Vorschau 57. Presidential Tour of Türkiye

Viele Sprintfavoriten, aber nur ein Kandidat für den Gesamtsieg

Foto zu dem Text "Viele Sprintfavoriten, aber nur ein Kandidat für den Gesamtsieg"
Jasper Philipsen (Alpecin - Fenix) gewann im letzten Jahr die 6. und die 7. Etappe der Türkei-Rundfahrt. | Foto: Cor Vos

09.04.2022  |  (rsn) – Am Sonntag startet die achttägige Presidential Cycling Tour of Türkiye (2.Pro), die traditionell ein gutes Pflaster für Sprinter ist. Bei der vergangenen Austragung erlebte die Radsportwelt die Widerauferstehung von Mark Cavendish (Quick-Step Alpha Vinyl), der nach mehr als drei sieglosen Jahren gleich vier Etappen gewann.

Jasper Philipsen (Alpecin – Fenix) mauserte sich damals nicht nur durch seine beiden Etappensiege zum Weltklassesprinter. Bei so viel Sprintgewalt geriet der Gesamtsieg des eher unbekannten Spaniers José Manuel Diaz (Delko) zur Nebensache.

Einen unbekannten Gesamtsieger wird es bei der 57. Ausgabe eher nicht geben, schließlich gilt Nairo Quintana (Arkea – Samsic) als Top-Favorit. Der Kolumbianer bekommt es unter anderem mit Anthon Charmig (Uno-X) und Eduardo Sepulveda (Drone Hopper – Androni Giocattoli) zu tun. Der Däne wurde 2021 als Gastfahrer seiner jetzigen Mannschaft völlig überraschend Gesamtsechster, der Argentinier erreichte 2015 und 2021 das Podium der Türkei-Rundfahrt.

Auch Jay Vine (Alpecin – Fenix), im vergangenen Jahr Zweiter vor Sepulveda, gehört zu den besseren Kletterern im Feld. Ander Johannessen (Uno-X) wurde 2021, wie Charmig als Gastfahrer, Gesamtneunter. Der Zwillingsbruder des diesjährigen Shootingstars Tobias Johannessen ist bislang allerdings noch nicht in ansprechender Form.

Viel Weltklasse bei den Sprintern

Im Gegensatz zu den Klettererspezialisten tummeln sich viele Sprinter im Feld. Wie im Vorjahr ist Philipsen wieder dabei. Neben dem Belgier sind eine ganze Reihe weiterer bekannter Namen am Start, so etwa Caleb Ewan (Lotto Soudal), Nacer Bouhanni (Arkea – Samsic), Sam Bennett, Danny van Poppel (beide Bora – hansgrohe), Alberto Dainese, Cees Bol (beide DSM) oder auch Kaden Groves (BrikeExchange – Jayco). Zu beachten sein wird außerdem Arvid de Kleijn (Human Powered Health), der im vergangenen Jahr die 1. Etappe im Massensprint für sich entschied.

Dabei ist die Strecke weniger sprinterfreundlich als in der Vergangenheit. Nur auf drei der acht Etappen scheint ein Massensprint vorprogrammiert. An drei weiteren Tagen besteht zumindest die Möglichkeit. Am vierten Tag steht die traditionelle Bergetappe an, die dieses Mal auf dem 14,2 Kilometer langen und im Schnitt sieben Prozent steilen Manisa endet. Die 6. Etappe endet mit einem rund vier Kilometer langen Anstieg. Somit ist das Profil der Rundfahrt ausgewogener gestalltet als zuletzt.

Sonntag, 10. April, 1. Etappe, Bodrum - Kusadasi, 207km
Gleich zum Auftakt steht die mit 207 Kilometern längste Etappe der Rundfahrt auf dem Programm. Zwischen Bodrum und Kusadasi werden zwei Bergpreise der 3. Kategorie und einer der 2. Kategorie vergeben. Nach dem Anstieg der 2. Kategorie keine 30 Kilometer vor dem Ziel warten auf den letzten zehn Kilometern zwei weitere, nicht-kategorisierte Steigungen, die den Sprintern das Leben schwermachen könnten.

Montag, 11. April, 2. Etappe, Selcuk - Alacati, 158km
Deutlich sprinterfreundlicher ist das zweite Teilstück, das nur einen Bergpreis der 3. Kategorie bereithält. So wird es in Alacati voraussichtlich zum einem Massensprint kommen.

Dienstag, 12. April, 3. Etappe, Cesme - Izmir, 123km
Ein noch kürzeres Teilstück steht am dritten Tag der Rundfahrt an. Nur 123 Kilometer müssen zwischen Cesme und Izmir zurückgelegt werden. Da auch an diesem Tag außer einem Anstieg der 4. Kategorie keine großen Schwierigkeiten auf die Fahrer warten, darf mit einer weiteren Sprintankunft gerechnet werden.

