hatte die Beine, um vorne mitzufahren und dementsprechend waren wir enttäuscht", sagte Lipowitz, der sich in dieser Saison auch bei größeren Rundfahrten gut präsentierte und die Tour of The Alps sowie Adriatica Ionica jeweils in den Top 20 beendete.

Am zweiten Tag der Rundfahrt durch das Aosta-Tal wartete eine Bergankunft in Breul-Cervinia auf knapp 2.000 Metern Höhe. "Dort ging es mir dann ziemlich gut und ich konnte auch das Rennen ein wenig mitgestalten", erzählte Lipowitz. Der Schwabe wurde Dritter an der Bergankunft, Teamkollege Engelhardt, Gewinner der Sprintwertung der Tour of the Alps, landete auf Rang acht. In der Mannschaftswertung verbesserte sich die ihr Team um drei Plätze, lag aber vor der finalen Etappe 14 Minuten hinter der führenden Equipe Colpack Ballan.

Das Blatt drehte sich dann am Schlusstag, als Steinhauser doch noch in Tritt kam. Gleich zum Auftakt der Etappe ging er in die Spitzengruppe und wollte um das Sprinttrikot kämpfen. "Doch auch am dritten Tag waren die Beine noch so lahm, dass ich nur Dritter im Zwischensprint wurde. Daraufhin wollte ich mich dann ins Feld zurückfallen lassen, um Felix und Florian zu helfen", erklärte der 19-Jährige.

22 Minuten Rückstand in elf Minuten Vorsprung verwandelt

Doch dann lösten sich die Verspannungen, die Steinhausers Beine bis dahin blockiert hatten: "Am vorletzten Berg habe ich eine Attacke gekontert und war plötzlich alleine vorne." Nach der Abfahrt wartete aber noch der 21 Kilometer lange Schlussanstieg. Wie befreit bewältigte Steinhauser die 1.000 Höhenmeter auf dem Weg ins Ziel hinauf nach Valnontey. "Ich war da sogar schneller als die Gruppe vom Gelben Trikot ", grinste er, nachdem er sich den Etappensieg mit einem Vorsprung von knapp vier Minuten auf den Dänen Asbjörn Hellemose (Velo Club Mendrisio) geholt hatte. 7:37 Minuten nach Steinhauser erreichten auch seine Teamkollegen Lipowitz und Engelhardt die Ziellinie.

Damit zogen die Tirol-Fahrer doch noch in der Mannschaftswertung an Colpack Ballan vorbei und verwiesen die Italiener um elf Minuten auf den zweiten Rang. Nach dem enttäuschenden Auftakt hatten sie an den beiden folgenden Tagen kollektiv eine halbe Stunde auf ihre Kontrahenten herausgefahren.

"Georg konnte sein starkes Leistungsvermögen mit dem Etappensieg bestätigen und wir konnten als Team überzeugen. Jeder hat viel gearbeitet und geholfen, wo es nur ging. Und am Ende hat sich das noch bezahlt gemacht mit dem Sieg in der Teamwertung", freute sich Lipowitz, der die Rundfahrt als bester Fahrer seines Teams auf Rang fünf abschloss.

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