RSNplusFahrer des Monats April

Trotz Bronchitis eine nahezu perfekte Klassikerkampagne

Foto zu dem Text "Trotz Bronchitis eine nahezu perfekte Klassikerkampagne"
Stefan Küng (Groupama – FDJ) zeigte herausragende Vorstellungen bei den Klassiker. | Foto: Cor Vos

02.05.2022  |  (rsn) – Stefan Küng (Groupama – FDJ) bestritt im April zwar nur drei Rennen, die aber so gut, dass der Schweizer sich mit großem Vorsprung unseren Titel des Fahrers des Monats sicherte. Für Rang fünf bei der Flandern-Rundfahrt, Platz acht beim Amstel Gold Race und Platz drei bei Paris-Roubaix gab es insgesamt 160 Zähler, das sind rund dreimal so viel, wie der zweitbeste Fahrer im Ranking, sein Landsmann Marc Hirschi (UAE Team Emirates), einsammelte.

Trotz seiner bisher besten Klassikerkampagne wollte Küng gegenüber radsport-news.com nicht von einem perfekten Monat sprechen. “Dafür hat ein Sieg gefehlt“, erklärte der -Jährige. Er habe zwar “Einfluss auf das Rennen nehmen“ können, aber das “letzte Quäntchen habe noch gefehlt“, so Küng.

___STEADY_PAYWALL___ Insgesamt aber war der Zeitfahr-Europameister mit seiner Klassikerkampagne sehr zufrieden. “Ich war konstant auf einem hohen Level und konnte meine Fähigkeiten jedes Mal abrufen. Es hat aber auch manchmal etwas an Glück gefehlt und den richtigen Moment für die Attacke zu erwischen, ist auch schwierig“, fügte er an.

Als Erfolgsrezept nannte Küng die Tatsache, dass er in der Saison 2022 frischer zu den Wettkämpfen angetreten sei. “Ich habe früher tendenziell zu viel im Training gemacht und war dann fast etwas kaputt, als es zu den Rennen ging. In diesem Jahr konnten wir es optimal timen“, so Küng, der zudem gut durch den Winter kam.

Bei Paris-Roubaix gelang Stefan Küng (Groupama – FDJ) hinter Sieger Dylan van Baarle (Ineos Grenadiers) und dem Zweiten Wout Van Aert (Jumbo – Visma) der Sprung aufs Podium. | Foto: Cor Vos

So geriet er auch nicht außer Tritt, als ihn im Anschluss an Paris-Nizza eine heftige Bronchitis außer Gefecht setzte. “Zum Glück konnte ich Paris-Nizza noch durchfahren“, sagte Küng, der aber schon am darauf folgenden Tag einen Arzt aufsuchen musste. Die Zwangspause sei “nicht zum schlimmsten Moment gekommen“, denn nach Paris-Nizza hätten zunächst keine weiteren Rennen angestanden. “Ich wusste, dass ich bis zur E3 Saxo Bank Classic Zeit hatte, um wieder fit zu werden“, meinte Küng, der aber erst zwei Tage vor dem belgischen Klassiker wieder intensiver trainierte.

Nach der Pause heißt es "Vollgas bis Oktober"

Dabei profitierte er vom guten Formaufbau im Winter. “Das Training von November bis März geht da nicht verloren“, erklärte Küng. Dennoch sei er besorgt gewesen, bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix nicht die gewünschten Leistungen erbringen zu können. “Eine Woche vor E3 war ich auf gut Deutsch gesagt am Arsch. `Wie soll ich da diese Klassiker fahren können?` habe ich mich gefragt“, sagte Küng, der in Harelbeke schließlich Dritter wurde.

Die Sorgen waren allerdings unbegründet und der Groupama-Kapitän absolvierte die besten Klassiker seiner bisherigen Karriere. Selbst nach Paris-Roubaix habe er sich gut gefühlt deshalb sogar noch die Tour de Romandie ins Auge gefasst. Doch die Vernunft behielt die Überhand, zumal Küng und seine Freundin ihr erstes Kind erwarten und sich so die letzte Möglichkeit auf einen gemeinsamen Urlaub bot.

Nach der erfolgreichsten Klassikerkampagne seiner bisherigen Karriere hat Stefan Küng gut lachen | Foto: Cor Vos

“Und ich hatte ja ein tolles Frühjahr. Da muss man irgendwann eine Pause einschieben. Es hätte sonst sein können, dass die Romandie genau das Rennen zu viel gewesen und ich dann richtig kaputt rausgekommen wäre “, so Küng, der seinen nächsten Renneinsatz erst in gut sechs Wochen bei der heimischen Tour de Suisse haben wird.

