Guter Auftritt, aber dann distanziert

Meeus kann Boras starken Tag an der Algarve nur beinahe krönen

Von Felix Mattis

Foto zu dem Text "Meeus kann Boras starken Tag an der Algarve nur beinahe krönen"
Jordi Meeus (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

16.02.2022  |  (rsn) – Das Team Bora – hansgrohe hat einen guten Start in die Algarve-Rundfahrt erwischt – wenn da nicht ein Schönheitsfehler wäre: Im Sprint von Lagos überquerte Jordi Meeus zwar als Zweiter hinter dem überlegenen Sieger Fabio Jakobsen (Quick-Step – Alpha Vinyl) den Zielstrich, doch im Ergebnis schließlich stand vor seinem Namen gleich zweimal die "2" – als 22. wurde der Belgier gewertet.

Die Jury hatte ihn ans Ende der Gruppe strafversetzt, weil Meeus seinem Konkurrenten Alexander Kristoff (Intermarché – Wanty – Gobert) am linken Straßenrand keinen Platz gelassen hatte und leicht den Ellbogen ausfuhr, als der Norweger zum Überholen ansetzen wollte.

Meeus war dabei zwar keine echte Welle gefahren oder hatte plötzlich stark die Fahrlinie verändert, doch er rückte immer weiter nach links rüber und hätte – ob Absicht oder nicht - Kristoff, der inzwischen neben ihn gerückt war, beinahe in die Bande gedrängt. Deshalb entschied sich die Jury wohl, hart durchzugreifen.

"Wären mit diesem Tag sehr happy gewesen"

"Wir wären mit diesem Tag sehr happy gewesen. Nils hat Jordi perfekt an Jakobsens Hinterrad abgeliefert, und dann ist es keine Schande, Zweiter zu werden. Die Distanzierung war aber meiner Meinung nach falsch. Es war ein sauberer Sprint und ich stimme der Entscheidung der Jury nicht zu", urteilte Bora – hansgrohes Sportlicher Leiter Jens Zemke.

Meeus selbst sah das ganz ähnlich: "Dass ich relegiert wurde, war glaube, ich die falsche Entscheidung. Ich habe meine Linie nicht verlassen und hatte das Gefühl, dass wir einen normalen Sprint gefahren sind. Aber ich muss die Entscheidung akzeptieren und werde versuchen, in den nächsten Tagen zurückzuschlagen." Am morgigen Donnerstag, bei der Bergankunft am Alto de Foía dürfte es dazu nicht kommen. Die  3. Etappe am Freitag nach Faro sollte Meeus wieder entgegenkommen.

Youngster Lührs und Politt beeindrucken im Finale

Doch beim deutschen WorldTeam wusste zum Auftakt in Portugal nicht nur der Sprinter zu gefallen. Die Mannschaft kontrollierte gemeinsam mit Quick-Step – Alpha Vinyl das Rennen und war im Finale noch gut vorne vertreten, als das Feld auf schmalen Straßen innerhalb der letzten 20 Kilometer nach einem Sturz um den Franzosen Warren Barguil (Arkéa – Samsic) zerriss.

Fünf Mann mischten in der Spitzengruppe mit, als der Zielort Lagos erreicht wurde - darunter auch der erst 19-jährige Luis-Joe Lührs, der sogar im Finale noch an der Spitze des Feldes im Wind fuhr. Letztendlich lieferte dann Politt Meeus am Ende des bärenstarken Quick-Step-Sprintzugs ab und fuhr selbst noch Vollgas bis ins Ziel weiter, um Etappenachter zu werden.

"Wir haben den ganzen Tag gut gearbeitet und waren am Ende in der richtigen Position, um den Sturz zu vermeiden. Die Jungs haben mich perfekt abgeliefert, um das Hinterrad von Jakobsen zu erwischen. Ich hatte heute aber nicht die Beine, um ihn herauszufordern", fasste Meeus den Tag zusammen. "Trotzdem war ich mit meinem Ergebnis happy, weil ich nach der Saudi Tour etwas Training auslassen musste, da ich mich unwohl fühlte."

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