Mittwoch, 13. April, 4. Etappe, Izmir - Manisa, 147km
Die Königsetappe führt zwar nur 147 Kilometer, wobei nur die letzten 14 Kilometer Kletterfähigkeiten verlangen. Dafür gehört die Bergankunft in Maisa zur Ehrenkategorie. Bei einer durchschnittlichen Steigung von sieben Prozent wird sich hier die Spreu vom Weizen trennen.

Donnerstag, 14. April, 5. Etappe, Manisa - Ayvalik, 192km
Nachdem das Gesamtklassement gemacht worden ist, kommen am fünften Tag wieder die Sprinter zum Zug. Die Auftaktphase mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie dürfte zwar den Ausreißern entgegenkommen. Da aber die letzten 90 Kilometern über flaches Terrain führen, wird es in Ayvalik zu einer Massenankunft kommen.

Freitag, 15. April, 6. Etappe, Edremit - Eceabat, 205km
Geklettert werden darf dafür wieder am sechsten Tag. Nach 50 Kilometern steht zunächst ein Anstieg der 2. Kategorie an, danach geht es wellig in Richtung Ziel, wobei die letzten 1600 Meter mit durchschnittlich knapp sechs Prozent bergauf verlaufen Für die Sprinter wohl zu schwer, könnte die Rampe für die Klassementfahrer nicht steil genug sein, um für Abstände zu sorgen. Deshalb könnten Ausreißer am Ende den Sieg unter sich ausmachen.

Samstag, 16. April, 7. Etappe, Gelibolu - Tekirdag, 131km
Angesichts zweiter Anstiege der 2. Kategorie könnten sich die Sprinter auch am vorletzten Tag schwer tun. Allerdings sind die letzten 25 Kilometer weitestgehend flach, so dass im Finale genügend Zeit bliebe, mögliche Ausreißer wieder einzufangen.

Sonntag, 17. April, 8. Etappe, Istanbul - Istanbul, 136km
Zum Abschluss der Türkei-Rundfahrt stehen 136 Kilometer rund um Istanbul an. Dabei ist der Parcours angesichtrs von vier Anstiegen im Finale und einer Mini-Bergankunft nicht zu unterschätzen. Sollte es im Gesamtklassement noch eng zugehen, könnte es zu einem späten letzten Angriff auf den Spitzenreiter kommen. Gute Chancen haben aber auch Sprinter mit Kletterqualitäten.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.04.2022Türkei: Zabel überzeugte auch ungeübt in den Sprints

(rsn) – Die letzten beiden Jahre trat Rick Zabel (Israel – Premier Tech) vor allem als kongenialer Partner und Anfahrer von Deutschlands Vorzeigesprinter André Greipel auf, doch nach dessen Karri

17.04.2022Abbruch bei Türkei-Rundfahrt: “Die Straßen waren unbefahrbar“

(rsn) – Die Ziele der beiden deutschen Teams Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland zum Abschluss der Türkei-Rundfahrt (2.Pro) waren ganz unterschiedlich. Die saarländische Equipe wollte den siebten G

17.04.2022Schlussetappe der Türkei-Rundfahrt wegen Unwetter abgebrochen

(rsn) - Wegen heftiger Regenfälle, die zu gefährlichen Bedingungen und zahlreichen Stürzen führten, wurde die abschließende 8. Etappe der 57. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) auf Bitte der Fahrer abgebr

17.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 17. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

16.04.2022Bevin nach Etappensieg auch neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit einem Doppelschlag des Neuseeländers Patrick Bevin (Israel – Premier Tech) endete die 7. Etappe der Türkei-Rundfahrt. Nach 131 Kilometern zwischen Gelibolu und Tekirdag war er zwei S

16.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 16. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

15.04.2022Tour of Türkiye: Team Sauerland in der Daueroffensive

(rsn) - Die beiden deutschen Teams Bike Aid und Saris Rouvy Sauerland blicken bei der Tour of Turkiye (2.Pro) auf eine gelungene 6. Etappe zurück. Während Bike-Aid-Kapitän Dawit Yemane im bergauf

15.04.2022Finale der 6. Etappe der Türkei-Rundfahrt im Video

(rsn) - Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat sich auf der 6. Etappe der 57. Türkei-Rundfahrt seinen zweiten Tagessieg gesichert. Der 27-jährige Australier setzte sich über 205 Kilometer von Edremit in Ece