Durch die bewusst gewählte längere Rennpause will Küng auch noch frisch in die zweite Saisonhälfte in Angriff nehmen, zumal dann große Aufgaben anstehen. “Der Sommer wird intensiv mit der Tour de Suisse, der Tour de France, der EM und der Vorbereitung auf die WM. Ab Juni heißt es Vollgas bis zum Oktober“, sagte Küng, der zunächst aber die Beine hochnehmen will. “Ich genieße es jetzt, längere Zeit daheim zu sein, mich auch mal mit meinen Kumpels zu treffen. Während der Klassikerzeit habe ich mich mehr oder weniger isoliert, weil ich nicht krank werden wollte“, fügte Küng an.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.10.2022Kanter imponierte mit Lockerheit und Zielstrebigkeit

(rsn) – In seiner Zeit bei DSM blieb Max Kanter eine Podiumsplatzierung noch verwehrt. Im Trikot von Movistar, bei dem er seit Anfang des Jahres unter Vertrag steht, konnte der gebürtige Cottbuser

01.09.2022Haller: “Hamburg war für mich nicht als Highlight geplant“

(rsn) - Marco Haller (Bora - hansgrohe) ist im August unser Fahrer des Monats. Durch seinen sensationellen Sieg bei den Bemer Cyclassics in Hamburg, wo er Wout Van Aert (Jumbo - Visma) im Sprint hinte

04.08.2022Bei der Tour entledigte sich Jungels aller Sorgen

(rsn) – Bob Jungels (AG2R Citroën) hat bei der 109. Tour de France eine sportliche Wiederauferstehung gefeiert. Der Luxemburger, der die letzten Jahre mit gesundheitlichen Problemen, genauer gesag

05.07.2022Bei der Belgien-Rundfahrt hielt Schmid dem Druck stand

(rsn) – Hinter Mauro Schmid (Quick-Step Alpha Vinyl) liegt ein arbeitsreicher Monat. Nach einer turbulenten Schlussetappe feierte der Schweizer seinen ersten Rundfahrtsieg bei den Profis und sammelt

01.06.2022Mäder: Mit nur einem Renntag die meisten Punkte gesammelt

(rsn) - Gerade mal einen Renntag brauchte es für Gino Mäder (Bahrain Victorious), um im Mai Fahrer des Monats und damit Nachfolger seines Landsmanns Stefan Küng (Groupama - FDJ) zu werden. Der Sch

31.03.2022Walscheid: Erst Höhenflug, dann Horrorunfall

(rsn) - Hinter Max Walscheid (Cofidis) liegt ein turbulenter Monat. Zunächst startete er voll durch und feierte seinen ersten Saisonsieg, dann jedoch wurde der Heidelberger durch einen schweren Train

02.03.2022Kämna: “Schön zu sehen, dass ich wieder zurück bin“

(rsn) – Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) ist wieder zurück im Peloton – und wie! Nach seiner mehrmonatigen Auszeit vom Radsport fuhr der 25-Jährige im Februar gleich eine Reihe von Spitzenres

Weitere Radsportnachrichten

05.05.2024Pogacar: ”Die Post wird abgehen”

(rsn) – Der Auftakt zum 107. Giro d’Italia ist atypisch. Einen Tag nach der schweren 1. Etappe, auf der bereits einige Favoriten Federn gelassen haben, steht bereits die erste Bergankunft auf dem

05.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 2. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

05.05.2024Narvaez sorgt für die nächsten rosa Träume in Ecuador

(rsn) – Fünf Jahre ist es her, dass Richard Carapaz das Radsportland Ecuador mit seinem sensationellen Gesamtsieg beim Giro d´Italia in Rosa gehüllt hat. Nun feiern die Nachbarn der Kolumbianer i

05.05.2024Erste Bergankunft im Zeichen von Pantani

(rsn / ProCycling) – Wie bereits der gestrige Auftakt ist auch diese 2. Etappe verhältnismäßig kurz. Im Gegensatz zu den Vorjahren entschied sich der Veranstalter RCS in der ersten Hälfte der Ru

05.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

04.05.2024Zocker Schachmann eröffnet den Giro mit Bravour

(rsn) - Im Ziel in Turin war Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) von den Emotionen überwältigt. Natürlich war er sauer, dass er zum Auftakt des Giro d’Italia so knapp am Rosa Trikot vorbei

04.05.2024Arensman und Bardet müssen schon sehr früh Federn lassen

(rsn) – Riesig waren die Abstände unter den besten Kletterern des Giro d´Italia auf der 1. Etappe rund um Turin nicht. Und doch dürfte das Thema ´Podium in Rom´ für vier Protagonisten nach den

04.05.2024Pogacar verpasst Rosa, setzt aber eine erste Duftmarke

(rsn) – Tadej Pogacar hat mit seinem UAE Team Emirates alles getan, um schon am ersten Tag des 107. Giro d´Italia das Maglia Rosa zu übernehmen. Die Männer in Weiß arbeiteten auf den 140 Kilomet

04.05.2024Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Jhonatan Narvaez (Ineos Grenadiers) hat mit seinem Sieg zum Auftakt des 107. Giro d’Italia das erste Rosa Trikot erobert. Der 27-jährige Ecuadorianer setzte auf der 1. Etappe über 140 Ki

04.05.2024Gasparotto: “Max hat das heute clever gemacht“

(rsn) – Viel fehlte nicht und Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hätte zum Auftakt des 107. Giro d’Italia für eine dicke Überraschung gesorgt. Der 30-jährige Deutsche musste sich auf d

04.05.2024Highlight-Video der 7. Etappe der Vuelta Femenina

(rsn) – Marianne Vos (Jumbo – Visma) hat bei der 10. Vuelta Femenina ein weiteres Mal ihren Ruf als stärkste Sprinterin untermauert. Die 36-jährige Niederländerin entschied die 7. Etappe über

04.05.2024Nur Narvaez zum Giro-Auftakt schneller als Schachmann

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat denkbar knapp einen perfekten Einstieg in den 107. Giro d’Italia verpasst. Der zweimalige Deutsche Meister belegte auf der 1. Etappe über 14

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)