15.04.2022Stärker als vor drei Jahren: Ewan siegt im Bergaufsprint

(rsn) - Caleb Ewan (Lotto Soudal) hat sich auf der 6. Etappe der 57. Türkei-Rundfahrt (2.Pro) seinen zweiten Tagessieg gesichert. Der 27-jährige Australier setzte sich über 205 Kilometer von Edremi

15.04.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 15. April

(rsn) - Welche UCI-Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus, welche Fahrer und Teams stehen am Start und wer sind die Favoriten? Wir geben Ihnen kompakt und übersichtl

14.04.2022Team Sauerland: In der Türkei den ganzen Tag in der Offensive

(rsn) - Während das Team Bike Aid nach der starken Vorstellung am Vortag auf der Königsetappe im Peloton etwas durchschnaufte, zeigte sich das Team Saris Rouvy Sauerland der 5. Etappe der Türkei-

14.04.2022Ballerstedt: Fast Ausreißercoup statt Ruhetag im Feld

(rsn) - Nach vier Tagen harter Arbeit an der Spitze des Feldes für Sprintkapitän Jasper Philipsen und Klassementhoffnung Jay Vine hätte Maurice Ballerstedt (Alpecin - Fenix) auf der 5. Etappe der

Weitere Radsportnachrichten

15.05.2024Entschieden: Van der Poel fährt die Tour und Olympia auf der Straße

(rsn) – Mathieu van der Poel hat sich für die Tour de France und das Olympische Straßenrennen entschieden – und gegen den Wechsel aufs Mountainbike. Das teilte sein Team Alpecin – Deceuninck

15.05.2024Vismas Pechsträhne beim Giro begann bereits im März

(rsn) – Der krankheitsbedingte Ausfall von Cian Uijtdebroeks ist der zwischenzeitliche Höhepunkt der Pechsträhne, die das Team Visma – Lease a Bike beim diesjährigen Giro d’Italia begleitet

15.05.2024Geschke: “Das Trikot fühlt sich gut an“

(rsn) - Vor dem Start der 11. Etappe des Giro d´Italia hat sich RSN auf Stimmenfang am Start in Foiano di Val Fortore. Unter anderem bei Simon Geschke, der stellvertretend für Tadej Pogacar das Berg

15.05.2024Eine Wienerin beim Debüt im Bergtrikot: Valentina Cavallar

(rsn) - Um gerade einmal drei Punkte verpasste Valentina Cavallar (Arkea – B&B Hotels) am vergangenen Wochenende den Gewinn der Bergwertung bei der Itzulia Women (2.WWT) im Baskenland, da Demi Volle

15.05.2024Uijtdebroeks muss Giro vor 11. Etappe im Weißen Trikot aufgeben

(rsn) – Cian Uijtdebroeks (Visma – Lease a Bike) ist das nächste Opfer der Krankheitswelle, die momentan beim Giro d’Italia um sich greift. Der 21 Jahre alte Belgier verlässt den Giro als Fün

15.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 11. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

15.05.2024Würgen, Schniefen, Magenschmerzen: Krankheitswelle greift um

(rsn) - Mit ziemlich blassen Gesichtern nahm ein erklecklicher Teil des Pelotons die zweite Woche des Giro d’Italia in Angriff. Ein paar Fahrer traten gar nicht mehr an, darunter der Brite Ethan Ver

14.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

14.05.2024Nach der Kletterpartie ein Massensprint an der Adria?

(rsn / ProCycling) – Die Sprinter sind wieder am Zug. Auf dem Programm steht eine Übergangsetappe vom mittleren Teil des Knöchels bis zum unteren Teil der Wade des italienischen Stiefels. Die hüg

14.05.2024Pogacar macht Tiberi als Konkurrent mit “Eiern“ aus

(rsn) – Sieben Ausgaben sind vergangen seitdem zuletzt ein Italiener den Giro d´Italia gewonnen hat. Noch immer warten die Tifosi am Straßenrand auf einen Nachfolger von Vincenzo Nibali, der 2016

14.05.2024Wegen Lawinengefahr: 16. Giro-Etappe ohne Stelvio

(rsn) – Nachdem bereits Ende vergangener Woche entsprechende Meldungen zirkulierten, ist es nun offiziell: Die für die frühe Phase der 16. Giro-Etappe am 21. Mai vorgesehene Überquerung des Stil

14.05.2024Kerbaol lässt Muzic und Co. bergab stehen und siegt in Durango

(rsn) – Das deutsche Women´s WorldTeam Ceratizit – WNT hat mit der Französin Cédrine Kerbaol seinen fünften Saisonsieg eingefahren. Die 22-jährige Bretonin gewann am Dienstag das baskische Ei

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)